Der 23. Spieltag der Fußball-Kreisliga A3, der am Sonntag abgeschlossen wird, steht unter zwei ganz besonderen Vorzeichen. Zum einen zeigen sich Trainer, Offizielle, Spieler und Referees mit der kürzlich nach einem Jugendspiel tätlich angegriffenen Schiedsrichterin solidarisch. Deshalb werden die Partien nach circa 5 Minuten unterbrochen und die Beteiligten bekunden „Stopp! Es reicht.“ Außerdem wird dem kürzlich verstorbenen Schiedsrichter und Kreisehrenamtsbeauftragten Elmar Kretz vor Spielbeginn mit einer Schweigeminute gedacht.
„Wir haben eigentlich keine Chance. Das kann aber manchmal sogar der Schlüssel zum Erfolg sein.“
Holzhausens Trainer Maximilian Minor ist gespannt auf den Auftritt seines Teams am Hundsänger Buch.
SG Hundsangen/Steinefrenz-Weroth II - TuS Holzhausen (So., 12.30 Uhr, Hinrunde 5:0). Mit bisher 19 Zählern in der Rückrunde - nur das WW-Trio Elbert, Hundsangen II und FC Kosova haben in diesem Zeitraum gleich viel oder noch mehr eingesammelt - können die Blauen von der Bäderstraße einigermaßen entspannt gen Hundsangen fahren. Allerdings sollte die 30-Punkte-Marke sicherheitshalber bei den vier noch ausstehenden Partien noch überschritten werden, um entgegen aller Erwartungen nicht doch noch den guten alten Rechenschieber bemühen zu müssen. Bei der Bezirksliga-Reserve, die immerhin zehn ihrer bisher elf Heimspiele dieser Runde für sich entschieden hat, dürften die Trauben jedoch hoch hängen, zumal der Ausfall von Lukas Mifka, Till Scheid und Yannic Urban droht. „Wir haben eigentlich keine Chance. Das kann aber manchmal sogar der Schlüssel zum Erfolg sein“, ist TuS-Trainer Maximilian Minor gespannt auf den Auftritt seines Teams am Hundsänger Buch.
TuS Gückingen - SV Diez-Freiendiez (So., 14.30 Uhr, Hinrunde 4:1). Nach drei Siegen hintereinander geht der TuS mit reichlich Rückenwind ins Duell mit dem benachbarten JSG-Partner vom Wirt, der seinerseits zuletzt dreimal den Kürzeren zog und wieder ganz dick im Schlamassel hängt. „Wir brauchen dringend Punkte gegen formstarke Gückinger, die den Sack zumachen wollen. Ich erwarte nach dem ärgerlichen 0:1 gegen Mühlbachtal eine Reaktion meiner Mannschaft. Die Jungs müssen alles raushauen, denn es wird in Gückingen verdammt schwer“, so SV-Coach Serkan Akcakaya.
Konfirmation, Sperren und Verletzungen: Noppe muss halbes Dutzend ersetzen
Sportfreunde Bad Ems - TuS Katzenelnbogen/Klingelbach (So., 14.30 Uhr, Hinrunde 5:1). Wie haben die Kurstädter den späten doppelten Birlenbacher Kinnhaken verdaut? Das wird sich am Sonntag gegen den um seine mutmaßlich allerletzte klitzekleine Chance kämpfenden TuS KK zeigen. Im dritten Anlauf erwartet Spfr-Trainer Süleyman Düzce den ersten Dreier unter seiner Regie. TuS-Kollege Jan Noppe weiß, dass bei acht Zählern Rückstand das rettende Ufer kaum noch zu erreichen ist. „Wir werden aber alles daran setzen, um etwas zu holen.“ Dass gleich ein halbes Dutzend Kräfte wegen Konfirmation, Sperren und Verletzungen in der Silberau fehlen wird, macht das Unterfangen für die Einricher zudem nicht einfacher.
SG Bogel/Reitzenhain/Bornich - TuS Singhofen (So., 14.30 Uhr, in Bornich, Hinrunde 5:1). Mit dem neunten Saison-Dreier vor eigener Kulisse können die Dreier-Kombinierten den Rückstand auf den wegen der Kirmes spielfreien TuS Niederahr, der derzeit den zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde berechtigenden dritten Platz einnimmt, auf einen Zähler verkürzen. Der Abstieg der Singhöfer ist seit vergangenem Mittwoch tatsächlich besiegelt. Doch der TuS kommt nicht nach Bornich, um die Punkte kampflos abzuliefern, sondern gedenkt seine desaströse Auswärtsbilanz (0/1/10) ein wenig aufzuhübschen. „Wenn es uns gelingt, an die zuletzt gezeigte kämpferische Leistung anzuknüpfen und gewisse Situationen besser auszuspielen, sind wir sicher in der Lage, der favorisierten SG Bogel Paroli zu bieten“, hofft Trainer Steffen Richter auf ein Erfolgserlebnis.
FC Kosova Montabaur - SG Elbert/Horbach (So., 15 Uhr, Waldschule Horressen, Hinrunde 3:1). Vier Zähler fehlen den Kosovaren noch zur direkten Rückkehr in die Bezirksliga. Zudem hat das Team des demnächst ausscheidenden Coachs Afrim Halili bei lediglich zwei Punkten Rückstand auf Primus Hundsangen II die Meisterschaft noch längst nicht abgeschrieben. Allerdings kommt mit Aufsteiger SG Elbert das bisher beste Rückrunden-Team an die Waldschule, das garantiert keine Geschenke zu verteilen hat.
„Wir sind ja keine Trainings-Weltmeister.“
Moritz Detrois ist gespannt, wieviel Sprit sich bei seiner SG Birlenbach zum Ende der anstrengenden Woche noch im Tank befindet.
SG Birlenbach/Schönborn - VfL Altendiez (So., 15.30 Uhr, Hinrunde 2:4). Nachdem die SG unlängst am Lahnblick mit 6:2 nach Verlängerung den umjubelten Einzug ins Finale des Kreispokals perfekt gemacht hatte und dem respektablen 3:3 in Holzhausen das Happy End im Krimi gegen die Sportfreunde Bad Ems folgte, muss abgewartet werden, wie viel Sprit sich beim dritten Spiel binnen einer Woche noch im Tank der SG befindet. „Wir sind ja keine Trainings-Weltmeister“, weiß Routinier Moritz Detrois, dass wieder einmal Mentalität besonders gefragt ist, um die im Kampf gegen den Abstieg weiter dringend benötigten Punkte einzukassieren. Der VfL seinerseits will im prestigeträchtigen Derby seine Qualitäten zeigen, um nicht zweimal binnen zwei Wochen Birlenbacher Jubelarien über sich ergehen lassen zu müssen. „Für Birlenbach geht es um alles. Wir müssen von der ersten Minute den Kampf annehmen“, fordert VfL-Trainer Marcel Hannappel.