Ahrweiler glänzt beim 5:0
ABC hat auch gegen Kirchberg viel Spaß
Nicht zu halten: ABC-Akteur Leon Waldminghaus (links) spielte gegen den TuS Kirchberg groß auf.
Martin Gausmann

Der Ahrweiler BC ist derzeit in Torlaune. Das musste auch der TuS Kirchberg feststellen, der beim 5:0 chancenlos war. Der ABC konnte sich einmal mehr auf ein starkes Duo verlassen.

Auf die Tabelle der Fußball-Rheinlandliga mag das 5:0 (2:0) des Ahrweiler BC gegen TuS Kirchberg keine großen Auswirkungen haben. In der heißen Endphase der Liga aber geht es vor allem im Abstiegskampf noch um viel.

Im Falle Kirchbergs wäre dies der vorzeitige Klassenverbleib, der bei einem weiterhin gegebenen Polster auf den ersten Abstiegsrang in Sichtweite ist. „Aber wir müssen uns steigern“, stellte TuS-Trainer Artem Sagel klar, „denn ich gehe nicht davon aus, dass unsere 38 Punkte reichen werden. Und so, wie wir heute gespielt haben, holen wir keinen Punkt mehr. In den vergangenen Wochen hatten wir einige knappe Spiele, in denen das Ergebnis aber gepasst hat.“

Kirchbergs Trainer setzt auf frische Kräfte

Jene vergangenen Wochen hatten Kräfte gekostet. So saßen die eigentlich unverzichtbaren Florian Daum und Jonas Heimer, nachdem am Mittwoch zuvor noch gegen Westerburg ein wichtiger Dreier eingefahren wurde, nur auf der Bank. Dort befanden sich auch die Zweitmannschaftsspieler Justin Wenzel und Julian Weiand, die beide später ihr Rheinlandliga-Debüt feierten. Immerhin hat Kirchberg den Hinrundenpunkteschnitt von 0,88 in der Rückrunde verdoppelt (1,77). Die letzten vier Gegner sind jedoch alles andere als Selbstläufer. So geht es etwa noch gegen Cosmos Koblenz, deren Trainer Yusuf Emre Kasal sich im Stadion befand, da er in den nächsten Wochen noch auf beide Mannschaften trifft.

Trost für Reifenschneider nach Fauxpas

„Wir wollen weiterhin Spaß haben“, lautet derweil die Marschroute von Ahrweilers Mittelfeldspieler Maximilian Fichtl. Er selbst hatte einiges davon, etwa als er kurz vor der Pause das vorentscheidende 2:0 markierte. Ein Torschuss war von Keeper Johannes Kappel nach vorne abgewehrt worden, Fichtl versenkte die Kugel volley in die Maschen (40.). „Bis dahin hatten wir nur zwei Halbchancen“, räumte er offen ein – doch das reicht manchmal. So ging dem 1:0 von Almir Porca (33.) ein völlig unnötiger Ballverlust von Tim Reifenschneider voraus, Porca hatte freie Bahn und überwand Kappel mühelos. Dass mehrere Mitspieler sofort um Unglücksvogel eilten, um ihn aufzumuntern, sollte an diesem Tag nicht mehr viel bewirken.

Waldminghaus/Porca als starkes Duo

Denn bei Ahrweiler zog man die richtigen Schlüsse aus der verhaltenen ersten Spielhälfte. „Wir waren nicht mit der richtigen Intensität, nicht mit der richtigen Energie dabei“, kritisierte Trainer Julian Feit. Vor allem das Spiel über die Flügel lahmte. Das aber wurde kompensiert durch einen überragenden, kaum zu bremsenden Leon Waldminghaus, der im zentralen Mittelfeld begann, sich aber immer wieder ganz vorne einschaltete, dabei weite Wege ging, sich die Bälle gewissermaßen selbst holte. So markierte er das 3:0 selbst, von Porca vorbereitet (54.), und auch umgekehrt funktionierten diese Abläufe – so durfte Porca nach Vorarbeit seines Kapitäns das 5:0 bejubeln (69.). Dazwischen lag noch das 4:0, als Tobias Reuter, eigentlich als Rechtsaußen aufgeboten, auf der linken Seite eine Lücke fand, durchstieß und erfolgreich abschloss (67.).

Kirchberger Defensive als Statisten

Was die Kirchberger Defensive aufbot, erinnerte eher an Slalomstangen als an entschlossene Abwehrspieler. „Wir haben nur in den ersten 20 Minuten richtig dagegengehalten“, sah Sagel seine Mannen letztlich chancenlos. So war in Durchgang eins ein Torschuss von Lukas Gohres, der über den Kasten ging, noch die beste Möglichkeit (14.). Zudem verließ Süleyman Özer, den es im rechten Oberschenkel zu zwicken schien, vorzeitig das Feld. Bis zum Sonntag, wenn man daheim auf Wittlich trifft, sollte sich die personelle Situation aber entspannen.

Ahrweiler indes hatte in der Endphase durchaus noch Möglichkeiten, um an das 8:0 gegen Malberg von vor zwei Wochen anzuknüpfen. Es blieb letztlich beim ungefährdeten 5:0, „und zum Spaß gehört auch, dass hinten die Null steht“, bekräftigte Fichtl. Vier Mal Spaß soll es noch werden, während Kirchberg am kommenden Wochenende schon den ersten von mehreren Matchbällen in Sachen Klassenverbleib haben könnte.

Ahrweiler BC - TuS Kirchberg 5:0 (2:0)

Ahrweiler BC: Schmidgen – Abranches, Wetschorek, Bermel, Scheu – Fichtl (84. Thaqi) – Reuter (68. Voloshchuk), Kuzu (59. Marx), Waldminghaus (84. Werner), Saed (59. Ampadu) – Porca.

TuS Kirchberg: Kappel – Krenn (61. F. Daum), Rode, T. Reifenschneider, Özer (76. Weiand) – Schneider, Weber (46. J. Heimer) – Gohres, Samoila, Milz (77. J. Wenzel) – J. Auler.

Schiedsrichter: Jan Schmidt (Rübenach).

Zuschauer: 238.

Tore: 1:0 Almir Porca (33.), 2:0 Maximilian Fichtl (40.), 3:0 Leon Waldminghaus (54.), 4:0 Tobias Reuter (67.), 5:0 Porca (69.).

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