Kreisliga B Staffel 9: Partie wird mit dem Stand von 3:0 für die Gäste gewertet - Argenthal II erster Tabellenführer - Weiler schlägt Werlau
Kreisliga B Staffel 9: Abbruch in Horn nach Bierdusche durch Zuschauer für Rheinböllener Spieler
Heimniederlage für die SG Soonwald/Simmern (rote Trikots) zum Saisonauftakt im Simmerner Hunsrückstadion: Soonwald unterlag der SG Ehrbachtal Ney trotz früher 1:0-Führung noch mit 1:3.
B&P Schmitt

Aus der Kategorie "Kurioses aus der Kreisliga": Die Partie zwischen der SG Laudert/Lingerhahn/Horn/Kisselbach und dem TuS Rheinböllen II in der B-Klasse (Staffel 9) wurde beim Stand von 0:3 vom Schiedsrichter abgebrochen. Der Grund: Ein Spieler der Gäste hatte eine Bierdusche abbekommen.

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Der Tabellenführer der Fußball-Kreisliga B Staffel 9 nach dem ersten Spieltag heißt SG Argenthal II. Der Spitzenreiter schenkte der Niederburger Reserve sechs Stück ein. Das Gesprächsthema des ersten Spieltags ist aber ein Spielabbruch in Horn nach einer Bierdusche für einen Gäste-Spieler von Rheinböllen II.

SG Biebertal/Unterkülztal – SG Uhler/Kastellaun 2:2 (1:0). „Das 2:2 fühlt sich für uns an wie eine Niederlage“, meinte Biebertals Verantwortlicher Sandro Hoffmann geknickt. Für ihn war seine Elf viel näher dran am Sieg: „Kastellaun hatte fünf Torchancen. Wir hatten 20, davon einige Hundertprozentige.“ Erst in der Nachspielzeit netzten die Gastgeber zum vermeintlichen Siegtreffer, im Gegenzug klingelte es zum Ausgleich. „Das war sehr fragwürdig. Der Schiri kommunizierte schon, dass es gleich aus ist. Bei den Jungs entfällt so natürlich der Druck und auf einmal lässt er dann doch noch einmal sieben, acht Pässe laufen“, so Hoffmann.

Tore: 1:0 Edgar Flegel (12.), 1:1 Benn Zinn (63.), 2:1 Bastian Sydow (90.+2), 2:2 Tom Gödert (90.+3).

SG Argenthal/Liebshausen/ Mörschbach II – SG Niederburg/ Biebernheim/Damscheid II 6:0 (3:0). Gute 20 Minuten dauerte es, bis die Argenthaler Reserve den tiefstehenden Abwehrriegel der Gäste geknackt hatte. „Wir haben ein bisschen gebraucht, um in ihren Sechzehner zu kommen, haben es aber dann super ausgespielt“, meinte Argenthals Coach Maurice Volkweis. Er war rundum zufrieden mit dem Auftritt seiner Elf: „Es kann gegen so einen Gegner auch mal schwierig werden. Sie haben sich aufs Verteidigen konzentriert, aber wir haben es auch fußballerisch gut gemacht. Das war kein Gebolze.“

Tore: 1:0 Jannik Klockner (21.), 2:0 Jona Gellings (31.), 3:0 Benjamin Sonne (44.), 4:0 Niklas Linck (54.), 5:0 Florian Heyer (62.), 6:0 Elias Badamsin (68.).

SG Unzenberg/Sargenroth/ Mengerschied – SG Viertäler Oberwesel II 3:1 (2:0). Dreimal traf Unzenberg nach Standardsituationen beim laut Heimcoach Ingo Hubert „leistungsgerechten“ Sieg. Für ihn hatte der Gegner bei sommerlichen Bedingungen „keine nennenswerten Möglichkeiten“, ehe nach den beiden Treffern zum 3:0 und 3:1 die Messe gelesen war. „Danach ist kaum noch etwas passiert, aber wir haben schon vorher auch aus dem Spiel heraus schon genug liegen gelassen und die Partie durchweg kontrolliert“, meinte Hubert.

Tore: 1:0 und 2:0 Christoph Bittner (13., 45.), 3:0 Eigentor (65.), 3:1 Martin Moller-Racke (67.).

SG Laudert/Lingerhahn/Horn/Kisselbach – TuS Rheinböllen II abgebrochen. Die Partie in Horn wurde von Schiedsrichter Andreas Igelsbach beim Stand von 0:3 für Rheinböllen II nach Toren von Philipp Scherer (2) und Mika Zander in der 90. Minute abgebrochen, weil ein Zuschauer, der eindeutig der Heimmannschaft zugeordnet wurde, ein Glas Bier über einen Rheinböllener Spieler schüttete. Während Heimcoach Uwe Erdle nach Worten rang und keine fand, war Rheinböllens Trainer Julian Breitbach gefrustet: „Das habe ich in 17 Jahren Fußball noch nie erlebt, was sich einige da erlaubt haben. Mehr möchte ich dazu nicht sagen.“

Wie wird die Partie gewertet? In der Spielordnung heißt es: „Erfolgt der Spielabbruch aus Gründen, die beide Mannschaften nicht zu vertreten haben, ist das Spiel neu anzusetzen. Jedoch wird das Spiel mit dem Ergebnis zum Zeitpunkt des Abbruchs gewertet, wenn unter Berücksichtigung des Spielstandes und der verbleibenden Spieldauer eine Änderung des Spielausgangs als gewonnen bzw. verloren ausgeschlossen erscheint und das Torverhältnis ohne Bedeutung ist.“ Das heißt: Da es 3:0 für Rheinböllen II stand und die Nachspielzeit lief, werden die drei Punkte an die Gäste gehen.

Die Frage nach dem Verursacher des Spielabbruchs muss die Spruchkammer nun klären: War der Heimverein daran schuld? Oder der Schiedsrichter, der nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft hat, um einen Abbruch zu vermeiden? Der Zuschauer dürfte auf jeden Fall eine Strafe bekommen.

SG Dickenschied/Gemünden – SG Buch/Bell/Mörsdorf 4:2 (3:1). Buchs Coach Klaus Vogt fasste sich ob der Entstehung der Gegentore an den Kopf, war ansonsten aber zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft: „Drei der vier kassierten Treffer fielen identisch. In den Situationen müssen wir als Mannschaft besser verteidigen“, meinte er. Gegenüber Michael Minke ärgerte sich zwar, dass sein Team viele Chancen vergab und den Gegner mit der Führung im Rücken stark machte, wollte aber nicht zu viele Haare in der Suppe suchen: „In Sachen Abschlüsse und Konzentration herrscht noch Verbesserungspotenzial, aber das ist auch Jammern auf hohem Niveau. Insgesamt bin ich zufrieden.“

Tore: 1:0 Niclas Kiefer (10.), 1:1 Johannes Berg (12.), 2:1 Raphael Kauer (33.), 3:1 Kiefer (37.), 4:1 Enrico Brück (46.), 4:2 Timo Theisen (60.)

SG Soonwald/Simmern – SG Ehrbachtal Ney 1:3 (1:1). Ehrbachtal gewann dank zweier später Treffer, den dritten erzielte Marvin Rettweiler aus 55 Metern ins leere Tor. Die Gäste hätten die Partie aber schon früher entscheiden können, wenn nicht müssen. „Wir haben uns einfach sehr schwer angestellt, Tore zu schießen“, meinte Gäste-Coach Patric Muders. Chancen für sein Team zählte er genug, allerdings agierte die SGE oft zu umständlich. „Der Sieg war verdient und unstrittig, aber was wir liegen gelassen haben war schon außergewöhnlich“, sagte Muders.

Tore: 1:0 Mats Backes (5.), 1:1 Daniel Reisenhofer (40.), 1:2 Simon Karbach (84.), 1:3 Marvin Rettweiler (90.+2).

SC Weiler – SG Werlau/Urbar 2:0 (1:0). Nach einem frühen Gegentreffer zog Werlau den Kürzeren, weil laut Spielertrainer Daniel Müller die Durchschlagskraft nach vorne fehlte. „Ich will nicht sagen, dass wir die bessere Mannschaft waren. Aber wir hatten mehr Spielanteile“, so Müller. Er gab aber auch zu, dass die Pleite am Ende „irgendwo in Ordnung ging“. Ein ähnliches Fazit zog Weilers Spielertrainer Christopher König. Er war zufrieden: „Das frühe Tor hat uns natürlich geholfen in dem wie erwartet engen Spiel. Das 2:0 spiegelt den Spielverlauf aber gut wider, weil wir die besseren Chancen hatten.“

Tore: 1:0 Christian Lewenz (2.), 2:0 Julian Vickus (75., Foulelfmeter).

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