Kreisliga A1 - 15. Spieltag
Schönsteins Marcus Meyer: Wir können mithalten
Am zweiten Spieltag konnten die Sportfreunde Schönstein (gelbe Trikots) der Wissener Reserve ein Remis abknüpfen. Auf fremden Platz gerieten Maik Schmidt (vorne) und Co. aber eher ins Straucheln.
Manfred Böhmer

Auch der zweite Rückrundenspieltag der Kreisliga A1 bietet wieder interessante Geschichten. Im Kreis Altenkirchen sticht das Derby in Wissen heraus.

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Bei vielen Mannschaften machten sich im Herbst, Winter und je nach Wetterlage auch noch im Frühjahr ein Stirnrunzeln breit, wenn der VfB Wissen (wieder einmal) darauf angewiesen ist, seine Heimspiele ob der traditionell schlechten Rasenplatzverhältnisse im Dr.-Grosse-Sieg-Stadion auf den benachbarten Hartplatz zu verlegen. Bei den Sportfreunden Schönstein ist das anders. Der Wissener Nachbar kennt die rote Asche und mag sie, weil sie eng mit der seit Jahren ordentlichen Heimbilanz verbunden ist. „Aber der Wissener Hartplatz ist natürlich ein ganzes Stück größer als unserer“, macht Sportfreunde-Spielertrainer Marcus Meyer deutlich, dass Hartplatz nicht gleich Hartplatz ist.

Am Sonntag sind die Schönsteiner in der Fußball-Kreisliga A 1 bereits ab 13 Uhr bei der zweiten Mannschaft des VfB Wissen zum Derby zu Gast. Und zwar laut aktueller Ansetzung auf Hartplatz. Anders als das anschließende Rheinlandliga-Spiel übrigens, dass auf Rasen zur Austragung kommen soll.

Schönsteiner arbeiten an der Auswärtsschwäche

16 Punkte Differenz beträgt der Abstand zwischen dem starken Aufsteiger Wissen II und den Schönsteinern, die auch in dieser Saison wieder um den Klassenverbleib kämpfen. In sechs von 14 Begegnungen hat die Meyer-Elf gepunktet, darunter befinden sich vier Siege. „Wir probieren immer wieder aufs Neue, uns da unten rauszuziehen. Es wird von Jahr zu Jahr schwieriger“, schildert Schönsteins Torjäger, der auch diesmal wieder auf eine ähnliche Serie hofft wie in den Wochen nach der Winterpause der vergangenen Saison.

In dieser Runde stehen bislang die Auswärtsprobleme (Meyer: „Daran werden wir natürlich weiter arbeiten.“) einer Serie im Weg. Als „gut für den Kopf“ bewertet der Übungsleiter des Tabellenzwölften den Heimsieg gegen die SG Hammer Land Bruchertseifen. Und auch gegen das Spitzenteam aus Herschbach zeigten die Schönsteiner, dass sie mithalten können. Meyer blickt zurück: „Wir waren sowohl im Liga- als auch im Pokalspiel gegen Herschbach zweimal die klar bessere Mannschaft. Im Pokalspiel wurden wir mit dem Sieg belohnt, im Ligaspiel mit einem Gegentor in der siebten Minute Nachspielzeit bestraft.“ Kann die Mannschaft, die Herschbach Paroli bietet, das auch gegen Wissen tun? Die Partie am Sonntag gibt die Antwort auf dem Untergrund, mit dem sich die Gäste anders als viele andere Teams anfreunden können.

Der Blick auf die anderen Plätze: Drittes Aufeinandertreffen zwischen Mittelhof und Niederdreisbach – Guckheim will Adler überflügeln

SG Weitefeld-Langenbach/Friedewald/Nauroth/Mörlen/Norken - DJK Friesenhagen (Freitag, 19.30 Uhr, in Langenbach). Aus den vergangenen vier Partien holten die Weitefelder zehn Punkte und verbesserten sich auf Rang sechs. Zum Auftakt des ersten Rückrundenspieltags ist ein Heimsieg auf dem Langenbacher Kunstrasenplatz fast schon Pflicht. Zu deutlich war das abgeschlagene Schlusslicht aus Friesenhagen in den zurückliegenden Partien unterlegen. Gegen die SG Hammer Land Bruchertseifen, den VfB Wissen II und die SG Mittelhof-Niederhövels kassierte man 22 Gegentore. „Die Punkteausbeute aus den letzten Wochen war ordentlich. Wir wollen jetzt ohne Niederlage in die Winterpause. Auch in diesem Spiel müssen wir 100 Prozent abrufen, um die drei Punkte einzufahren“, so SG-Trainer Sascha Mertens.

SG Lasterbach Neunkirchen - SG Westerburg/Gemünden/Willmenrod II (Fr., 20 Uhr, in Elsoff/Hinrunde 1:1). Während sich die Westerburger Reserve zuletzt beim 1:1 gegen den letztjährigen Bezirksligisten SG Weitefeld achtbar aus der Affäre ziehen konnte, kamen die Gastgeber mit 1:6 in Niederfischbach unter die Räder und hören bei mittlerweile nur noch einem Zähler Vorsprung auf die Abstiegsränge die Alarmglocken lauter schrillen denn je. Grund genug also für die Elf um Lasterbachs Spielertrainer Christian Mehr, sich mit Zählbarem in der letzten Begegnung vor der Winterpause über dem Strich zu halten. Dies ist auch das vorgegebene Ziel von Mehr, der zur Partie meint: „Besonders für die Moral ist es von Bedeutung, dass wir in diesen 90 Minuten alles geben und nicht auf einen Abstiegsrang rutschen.“ Mit 19 Zählern auf der Habenseite können es die Gäste als Tabellenachter dagegen deutlich entspannter angehen lassen. Dementsprechend sagt Westerburgs Trainer Patrick Weber: „20 Punkte bis zur Winterpause sind das Ziel, 22 würden allerdings noch besser schmecken.“

Die Winterpause ist schon in Sicht, nur einmal noch geht es in der A1 zur Sache. Für die SG Guckheim (links Alexander Leonardo Kolb) steht das Verfolgerduell gegen Niederfischbach an, die SG Lasterbach (am Ball Luca Reichmann) empfängt heute Abend die SG Westerburg II.
Horst Wengenroth

SG Guckheim/Kölbingen - SV Niederfischbach (Sonntag, 15 Uhr). Es ist das Spitzenspiel des kommenden Wochenendes, und das nicht nur wegen der Platzierungen beider Mannschaften, sondern auch aufgrund ihrer Ergebnisse. Bei den „Adlern“ stört das Kreispokal-Viertelfinal-Aus gegen den VfB Wissen II das Bild, ansonsten hatte man sich gegen die SG Herdorf (4:0) und die SG Lasterbach Neunkirchen (6:1) nichts vorzuwerfen. Trainer Jörg Mockenhaupt weiß, dass die Auswärtspartie in Guckheim schwieriger werden dürfte. Fünf Siege in sechs Heimspielen gingen an die SG, die sich mit einem weiteren Dreier am nur einen Punkt besseren SVN vorbeischieben würde. Zum Spiel sagt SG-Trainer Benner: „Mit einem Sieg in die Winterpause zu gehen wäre optimal für uns.“

SG Mittelhof-Niederhövels - VfB Niederdreisbach (Sonntag, 15 Uhr). Bereits zum dritten Mal in dieser Saison stehen sich Aufsteiger SG Mittelhof-Niederhövels und der VfB Niederdreisbach gegenüber. Nach dem 2:2 im Hinspiel auf dem Koppelberg gewann Niederdreisbach das Kreispokal-Spiel vor drei Wochen deutlich mit 4:1. Im Pokal läuft es für das Team von Dennis Reder. Dort steht sie bereits im Halbfinale. Ganz anders sieht es in der Ligasaison für die Grün-Weißen aus, die mit 14 Punkten komplett unerwartet an der Grenze zu den Abstiegsplätzen stehen. Die Gastgeber nutzten die wichtigen Partien gegen die SG Westerburg/Gemünden/Willmenrod II und die DJK Friesenhagen, um ihre Niederlagenserie zu stoppen, sodass sie mit einer leicht positiven Bilanz von sieben Siegen bei sechs Niederlagen in die zweite Saisonhälfte gehen.

SG Hammer Land Bruchertseifen - SG Rennerod/Irmtraut/Seck/Emmerichenhain (Sonntag, 15 Uhr). Die geballte Offensivpower ist ein starkes Argument, mit dem die Gäste wuchern. Dem stellt Aufsteiger SG Hammer Land Bruchertseifen seine Heimstärken gegenüber. 16 von 19 Punkten holte das Team von Björn Hoffmann auf einem Platz. Rennerod hatte erst am Mittwochabend das schwierige Nachholspiel gegen die SG Herschbach/Girkenroth/Salz zu absolvieren, aber diese Belastung der Englischen Woche sollte zu meistern sein. Vor allem mit dem Gedanken an die bevorstehende Winterpause, die noch 90 Minuten entfernt ist. Zum Spiel sagt Rennerods Trainer Markus Schneider: „Nach der Niederlage gegen Herschbach schauen wir wieder nach vorne und fokussieren uns nun auf drei Punkte in Hamm.“

SG Herschbach/Girkenroth/Salz - SG Herdorf (Sonntag, 15 Uhr, in Girkenroth). In den knappen Partien laufen die Kleinigkeiten nicht für die SG Herdorf. Der Tabellenvorletzte, der seit dem Schönsteiner Sieg gegen Hamm jetzt bereits zehn Punkte Rückstand auf Rang zwölf hat, verlor bereits viermal mit einem Tor Unterschied. Das war auch im Hinspiel gegen die SG Herschbach/Girkenroth/Salz der Fall. Keine Eintagsfliegen, denn vier der fünf jüngsten Aufeinandertreffen gingen mit der knappsten Differenz zu Ende. „In den letzten Spielen konnten wir meist 45 bis 60 gute Minute zeigen, sind leider durch oftmals individuelle Fehler hinten heraus eingebrochen. Das müssen wir abstellen. Gegen Herschbach können wir nur für eine Überraschung sorgen“, sagt Herdorfs Trainer Tim Zimmermann. „Unsere Aufgabe gegen Herdorf wird sein, dass wir souverän auftreten und den geschaffenen Puffer von vier Punkten behalten“, so Herschbachs Trainer Dirk Hannappel.

SG Herschbach gewinnt enges Nachholspiel in Seck

Seck. Nur drei Tage nach dem nebelbedingten Abbruch trat die SG Herschbach/Girkenroth/Salz zum Nachholspiel auf dem Hartplatz in Seck an und verteidigte durch einen 4:3 (2:2)-Erfolg gegen die gastgebende SG Rennerod ihre Tabellenführung in der Kreisliga A 1. „Fußballerisch war es kein Leckerbissen“, meinte Rennerods Trainer Markus Schneider. „Schade, dass wir in diesem intensiven Spiel nicht gepunktet haben.“ Herschbachs Trainer Dirk Hannappel war mit dem Auftreten seiner Mannschaft sehr zufrieden. „Ich denke, dass wir am Ende auch verdient gewonnen haben“, meinte er. Tore: 0:1 Vincent Schmidt (7.), 1:1 Furkan Tetik (14.), 1:2 Tim Lütkefedder (29.), 2:2 David Quandel (37.), 2:3 Julian Hannappel (52.). ros

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