„Wir sind in Gesprächen mit einem unserem Wunschtrainer“, sagt Wagner, der selbst noch spielen wird. Seit Ende Mai ist Wagner der Abteilungsleiter, vorher war es Mark Dieler, der aber auch noch mit im Vorstandsboot ist. „Bei mir hat es zeitlich gepasst“, sagt Wagner, „aber es ist generell keine One-Man-Show, wir machen das alles im Team, jeder ist für einen bestimmten Bereich zuständig. Wir wollen den Fußball hier wieder im Dorfleben etablieren. Es kann doch nicht sein, dass hier fast 3000 Menschen wohnen und andere kleinere Orte es geregelt bekommen, Mannschaften zu stellen. Wir haben uns gesagt: Ey, wir müssen auch mal den Hintern hochkriegen.“
Das haben sie getan bei dem Verein, der 1922 gegründet wurde und zu seiner besten Zeit Ende der 1970er-Jahre Landesliga spielte. Ob der SSV zum 100-Jährigen in zwei Jahren die C-Klasse verlassen haben wird? Möglich ist das, denn bereits jetzt sind es rund 25 Spieler, die zum Kader gehören. Allein 15 (!) kommen davon aus der C-Nord-Zweiten des A-Ligisten SG Nörtershausen-Udenhausen/Oppenhausen, der Probleme bekommen dürfte, zwei Teams zu stellen. „Das weiß ich nicht, dazu kann ich auch nichts sagen“, erklärt Wagner, „mein Kenntnisstand ist, dass einige Spieler, die vor zwei Jahren über den SSV liefen und nach unseren Austritt weiter in der SG spielten, nun zu uns kommen können, da gab es Absprachen. Für Spieler, die zusätzlich dazukommen, wird natürlich eine Ablöse fällig.“
Von „außen“ kommen weitere Akteure hinzu, Lino Dörr zum Beispiel, der zuletzt beim SC Weiler spielte. „Lino ist aus Buchholz“, sagt Wagner, „viele, die bald hier spielen, wohnen hier. Das ist auch ein Ziel: eine Mannschaft aus vielen Buchholzern zu stellen.“ Und damit den Ort für das neue Projekt zu begeistern. Gespielt wird auf dem recht neuen Rasen in Buchholz. Dort, wo früher der Hartplatz war. „Auch das war ein Grund: Wir wollten wieder Fußball dort spielen. Wir hatten, glaube ich, mal in der C Nord zwei Spiele hier, als Mastershausen den Durchmarsch gemacht hat.“ Einen Durchmarsch ist vom SSV nicht zu erwarten. Ambitioniert sind die Buchholzer aber. Können sie auch, denn die Nörtershausener Zweite spielte in den letzten Jahren immer oben mit. „Wir wollen uns etablieren erst einmal, aber ich denke, dass langfristig das Potenzial für höher als C-Klasse da ist“, sagt Wagner.