Längster Atem im Meisterkampf
VfL Oberbieber will sich in der A-Klasse etablieren
Jubel nach dem vorletzten Spieltag: Der VfL Oberbieber um Trainer Markus Podehl (Mitte, mit langer Hose) kehrt als Meister in die Fußball-Kreisliga A zurück.
Jörg Niebergall

Nach zwei Jahren in der Fußball-Kreisliga B kehrt der VfL Oberbieber als Meister der Staffel B4 zurück in die A-Klasse. Dort wartet auf das Team von Trainer Markus Podehl nun eine schwierige Aufgabe. Ein Ausblick.

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Jahrelang gehörte der VfL Oberbieber zum festen Inventar der Fußball-Kreisliga A im Kreis Westerwald/Wied, bevor die Neuwieder Mannschaft vor gut zwei Jahren den bitteren Gang in die Kreisliga B antreten musste. Nachdem man in der Saison 2022/23 punktgleich mit dem SV Rheinbreitbach und der SG Horressen-Elgendorf auf einem Abstiegsplatz stand, musste der VfL in Abstiegsrelegationsspiele gegen eben jene Mannschaften gehen, um den Klassenverbleib über einen Umweg zu erreichen. Am Ende blieb jedoch Rheinbreitbach als glücklicher Gewinner in der A-Klasse – und Oberbieber sowie Horressen stiegen in die B-Klasse ab.

Statt des direkten Wiederaufstiegs landete das Team aus dem Neuwieder Stadtteil zunächst nur auf dem siebten Platz in der Spielzeit 2023/24. Sicherlich auch einer der Gründe, warum Oberbieber-Trainer Markus Podehl vor der abgelaufenen Spielzeit nicht fest mit der A-Klassen-Rückkehr plante: „Am Anfang der Saison hätten wir nicht gedacht, dass es so gut laufen würde.“ Aus diesem Grund mache er seiner Mannschaft auch ein „Riesenkompliment“.

Knappes Rennen mit Niederbieber

„Bis zur Winterpause waren wir schnell oben dabei“, schaut VfL-Coach Podehl auf die vergangene Hinrunde zurück. Aber auch in der zweiten Saisonhälfte überzeugte Oberbieber mit guten Leistungen – ein 0:3-Ausrutscher beim TuS Hausen änderte daran nichts. „Wir haben uns dann wieder in einen Lauf gespielt“, sagt Podehl.

Gerade in den direkten Duellen mit den Teams aus dem oberen Drittel punktete der VfL. Lange Zeit kristallisierte sich ein Dreikampf zwischen dem VfL Wied Niederbieber, dem FV Engers II und Oberbieber heraus. Noch am 24. Spieltag führte Niederbieber die Tabelle mit 56 Punkten an, dicht gefolgt vom Rivalen VfL Oberbieber aus dem Nachbarort mit einem Punkt weniger. Danach zeigte das Team von Trainer Markus Podehl Stärke und gewann seine Spiele – Niederbieber patzte dagegen 2:3 gegen den FV Engers II und 0:2 bei der SG Feldkirchen. Das Ende der Geschichte: Oberbieber zog am Rivalen vorbei.

Struktureller Wandel trägt Früchte

Somit stand bereits vor dem letzten Spieltag fest, dass der VfL als Meister aufsteigt. Das noch folgende direkte Duell gegen Niederbieber zum Saisonabschluss ging 0:6 verloren und sorgte dafür, dass sich der Rivale Platz zwei sicherte und ebenfalls den Aufstieg klarmachte. Die Zweitvertretung aus Engers, die sich zuvor noch rantastete, ging trotz eines 11:0-Erfolgs über das abgeschlagene Schlusslicht SV Ruitsch-Kerben leer aus und belegte Platz drei.

Wie bei vielen Vereinen war der damalige Abstieg auch in Oberbieber mit einem großen strukturellen Umbruch verbunden. Viele junge Spieler rückten in die erste Mannschaft auf – und auch in Zukunft wird dieses Modell beim VfL verstärkt in den Fokus rücken. „Es ist schwierig, gestandene A-Klassen-Spieler zu holen“, weiß VfL-Trainer Podehl. Oberbieber habe aber einen guten Unterbau, weswegen in der Zukunft vermehrt auf Jugendspieler gesetzt wird. Erst vor Kurzem stärkte das Neuwieder Team seine Jugendabteilungen weiter, indem es mit dem FC Cosmos Koblenz eine Kooperation im Nachwuchsbereich einging. Die Mannschaft bleibe für die kommende Saison größtenteils zusammen. Zusätzlich würden neun Spieler aus dem Nachwuchs in den Seniorenkader aufrücken.

Staffeleinteilung steht noch nicht fest

Ob Oberbieber im nächsten Jahr wieder in eine dem Kreis Westerwald/Wied zugeordnete Staffel zurückkehrt, ist noch nicht in Stein gemeißelt. Die Staffeleinteilung des Fußballverband Rheinland steht noch aus, und es könnte in der A-Klasse einige Verschiebungen aufgrund von Auf- und Absteigern geben. „Wir würden uns wünschen, vielleicht mal woanders zu spielen“, sagt Trainer Markus Podehl. Die Westerwald/Wied-Staffel sei nämlich sehr stark. Da wäre es nicht ungewöhnlich, dass auch der Letzte mal den Ersten schlägt.

Doch egal, wie die Staffeleinteilung für die nächste Saison ausfällt: Oberbieber will sich wieder in der A-Klasse etablieren und nichts mit den Abstiegsrängen zu tun haben. „Das Hauptaugenmerk liegt erst mal auf dem Ligaverbleib“, blickt Podehl auf die kommende Runde.

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