Der FC Kosova Montabaur ist als Tabellenzweiter der Fußball-Kreisliga A3 auf dem besten Wege zurück in die Bezirksliga. Die Kreisstädter liegen bei noch fünf ausstehenden Spielen vier Punkte hinter der nicht-aufstiegsberechtigten Reserve der SG Hundsangen/Steinefrenz-Weroth II sowie sieben Punkte vor dem TuS Niederahr. Es deutet also alles darauf hin, als könne der FC Kosova ihrem scheidenden Trainer Afrim Halili einen besonderen Abschied schenken. Denn der derzeitige Trainer hatte unlängst entschieden, dann nicht mehr als Trainer zur Verfügung zu stehen. So waren die FC-Verantwortlichen auf der Suche nach einem Nachfolger – und sind bereits fündig geworden. Mladen Kulis, bis November noch Trainer der SG Haiderbach/Sessenbach in der Kreisliga A2, wird zur kommenden Saison die Nachfolge antreten.
Dass der derzeit so erfolgreiche Halili zum Ende der Spielzeit aufhören würde, kam nicht aus dem Nichts. „Vergangenen Sommer haben wir schon vereinbart, dass Afrim die Mannschaft nach dem Abstieg und der schwierigen Situation noch mal für das eine Jahr übernimmt“, berichtet Argentim Ajeti, Abteilungsleiter und 2. Vorsitzender des Vereins. Zuvor war er im Mai des vergangenen Jahres nach der schnellen Trennung (nur sechs Pflichtspiele) mit Daut Retkoceri als Co-Trainer aus dem zweiten Glied wieder in die erste Reihe gerückt. Mit Halili war der noch junge FC Kosova nach seiner Gründung von der D-Klasse bis in die Bezirksliga durchmarschiert, ehe Halili 2019 zurücktrat. Nun will sich Halili komplett von der Seitenlinie beim FC Kosova zurückziehen.
Kulis’ überraschende Trennung in Haiderbach
„Wir haben uns vor drei, vier Wochen zusammengesetzt und Afrim hat uns gesagt, dass er es ab Sommer zeitmäßig nicht mehr packt und er als Trainer aufhören möchte“, gibt Ajeti Einblicke in die vergangenen Gespräche. Es sei möglich, dass Halili jedoch im Verein in einer anderen Position in Zukunft tätig wird. Zunächst einmal musste Ajeti und seine Vorstandskollegen aber die Trainer-Nachfolge regeln. „Wir haben die letzten zwei Wochen genutzt und mit ein paar Kandidaten gesprochen, da waren wir dann schnell überzeugt, dass Mladen der richtige Mann ist“, sagt Ajeti.
„Wir haben die letzten zwei Wochen genutzt und mit ein paar Kandidaten gesprochen, da waren wir dann schnell überzeugt, dass Mladen der richtige Mann ist.“
Argentim Ajeti, Abteilungsleiter und 2. Vorsitzender FC Kosova Montabaur
Der in Wirges lebende Mladen Kulis hatte die SG Haiderbach/Sessenbach in der vergangenen Saison souverän zur Meisterschaft in der Kreisliga B4 geführt. Mit 70 Punkten setzte sich die SG klar vor den Verfolgern SG Horressen (63) und SG Grenzbachtal (62) durch. Im November des vergangenen Jahres kam es dann aber zu der für Kulis selbst überraschenden Trennung. Zu diesem Zeitpunkt standen die Haiderbacher nach 14 Spieltagen auf dem vorletzten Tabellenplatz – bei drei Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Von Vereinsseite sei immer wieder gesagt worden, dass man versuche, die Klasse zu halten. „Aber gleichzeitig hieß es, dass ein Abstieg auch kein Untergang wäre. Es wurde stets betont, wir sollen uns keinen Stress machen“, so Kulis im November 2024 im Gespräch mit unserer Zeitung.
Kontakt besteht schon lange
Aber zurück in die Gegenwart: Ajeti selbst kennt Kulis schon seit vielen Jahren. „Ich hab vor zwanzig Jahren in Selters schon mit ihm Fußball gespielt. Da er ja in Wirges wohnt, hatte man immer wieder mal Kontakt gehabt“, berichtet Ajeti, der sich auf die Zusammenarbeit freut: „Er ist der richtige Mann, gerade in der Arbeit mit unseren jungen Spielern und für die Bezirksliga.“ Zusammen mit Kulis plane der Verein – Stand jetzt – nämlich für den überkreislichen Fußball. „Das sieht gut aus“, weiß auch Ajeti, betont aber: „Noch sind ein paar Spiele. Hoffen wir, dass – aus unserer Sicht – kein negatives Fußballwunder passiert.“
„Sie sind menschlich alle top, das wird passen.“
Mladen Kulis über seinen künftigen Verein.
Auch Kulis freut sich auf die neue, reizvolle Aufgabe. Es habe über die Jahre immer mal wieder Kontakt gegeben, der richtige Zeitpunkt sei nie dabei gewesen. Nun passt alles. „Ich kenne Agi und die Leute dort. Der ein oder andere Spieler hat auch bei mir in Wirges in der A-Jugend gespielt. Sie sind menschlich alle top, das wird passen“, so der neue Trainer. Außerdem freue er sich über die gute Saison und die Möglichkeit, mit einer guten Mannschaft (höchstwahrscheinlich) in der Bezirksliga zu trainieren. Diese wird für Kulis selbst kein Neuland, arbeitete er doch an der Seite von Serkan Öztürk bereits bei der EGC Wirges in der siebthöchsten Spielklasse.
Stammkräfte bleiben – Co-Trainer wird noch gesucht
Unabhängig vom neuen Trainer konnte der Verein in den vergangenen Wochen bereits drei Neuzugänge für die kommende Spielzeit festzurren. Zudem bleibe der erfolgreiche Kader aus dieser Saison bis auf einen Spieler, der noch gehen könnte, so zusammen, betont der Abteilungsleiter. „Unsere Stammkräfte bleiben, das war wichtig. Allen voran natürlich Altrim Pajaziti, der von mehreren überregional spielenden Vereinen aus der Region gejagt wurde. Darüber freuen wir uns sehr“, so Ajeti über den in Westerburg lebenden Offensivspieler, der „immer den Unterschied machen kann“.
Nun sei nur noch zu klären, wer Co-Trainer von Kulis wird. Detlef Fröhnich, der in Haiderbach an Kulis’ Seite war und mit ihm zusammen im November gehen musste, wird es nicht sein. „Er wollte ihn gerne mitnehmen, aber das hat aufgrund der Entfernung und auch zeitlich nicht gepasst“, erklärt Ajeti. Eine Entscheidung über diese Position sei noch nicht gefallen, eine interne Lösung sei ebenfalls möglich.