Fußball-Rheinlandliga: SG schlägt den Titelkandidaten und Oberliga-Absteiger Cosmos Koblenz zu Hause verdient mit 3:1
3:1 gegen Cosmos Koblenz: „Unheimliche“ Vordereifeler sorgen weiter für richtig Furore
In seinem ersten Spiel von Beginn an für Vordereifel durfte der wie Fabian Windheuser im Sommer aus Müden gekommene Michael Freiwald (in Rot) über seinen ersten Treffer jubeln, er erzielte beim 3:1-Heimsieg gegen Cosmos Koblenz um Niko Neal (Nummer 15) das 2:1 in Laubach vor 270 Zuschauern. Foto: Alfons Benz
Alfons Benz

Die SG Vordereifel sorgt weiter für Furore in der Fußball-Rheinlandliga. Nach dem spektakulären 6:6 am Sonntag beim Ahrweiler BC schlug der Aufsteiger im zweiten Spiel der englischen Woche mit Cosmos Koblenz einen weiteren Ex-Oberligisten – und das beim 3:1 (1:0) verdient. Tabellenplatz 4 nach 7 Spielen mit 16 Punkten ist der Lohn. Die ambitionierten „Cosmonauten“ rutschten auf Rang 6 ab (13 Punkte).

Ob es langsam unheimlich werde, war die Frage, die Vordereifels Trainer Tobias Jakobs ohne viel nachzudenken so beantwortete: „Kann man so sagen, ja.“ Drei Punkte sind es nur, die die SG von Spitzenreiter Mülheim-Kärlich trennen, zwei vom Zweiten Rot-Weiss Wittlich, der von Cosmos am Sonntag beim 0:4 ziemlich zerlegt wurde, und ein Zähler von Andernach. Dieses Trio, gegen das Vordereifel noch nicht gespielt hat, gewann am Mittwoch ebenfalls seine Spiele. Was aber bei allem Unheimlichen viel wichtiger ist: Vordereifel hat nach unten schon Abstände, die wohl nur wenige vorher vorausgesagt hatten. Ein Beispiel: Auf Kirchberg, das als Drittletzter derzeit den ersten Abstiegsplatz belegt, sind es bereits satte 13 Punkte.

Auch die ambitionierten Koblenzer mussten erfahren, wie schwer es ist, die SG zu bezwingen, was Trainer Yusuf Emre Kasal bestätigte: „Vordereifel hat es als Team sehr gut gemacht und auf Umschaltaktionen gewartet. Wir haben zwei Tore nach individuellen Fehlern bekommen und einen nach einem Konter, wir haben uns selbst bestraft eigentlich.“ Ganz so hatte es Jakobs nicht gesehen, denn: „Die individuellen Fehler sind auch darauf zurückzuführen, wie wir gespielt haben. Wir wollten uns nicht verstecken, wollten mutig sein in einem Heimspiel, haben vorne gepresst, dann auch mal ein Fehler passieren.“ Mutig fand auch der eine oder andere die Aufstellung der Gastgeber, da zum Beispiel die beiden vom A-Liga-Absteiger Müden gekommenen Michael Freiwald und Fabien Windheuser in der Startelf standen.

Jakobs fand es nur logisch: „Das war nicht mutig, es war einfach Vertrauen in die Jungs. Fabi und Michi haben sich hier super eingefunden, irgendwann kommt die Chance. Fabi hat sehr gut verteidigt, Michi hatte gute Aktion, das Tor hat zu seiner Leistung gepasst.“ Dieses Tor war das 2:1 nach 58 Minuten, als er nach einem Schuss von Lukas Mey von rechts eingelaufen kam und den Ball im Netz unterbrachte. „Besser kann es nicht laufen“, freute sich Freiwald, „wer hätte gedacht, dass wir hier in so einem Top-Spiel auf dem Feld stehen, wir haben vor paar Wochen noch Kreisklasse gespielt.“ Allerdings haben Freiwald und Windheuser natürlich einiges an Bezirksliga-Erfahrung aus den guten Müdener Zeiten.

Oberliga-Erfahrung dagegen haben nicht nur die Koblenzer, sondern auch Lars Oster, der kürzlich aus Karbach in seine Heimat gewechselt war, und nach einem fatalen Fehlpass von Cosmos-Keeper Josue Duverger den Ball abfing und ins leere Tor schieben durfte, Osters bereits viertes Tor im dritten Spiel war das 1:0 nach 30 Minuten und hatte bis zur Pause Bestand. Cosmos glich direkt nach der Pause durch eine Kombination der gerade eingewechselten Luan Krasniqi und Alesio Caushaj aus, Letzterer traf zum 1:1 mit dem ersten Angriff (46.).

Aber Vordereifel ließ sich nicht beirren, meist mussten lange Bälle verteidigt werden, falls sie nicht sowieso zu lang wurden. Mit Freiwalds Treffer war der Weg bereitet für eine Schlussphase, in der es mehr Räume gab. Den nutzten die dieses Mal von der Bank kommenden Julian Schmitz und Ole Conrad: Schmitz lupfte schön auf Conrad, der per Kopf den Deckel drauf machte zum 3:1 (86.). Bei Cosmos sah Nihat Farajli noch Rot nach einem Schubser gegen Conrad (90.). Und Jakobs richtete seine Dank nicht nur an seine Mannschaft: „Es war eine coole Atmosphäre, vielen Dank an die Zuschauer, das muss man auch mal sagen.“ 270 waren gekommen. Die meisten dürften wiederkommen.

Vordereifel: Landen – Johann, Michels, Mey, Freiwald (68. Conrad), Jo. Gorges (87. Hanke), Gerhartz (55. Schuwerack), Schmitt, Fritz, Oster (74. Schmitz), Windheuser (82. Ja. Gorges).

Koblenz: Duverger – Ed-Daoudi (58. Camara), Eyrice (46. Caushaj), Farajli, Kröber (46. Krasniqi), Guerrier, Neal, Toure, Maaboah (71. Kanoute), Klein, Kelleci.

Schiedsrichter: Jason Lieser (Hetzerath); Zuschauer: 270.

Tore: 1:0 Oster (30.), 1:1 Caushaj (46.), 2:1 Freiwald (58.), 3:1 Conrad (86.).

Besonderheit: Rot für Farajli (Cosmos) wegen Tätlichkeit (90.).

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