Die unendliche Geschichte im Wettbewerb im Fußball-Kreispokal 2 Hunsrück/Mosel für C-Klässler geht weiter: Die SG Biebertal/Unterkülztal II hat einen Stammspieler der ersten Mannschaft im Finale gegen den SSV Buchholz eingesetzt. Das Wiederholungsspiel am Mittwoch in Biebern, das durch den Einsatz eines gesperrten Buchholzer Spielers im Finale „ausgemacht“ wurde, sollte zuerst abgesagt werden und Biebertal II und Buchholz beide am Grünen Tisch zu Verlierern erklärt werden. Nun gibt es wegen „Ausnahmefällen“ doch ein Wiederholungsfinale am Mittwoch um 19.15 Uhr.
Die unsägliche Geschichte des diesjährigen Wettbewerbs des Kreispokals 2 für C-Klässler im Schnelldurchlauf: Braunshorn/Ehrbachtal II setzte im Viertelfinale gegen Ellern einen Stammspieler zu viel ein und wurde vom Wettbewerb ausgeschlossen. Allerdings erst nach dem Halbfinalsieg gegen Buchholz. Buchholz profitierte davon, weil die einwöchige Einspruchsfrist von Ellern abgelaufen war, aber Braunshorn/Ehrbachtal II nach „Pokal-Recht“ trotzdem bestraft werden konnte. Das Halbfinale wurde „annulliert“, der SSV bekam ein Freilos und zog ins Endspiel ein. Das gewann man am 31. Mai mit 1:0 nach Verlängerung gegen Biebertal/Unterkülztal II, aber die Buchholzer hatten übersehen, dass ihr Spieler Florian Papberg noch wegen einer Gelb-Roten Karte aus dem Viertelfinale gegen Bremm II gesperrt war, weil das Halbfinale ja aus der Wertung genommen wurde.
Schiedsrichter vergisst, die Auswechslungen einzutragen
Biebertal/Unterkülztal II zeigte sich „kulant“, pochte nicht auf einen Pokalsieg am Grünen Tisch und bot ein Wiederholungsspiel an. Am Wochenende kam nun heraus, dass im ursprünglichen Endspiel bei Biebertal II mit Jannis Christ offensichtlich ein Stammspieler der B-Klasse-Mannschaft mitgespielt hat. In den offiziellen Statistiken steht Christ bei 13 Einsätzen in 27 Pflichtspielen für Biebertal, läge damit unter der für die Stammspielerregelung relevante 50-Prozent-Marke. Christ war also auf den ersten Blick für die Zweite im Finale spielberechtigt.
Aber: Nun kam heraus, dass Christ eigentlich 14 Einsätze in der Biebertaler Ersten hat, und damit als Stammspieler im Pokalfinale der Zweiten nicht hätte spielen dürfen. Am 29. April wirkte Christ beim Biebertaler 1:0 in der B Staffel 9 gegen Unzenberg mit, er wurde eingewechselt. Allerdings „vergaß“ Schiedsrichter Patrick Weiler, die Auswechslungen im elektronischen Spielbericht zu notieren. Nach Bekanntwerden der Entscheidung, dass das Finale nach dem Buchholzer Fehler wiederholt wird, wurde der Fall Christ „ins Spiel gebracht“ und dessen Einsatz am 29. April gegen Unzenberg, der ihn zum Stammspieler gemacht hätte.
Erst Absage, nun soll doch gespielt werden
Christ hat auf jeden Fall gespielt, denn er bekam in der 90. Minute eine Gelbe Karte wegen Foulspiels. Das steht im Spielbericht, seine Einwechslung nicht. Seinen Einsatz haben nun aber alle Beteiligten bestätigt. Christ kommt somit auf 14 Einsätze in der Biebertaler Ersten, ist damit Stammspieler und hätte am 31. Mai im Finale gegen Buchholz für Biebertal/Unterkülztal II nicht spielen dürfen. Beide Vereine setzten also einen nicht-spielberechtigten Akteur im Finale ein. Jürgen Skala, Chef der Kreisspruchkammer, hatte nach der neuen Sachlage reagiert und eine Kammersitzung am Pfingstmontag angesetzt.
Über den Ausgang dieser Sitzung musste zuerst nicht groß spekuliert werden: Das Wiederholungs-Finale am Mittwoch wird abgesagt. Biebertal II und Buchholz werden nach ihren Fehlern (Einsatz von nicht-spielberechtigten Akteuren) zu Verlierern erklärt. Es gibt keinen Pokalsieger. Doch dann die Kehrtwende Stunden nach dem ersten „Urteil“.
Spielleiter Diel wird den Pokal diesmal nicht übergeben
Das Buchholzer Vergehen wurde als „Ausnahmefall“ eingestuft, weil das System (DFBnet) beim Verband den Spieler Papberg als „nicht gesperrt“ eingestuft hatte. Deshalb lag man beiden Vereine nahe, ein Wiederholungsspiel zu bestreiten. Nun wurde auch bei Biebertal II der „Ausnahmefall“ ausgerufen, weil man nach den Eintragungen im System (DFBnet) Christ vor dem ersten Pokalfinale nicht als Stammspieler einstufen konnte. „Das wurde erst im Nachgang auf vielerlei Hinweise festgestellt, dass er gegen Unzenberg gespielt hat, deswegen ist das auch ein Ausnahmefall und wir bleiben beim Wiederholungsspiel“, sagt Skala. Beide Vergehen werden also nicht bestraft, sondern mit einem Wiederholungsspiel am Mittwoch um 19.15 Uhr in Biebern um den Kreispokal 2 „belohnt“.
Hans-Jürgen Diel, der Spielleiter der Kreisliga C, hat im ersten Finale Buchholz den Pokal überreicht. Am Mittwoch muss jemand anderes den Pokal übergeben. Diel wird das diesmal nicht machen. Aus Diels Sicht hat nach den Vorkommnissen keiner der beiden Klubs den Pokalsieg verdient. Auch der Kreissachbearbeiter Michael Melzer sieht das ähnlich: „Das Thema nervt nur noch.“ Randnotiz zum Wiederholungs-Finale: Es pfeift Patrick Weiler und damit der Schiedsrichter, der den Fall Christ mit seinen fehlenden Eintragungen im Spielbericht bei Biebertal gegen Unzenberg ins Rollen gebracht hat. Der Kreispokal 2 ist momentan stündlich für neue Überraschungen gut.