Fußball-Rheinlandliga: SG holt im Nachholspiel beim Letzten den nächsten wichtigen Dreier
3:2 in Mehring: Neitersen holt beim Letzten den nächsten wichtigen Dreier

Mehring. Die SG Neitersen/Altenkirchen bleibt auswärts eine Klasse für sich. Auch im immens wichtigen Nachholspiel beim SV Mehring, dem Schlusslicht der Fußball-Rheinlandliga, nahmen die Kombinierten aus der Kreisstadt und dem Wiedbachtal am Mittwochabend alle drei Punkte mit. Der 3:2 (3:1)-Erfolg war im elften Auswärtsspiel in dieser Saison bereits der achte achte Sieg.

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Wenn es gegen den Abstieg geht, sind die betroffenen Mannschaften zumeist vor allem darauf bedacht, hinten sicher zu stehen. Damit hielt sich diesmal jedoch keines der beiden Teams lange auf. „Ich habe selten so ein intensives Spiel gesehen“, war der mitgereiste SG-Vorsitzende Volker Bettgenhäuser nach einer gespielten halben Stunde erstaunt von dem, was er geboten bekam – vor allem von seiner Mannschaft. „Wir haben den Gegner teilweise mit sehr schönen Kombinationen oftmals in arge Bedrängnis gebracht, es hätte zur Pause auch 2:6 stehen können“, meinte Bettgenhäuser.

Dabei hätte vor allem Marco Scholz mehr Tore erzielen können als nur die Neiterser Führung. Die war schon nach fünf Minuten fällig, als der Routinier nach einer doppelten Kopfballverlängerung frei durch war und mit Unterstützung des Innenpfostens traf. Bei weiteren Chancen setzte Scholz den Ball mit einem Heber aus spitzem Winkel knapp am Tor vorbei (26.) und zielte später abermals frei vor SV-Keeper Philipp Basquit zu hoch (37.).

Dass es für ihn selbst kein weiteres Mal klappen sollte mit dem Toreschießen, hielt Scholz jedoch nicht davon ab, als Vorbereiter in Erscheinung zu treten. Das tat der 32-Jährige nach rund einer Viertelstunde allerdings eher unfreiwillig, denn sein flach geschossener Freistoß aus 40 Metern zentraler Position mutierte nach einem missglückten Mehringer Abwehrversuch zur Bogenlampe, die halbrechts am Strafraum bei Luis Zimmermann runterkam. Dessen Direktabnahme drückte Justin Kirschbaum mit einer beherzten Grätsche über die Linie (16.). Zielgerichteter war da schon Scholz' Vorarbeit beim dritten Gästetreffer, als er mit einer flachen Hereingabe seinen am langen Pfosten lauernden Sturmpartner Matthias Keller fand (26.).

Aber auch die Mehringer spielten munter mit, wenngleich sie eher mit langen Bällen agierten, die vorwiegend über links für Gefahr sorgten. So auch beim zwischenzeitlichen 1:1, als sich Kevin Rein bei einem Diagonalball verschätzte und der agile Jonas Witz unbedrängt für Eliah Dick vorbereiten durfte (11.).

Nach dem Seitenwechsel zollten dann beide Teams dem hohen Tempo der ersten 45 Minuten Tribut. „Es ist jetzt mehr ein Kampf“, sah auch Volker Bettgenhäuser ein abflachendes Geschehen, das aber trotzdem weitere Chancen bot. Dabei hätte Matthias Keller für die Vorentscheidung sorgen können, als Mehrings Johannes Diederich wegrutschte und dem Neiterser Angreifer dadurch den Ball servierte. Doch Keller zögerte zu lange und kam schließlich selbst in Straucheln (59.). Ebenso hätten die Gäste kurz darauf einen Konter besser ausspielen können, bei dem Scholz letztlich im Abseits stand (64.).

Stattdessen wurde es dann doch noch mal spannend. Ausgerechnet im direkten Gegenzug ließen sich die Westerwälder auf der rechten Seite überlaufen, Dick brachte den Ball in die Mitte und Miles Cornelißen staubte ab – nur noch 3:2 aus Neiterser Sicht (65.).

In der Schlussphase verteidigten die Neiterser den knappen Vorsprung aber recht souverän über die Zeit, was die lange Heimfahrt mit Ankunft weit nach Mitternacht umso erträglicher machte.

Andreas Hundhammer

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