Der VfB Wissen II hat es in der eigenen Hand. Drei Spieltage vor dem Saisonende in der Fußball-Kreisliga A1 liegen die Siegstädter auf dem zweiten Tabellenplatz und damit auf Kurs Aufstiegsrunde, in der die Vizemeister der drei A-Klassen des Bezirks Osts um mindestens einen freien Platz in der Bezirksliga Ost kämpfen. Diese Extrarunde könnte sich der VfB sparen, wenn er die zwei Zähler bessere SG Herschbach/Girkenroth/Salz noch abfängt. Aber ganz so einfach ist die Sache trotz der guten Ausgangslage dann doch nicht.
Zuerst heißt es, den SV Niederfischbach (ein Punkt Rückstand) sowie die SG Rennerod/Irmtraut/Seck/Emmerichenhain (zwei Punkte Rückstand) auf Distanz zu halten, und dann ist da noch der Faktor der eigenen ersten Mannschaft. Deren Abstieg aus der Rheinlandliga würde der Reserve den Weg in die Bezirksliga versperren. Eine seltene Konstellation im überkreislichen Fußball, wo Reserven nur selten so hoch mitmischen.
„Wir schauen von Spiel zu Spiel und wollen mit der zweiten Mannschaft so viel erreichen, wie möglich ist. Aber wir haben in dieser Saison nie Druck ausgeübt, dass wir aufsteigen müssen.“
Thomas Nauroth, Vorsitzender VfB Wissen
Rheinlandligaerfahrene Spieler wie Emre Bayram, Mario Weitershagen und Simon Ebach trugen in dieser Saison lange Zeit zum Erfolg der zweiten Mannschaft bei, sind seit wenigen Wochen aufgrund des dünnen Aufgebots aber auch auf höchster Verbandsebene wieder gefragt. „Der Klassenverbleib der ersten Mannschaft hat Priorität“, erklärt der VfB-Vorsitzende Thomas Nauroth, dass die Genannten dort benötigt werden und eingeplant sind.
Dass zwei der drei ausstehenden Rheinlandligaspiele des VfB für einen Sonntag angesetzt sind, führt zur Überschneidung mit der Zweitvertretung. „Wir schauen von Spiel zu Spiel und wollen mit der zweiten Mannschaft so viel erreichen, wie möglich ist. Aber wir haben in dieser Saison nie Druck ausgeübt, dass wir aufsteigen müssen“, betont Nauroth. Und nur von den Leistungsträgern Weitershagen, Bayram und Ebach ist die Mannschaft auch nicht abhängig. „Wir haben bewiesen, dass wir hintendran auch weitere Spieler haben, mit denen wir in der A-Klasse erfolgreich sein können“, ergänzt Wissens Vorsitzender.
Der Blick auf die Spiele
Alle Begegnungen am 24. Spieltag der Fußball-Kreisliga A1 werden zeitgleich am Sonntagnachmittag ab 15 Uhr angepfiffen.
VfB Wissen II – SG Lasterbach Neunkirchen/Westernohe/Elsoff/Mittelhofen. Die Wissener Rheinlandligareserve setzte sich vergangenes Wochenende im Spitzenspiel bei der SG Weitefeld durch (0:2) und liegt nun zwei Punkte hinter Spitzenreiter SG Herschbach auf Platz zwei der Tabelle. Auch die Gäste der SG Lasterbach durften am vergangenen Sonntag jubeln. „Der 2:1-Sieg hat uns am Leben gehalten, wir müssen uns Punkt für Punkt weiterhangeln“, so Spielertrainer Christian Mehr. Dass es in Wissen schwer wird, weiß er: „Die Trauben hängen für uns in Wissen sehr hoch.“
SG Rennerod/Irmtraut/Seck/Emmerichenhain – SV Adler Niederfischbach (in Emmerichenhain).Der Tabellenvierte trifft auf den Dritten. „Der Verlierer wird sich wahrscheinlich aus dem Titelrennen verabschieden“, meint Markus Schneider, der Trainer der Gastgeber. So rechnet er sehr wahrscheinlich mit Siegen der beiden Erstplatzierten in der Tabelle. „Besonders offensiv haben beide Mannschaften enorme Qualität, es riecht also nach einem torreichen Spiel“, glaubt Schneider, der ergänzt: „Beide werden sicher mit einem offenen Visier ins Spiel gehen.“
SG Hammer Land Bruchertseifen/Eichelhardt – SG Westerburg/Gemünden/Willmenrod II. Patrick Weber, der Trainer der Westerburger Rheinlandligareserve traut dem Braten noch nicht ganz. „Wir dürfen uns in Sachen Klassenverbleib noch nicht allzu sicher fühlen“, warnt er seine Spieler. Der Trainer erwartet ein Duell auf Augenhöhe, in dem seine Spieler „vor dem gegnerischen Tor wieder gefährlicher werden“ sollen als zuletzt. Die SG Hammer Land ist vier Punkte hinter Westerburg platziert, der Vorsprung auf einen Abstiegsrang beträgt vier Punkte. Das Heimspiel bietet eine gute Möglichkeit, um sich weiter abzusetzen.
SG Herschbach/Girkenroth/Salz – DJK Friesenhagen (in Herschbach). „Den Gegner zu unterschätzen, ist absolut tabu“, stellt Herschbachs Trainer Dirk Hannappel klar. Ansonsten könne „der Schuss nach hinten losgehen“. Das Ziel des Spitzenreiters gegen den Tabellenletzten ist klar: „Wir wollen die drei Punkte in Herschbach lassen“, sagt der erfahrene SG-Trainer. 49 Punkte trennen die beiden Teams im Übrigen in der Tabelle.
SG Guckheim/Kölbingen – VfB Niederdreisbach (in Kölbingen). „Der VfB gehört eigentlich nicht da unten hin“, findet Guckheims Trainer Thomas Benner. Gegen die abstiegsbedrohten Gäste wolle sein Team „nichts liegen lassen“, so der Trainer. Dennoch könne es ein enges Spiel werden. Zudem sei „die magere Bilanz in Kölbingen“ ausbaufähig. Sollte die SG noch ein Wörtchen in Sachen Meisterschaft oder Platz zwei mitreden wollen, ist ein Sieg Pflicht. Der Abstand auf Rang zwei beträgt mittlerweile fünf Punkte.
SG Herdorf – Sportfreunde Schönstein. Ein Sieg beim bereits abgestiegenen Tabellenvorletzten in Herdorf ist für die Elf um Spielertrainer Marcus Meyer Pflicht. Von den Teams aus dem Tabellenkeller haben die Schönsteiner sicherlich die leichteste Aufgabe. Doch dahinter birgt sich häufig auch die große Gefahr. Zudem ist die SG seit drei Heimspielen in Folge ungeschlagen.
SG Mittelhof/Niederhövels – SG Weitefeld-Langenbach/Nauroth. Durch die Heimniederlage gegen den VfB Wissen II mussten die Gäste in der Tabelle ein wenig abreißen lassen. Vier Punkte beträgt der Rückstand auf den zweiten Platz. Der direkte Wiederaufstieg ist für den einstigen Bezirksliga-Dino aber immer noch im Bereich des Möglichen. Voraussetzung dafür ist sicherlich ein Sieg bei der SG Mittelhof. Die Gastgeber sind noch nicht gerettet, haben mit der SG Weitefeld aber nun das dritte Team aus den Top-5 in Folge.