Endspieltag in Biebern
Kreispokal 1 und 2: Trio hat Chance aufs Double
Am 31. Mai 2014 und damit auf den Tag genau vor elf Jahren gewann Oberwesel (in Weiß) das letzte Mal den Kreispokal, damals schlug man in Tiefenbach den FC Karbach II mit 4:1. Christoph Fahning (Zweiter von links) war damals als junger Spieler dabei, am Samstag (17 Uhr) genau elf Jahre später führt er Viertäler Oberwesel als Spielertrainer im Endspiel gegen Dickenschied/Gemünden an. Nach 13 Jahren wird es für Fahning der letzte Einsatz für seinen Heimatverein sein.
B&P Schmitt

Der Pokalendspieltag ist alljährlich der Saisonabschluss bei den Männern im Fußballkreis Hunsrück/Mosel. Die Spielzeit 2024/25 wird am Samstag in Biebern mit den Finals im Kreispokal 1 und 2 beendet. 

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Biebern ist am Samstag der Austragungsort der Endspiele im Fußball-Kreispokal 1 und 2 Hunsrück/Mosel. Der Gastgeber Spvgg Biebertal ist bestens gerüstet. „Der Rasenplatz sieht top aus“, sagt Spielleiter Michael Melzer, für den es in der Funktion der erste Endspieltag ist: „Ich freue mich auf einen schönen Saisonabschluss, die Begebenheiten sind bestens in Biebern.“

Das Biebertaler Team um Sandro Hoffmann stopfte am Freitag noch die „letzten Löcher in den Tornetzen“ und kreidete den Hartplatz, der so mit Linien zum Parkplatz umfunktioniert wird, ab. Hoffmann & Co. freuen sich auf die Gäste der SG Viertäler Oberwesel, der SG Dickenschied/Gemünden und den SSV Buchholz, die alle nach Biebern mit dem Bus anreisen. Und die Spvgg Biebertal freut sich natürlich auf ihre eigene zweite Mannschaft der SG Biebertal/Unterkülztal, die ein „Finale dahoam“ im Kreispokal 2 für C-Klässer gegen Buchholz bestreiten darf.

Kreispokal 1

SG Viertäler Oberwesel - SG Dickenschied/Gemünden (Sa., 17 Uhr). Wie im Vorjahr stehen sich im Endspiel der A-Klasse-Meister und ein B-Klasse-Meister gegenüber. 2024 in Kaifenheim gewann Rheinböllen als klassenhöherer Klub knapp mit 1:0 gegen Sohren. Eine enge Geschichte erwarten viele auch beim Duell Oberwesel gegen Dickenschied/Gemünden. „Oberwesel ist für mich nicht der klare Favorit“, sagt Spielleiter Melzer. Oberwesels Spielertrainer Christoph Fahning sieht das ähnlich: „Dickenschied ist verdient Meister geworden, das ist eine gute Mannschaft mit einem erfahrenen Trainer. Das wird ein enges Match.“

Darauf hofft auch Dickenschieds Trainer Michael Minke: „Wir sind logischerweise der Außenseiter als B-Klasse-Meister. Aber wir gehen wie Oberwesel mit viel Selbstvertrauen und großer Euphorie ins Spiel, wir haben auch eine überragende Saison gespielt. Vier A-Klässler mit Niederburg, Vorderhunsrück, Kirchberg II und Nörtershausen haben wir auf dem Weg ins Finale ausgeschaltet. Jetzt ist Oberwesel der Endgegner, schwieriger kann es nicht sein.“ Minke und seine Mannen können auf große Unterstützung bauen. „Meine Spieler haben es ,Finale fast dahoam’ getauft“, sagt Minke: „Die Fanbase ist da. Uns werden mindestens 200 Zuschauer nach Biebern begleiten.“ Minke kann fast seine Wunschelf aufbieten. Er muss Linksverteidiger Dominic Roth ersetzen, der sich beim 3:0-Meisterstück am Sonntag gegen Ehrbachtal Ney verletzte. Ferner fehlen die beiden Langzeitverletzten Elvir Tuhcic (Kieferbruch) und Tim Walter Fröhlich (Beinbruch).

Auf Oberweseler Seite bangt Spielertrainer Fahning wegen Wadenproblemen noch um sich selbst. Es wird sein letztes Spiel für Oberwesel sein, er wird Trainer beim Bezirksligisten Emmelshausen-Karbach II. Fahning war als Spieler und Trainer 13 Jahre in Oberwesel. „Wenn wir das Double holen, wäre das der perfekte Abschluss für viele bei uns, nicht nur für mich. Wir wollen einfach diesen Pott holen, dann hätten wir alle Ziele in dieser Saison erreicht“, sagt Fahning. Auf den Tag genau vor elf Jahren gewann Oberwesel zum letzten Mal den Kreispokal. 2014 gab es in Tiefenbach einen 4:1-Erfolg gegen Karbach II. Dickenschied/Gemünden stand 2021 das letzte Mal im Endspiel und unterlag in Auderath unglücklich mit 7:8 nach Elfmeterschießen der SG Morshausen. Der Gewinner in Biebern erhält 1000 Euro und ganz viel Bier. Für den Verlierer bleiben immerhin noch 500 Euro und reichlich Bier übrig.

Kreispokal 2

SG Biebertal/Unterkülztal II - SSV Buchholz (Sa., 14 Uhr). Eigentlich sollte die Finalpaarung bei den C-Klässlern Biebertal II gegen Braunshorn/Ehrbachtal II lauten. Aber vor zehn Tagen gab es ein Sportgerichtsurteil und Braunshorn/Ehrbachtal II wurde vom Wettbewerb ausgeschlossen, weil man beim Viertelfinalsieg gegen Ellern einen Stammspieler zu viel einsetzte. Weil die Einspruchsfrist bereits abgelaufen war, konnte Ellern von dem Urteil nicht profitieren. Aber Buchholz, das im Halbfinale mit 1:4 bei Braunshorn/Ehrbachtal II verloren hatte. Nach der Rechtsordnung, fristunabhängig, werden Mannschaften nach Einsetzen eines nicht-spielberechtigten Akteurs nachträglich aus dem Wettbewerb ausgeschlossen. Der nächste Gegner bekommt ein Freilos.

„Wir wissen schon, unter welchen Umständen wir ins Finale gekommen sind“, sagt Sebastian Wagner, der Abteilungsleiter des SSV Buchholz. Aber er betont auch: „Jetzt sind wir da, und dann wollen wir es auch gewinnen.“ Für Buchholz wäre es nach dem Gewinn der Meisterschaft in der C Staffel 9 der nächste Titel. Das wollen die einheimischen Biebertal/Unterkülztaler verhindern. Die SG-Zweite wurde in der C Staffel 13 nur Zehnter. Trotzdem sagt Sandro Hoffmann, Spielertrainer der B-Klasse-Mannschaft: „Wir können uns mit Buchholz als Finalgegner eher anfreunden als mit Braunshorn/Ehrbachtal II, bei denen weiß man nie, wen die aus dem Hut zaubern.“

Wen zaubert Biebertals Zweite aus dem Hut? Hoffmann schoss die Reserve ins Endspiel. Als Stammspieler der Ersten darf er jetzt aber nicht mehr mitwirken. „Wir haben die ein oder andere personelle Überraschung in petto und werden eine gute Mannschaft stellen können. Ein Pokalfinale daheim erlebt man vielleicht nur einmal im Leben“, sagt Hoffmann. Der Sieger im Kreispokal 2 kassiert 500 Euro Prämie und viel Bier. Für den Verlierer bleiben immerhin noch 250 Euro und reichlich Bier übrig.

Welche Kreisliga-Klubs nehmen am Rheinlandpokal teil?

Der Fußballkreis Hunsrück/Mosel darf vier Tickets auf Kreisebene für den Rheinlandpokal vergeben. Spielleiter Melzer entschied, alle Finalisten im Kreispokal 1 und 2 mit einem Ticket zu belohnen. Viertäler Oberwesel, Dickenschied/Gemünden, Biebertal/Unterkülztal II und Buchholz stehen damit im Rheinlandpokal. Da Oberwesel als künftiger Bezirksligist auf dem Weg seinen Platz sicher hat, rückt der Halbfinalverlierer gegen Oberwesel in den Rheinlandpokal nach. Und das ist A-Ligist SG Ober Kostenz/Kappel.

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