An Spannung war das Aufstiegsrennen in der Fußball-Kreisliga A2 kaum zu überbieten. Neben der SG Vettelschoß-St. Katharinen kämpften auch der SV Windhagen und der SV Türkiyemspor Ransbach-Baumbach bis zuletzt um den Platz an der Sonne. Doch die Vettelschoßer behielten am letzten Spieltag im direkten Duell zu Hause gegen den SV Türkiyemspor den kühlsten Kopf und gewannen durch zwei Treffer von Jannik Hüngsberg in der Nachspielzeit (90.+2 und 90.+8) mit 3:1. Dadurch war klar: Die SG ist Meister, da Windhagen als Tabellenführer im Parallelspiel bei der SG Puderbach nicht über ein 2:2 hinauskam.
Herausforderungen und Verletzungspech
„Wir standen vor der Saison vor einigen Herausforderungen. Wir als Trainer-Team waren neu, dazu galt es, sechs bis sieben Spieler zu integrieren“, sagt der Vettelschoßer Trainer Christoph Binot rückblickend über den Beginn der Runde. Die Neuzugänge kamen im vergangenen Sommer größtenteils aus der Jugend oder aus unterklassigen Ligen, was natürlich einiges erschwerte.
Gerade in der Hinrunde ereilte den späteren Meister zudem viel Verletzungspech. „Der Kader stand uns häufig nicht komplett zur Verfügung. Wir haben teilweise sogar ohne Stürmer gespielt, weswegen wir das System umstellen mussten“, berichtet Binot. Ein Spieler, der als eine der Entdeckungen der Saison bezeichnet werden kann, ist Torwart Jonas Müller. Der junge Keeper rückte für die verletzte Nummer eins Lukas Peikert während der Saison zwischen die Pfosten – und habe „eine überragende Runde gespielt“. Auch den weiteren Mannschaftsteilen attestiert der Trainer starke Leistungen und spricht von einer „grandiosen Rückrunde“, die letztlich im Happy End am letzten Spieltag gipfelte.
„Das habe ich bei keiner Mannschaft in den letzten zehn Jahren gesehen.“
Christoph Binot, SG Vettelschoß-St. Katharinen
Die defensive Stabilität von Vettelschoß war sicherlich auch ein ausschlaggebender Dominostein für den Erfolg. Gerade einmal 21 Tore kassierte die Elf von Christoph Binot in 26 Punktspielen. In der Rückrunde waren es sogar nur neun Gegentreffer. „Das habe ich bei keiner Mannschaft in den letzten zehn Jahren gesehen“, sagt der Aufstiegstrainer.
Nach der Saison ist bekanntlich vor der Saison, und auf die SG Vettelschoß wartet mit dem direkten Wiederaufstieg in die Bezirksliga eine große Herausforderung. Zumal auch wichtige Stützen den Verein verlassen werden. Stefan Zent, Dauerbrenner und Torjäger, beendet seine aktive Laufbahn. „So ein Abschluss sei ihm gegönnt“, sagt Binot über den Routinier. Defensivstabilisator Fabian Lacher verlässt ebenfalls den Verein, ihn zieht es zum C-Ligisten SV Leubsdorf, wo er nochmal mit seinen Freunden zusammenspielen wolle.
Fokus liegt auf der Entwicklung junger Spieler
Zudem gibt es auch einen Abgang auf der Trainerbank zu verzeichnen: Co-Trainer Burak Bicer wird aus persönlichen Gründen im nächsten Jahr nicht mehr mit an der Seitenlinie stehen. „Das ist schon eine Achse, die wegbricht“, weiß Binot. Der Großteil der Mannschaft soll aber zusammenbleiben, wie der Trainer erklärt. Zudem stehen mit Paul Schmidt (A-Junioren JSG Laubachtal/Rengsdorf) ein Neuzugang und mit Lirijon Krasniqi (SG Neitersen) ein Rückkehrer für die nächste Spielzeit bereits fest.
Allgemein gehe Vettelschoß mit einer sehr jungen Truppe in die neue Saison. „Unser Ziel ist es, aus einem A-Jugend-Spieler einen Bezirksliga-Spieler zu machen“, formuliert Binot seinen Anspruch. Das sei natürlich auch mit einer gewissen „Gefahr“ verbunden. „Im Umfeld gibt es auch die Meinungen, dass der Aufstieg ein bis zwei Jahre zu früh kommt, aber die Jungs wollen natürlich höchstmöglich spielen“, weiß der Trainer der SG Vettelschoß-St. Katharinen. Die konkrete Zielsetzung für die Saison in der Bezirksliga wird sich natürlich erst über den Sommer klären.