Aber dann rückt Trautmann doch mit der Sprache raus, mit welcher Überraschung der Vorstand die Aufstiegsmannschaft am Sonntag in Hövels überraschen will. „Die Heimkabine wird renoviert und auch ansonsten tut man einiges, um ein tolles Umfeld zu bereiten. Die Leute brennen.“
Die erste Partie der Spielgemeinschaft im Kreisoberhaus beginnt am Sonntag um 15 Uhr. Zu Gast ist die DJK Friesenhagen, die nach der enttäuschenden Saison 2023/24 mit vielen personellen Veränderungen in die Runde startet. In Fußballkreisen hieß es in der Sommerpause lange Zeit, die DJK würde einen Rückzieher aus der A-Klasse in Betracht ziehen, aber rechtzeitig vor dem Ende der Meldefrist stand die Entscheidung für einen Verbleib. Mit vielen neuen Spielern und Kevin Reifenrath als Coach. „Man schaut ja immer nach Testspielergebnissen des ersten Gegners, aber bei Friesenhagen habe ich nur drei Partien gefunden. Ich tue mir schwer, Friesenhagen einzuschätzen“, erklärt Trautmann.
Offensive soll Prunkstück bleiben
Vor zwei Jahren in der Winterpause setzte sich die DJK in einem Testspiel gegen Mittelhof mit 5:0 durch, aber damals standen bei Friesenhagen noch andere Spieler auf dem Platz und Trautmanns Elf befand sich noch nicht auf dem Level, das sie souverän ins Kreisoberhaus aufsteigen ließ. „Die Arbeit macht Spaß, wir haben die volle Unterstützung, und der Aufstieg krönt das alles natürlich“, freut sich der langjährige Bezirksligaspieler des VfL Hamm, der die Mannschaft gemeinsam mit seinem Bruder Sebastian und Torwarttrainer Björn Röttgen nach oben geführt hat. Röttgen kommt immer dann eine besonders wichtige Rolle zuteil, wenn beide Trautmann-Brüder in spielender Doppelfunktion selbst auf dem Rasen stehen.
Was ist zu erwarten vom Aufsteiger, der in der Vorbereitung unter anderem den Bezirksligisten SG Berod-Wahlrod/Lautzert-Oberdreis mit 4:1 bezwang? „Man sollte Vorbereitungsspiele nie an die große Glocke hängen. Wenn wir zum Beispiel das 6:2 gegen Niederhausen betrachten, dann war das Ergebnis mit Sicherheit in Ordnung, spielerisch jedoch nicht alles Gold was glänzt“, unterstreicht Michael Trautmann. Im Umfeld hört er auch aus Richtung anderer Mannschaften, die SG habe aber eine „gute Truppe und sich toll verstärkt“. „Aber es sind eben auch Leute dabei, die bei uns in allen Kreisligen gespielt haben und sich erst einmal an die A-Klasse gewöhnen müssen.“
Mit 148 Toren in 28 Ligaspielen setzte der B 1-Staffelsieger auf dem Weg zum Aufstieg Maßstäbe. Die Offensive soll auch in der nächsten Runde das Prunkstück sein. Natürlich stellt sich der Coach jetzt auf mehr Gegenwehr ein: „Wir treffen auf Mannschaften von einem ganz anderen Kaliber. Deshalb müssen wir unser Spiel auf das nächste Level heben. Daran haben wir in der Vorbereitung gearbeitet.“
Der Blick auf die anderen Plätze:
SG Herdorf hat sich mit stark verändertem Team schon gut eingefungen
SG Hammer Land Bruchertseifen – Sportfreunde Schönstein (Sonntag, 15 Uhr, in Hamm). Im Rheinlandpokal hatte A-Klasse-Aufsteiger Bruchertseifen gegen die Spvgg EGC Wirges erwartungsgemäß keine Chance. Mit den Sportfreunden Schönstein gastiert am Sonntag ein Gegner in Hamm, der eher der Kragenweite der Gastgeber entspricht. Schönsteins Spielertrainer Marcus Meyer blickt auf eine gute Vorbereitung zurück: „Wir hatten zwar ein paar Probleme mit Urlaubsabwesenheiten, aber ich denke, das hatte jede Mannschaft. Es sind leider noch nicht alle da.“ Meyer erwartet ein „schwieriges Spiel“ gegen eine „gute Truppe“. „Wir müssen wieder alles geben, um etwas mitzunehmen.“
SG Guckheim – SG Herdorf (Sonntag, 15 Uhr, in Kölbingen). Mit sechs Ab- und acht Zugängen hat sich das Gesicht der Herdorfer Mannschaft in der Sommerpause stark verändert. „Als relativ neue Truppe sind wir super zusammengewachsen und haben neben kämpferisch und spielerisch guten Ansätzen auch die nötigen Dämpfer richtig eingeordnet“, schildert der neue Trainer Tim Zimmermann seine ersten Eindrücke bei der SG, die um ein Haar dem Abstieg entrann.
Kein Geheimnis macht Zimmermann aus „einigen Bedenken“ bezüglich der Breite des Kaders. Diese Sorgen sind dank einer sehr guten Trainingsbeteiligung verdrängt. Kurios sehen die jüngsten Ergebnisse der Spiele zwischen Guckheim und Herdorf aus: In der Vorsaison gewann Herdorf zu Hause mit 5:2 und Guckheim auf heimischem Geläuf mit 6:2. „Die Guckheimer schätze ich als starken ersten Gegner ein. Sie sind auf den Achsen und vor allem vorne sehr gut besetzt“, weiß Zimmermann über den ersten Punktspielgegner der neuen Saison.
SG Herschbach – SG Rennerod (Sonntag, 15 Uhr, in Herschbach). Auch aufseiten der SG Herschbach schwingt mit Dirk Hannappel ein neuer Trainer das Zepter, und das vorgegebene Saisonziel „50 Punkte plus“ soll laut Hannappel „mit attraktivem Spiel, in dem wir schnellstmöglich vor des Gegners Tor auftauchen wollen“, erreicht werden. Die SG Rennerod setzte in der ersten Runde des Rheinlandpokals mit dem 3:2 gegen den Bezirksligist SG Neitersen/Altenkirchen ein Zeichen und ist nach Trainer Markus Schneider „bereit für Herschbach“.
VfB Wissen II – VfB Niederdreisbach (Sonntag, 15 Uhr, in Wissen). Mit drei „neuen“ Mannschaften in der A-Klasse setzt sich Niederdreisbach bis Ende August auseinander. Los geht's beim hoch gehandelten Aufsteiger VfB Wissen II, dem genauso wie den Niederdreisbachern eine Platzierung in der Spitzengruppe zuzutrauen ist.
SG Weitefeld – SG Westerburg II (Sonntag, 15 Uhr, Nauroth). Die Zeiten ändern sich. In der Saison 2023/24 spielten Weitefeld und Westerburg noch in der Bezirksliga gegeneinander. Nach Westerburgs Auf- und Weitefelds Abstieg ist für die Letztgenannten nun „nur“ noch die Westerburger Reserve einer der Gegner. „Wir sollten Westerburg auf keinen Fall unterschätzen. Sie spielen einen guten Fußball. Wir müssen 100 Prozent auf den Platz bringen, damit die Punkte bei uns bleiben“, sieht Weitefelds neuer Trainer Sascha Mertens seine Elf dafür gerüstet: „Wir sind mit der Vorbereitung absolut zufrieden, hatten gute Testspiele und eine gute Trainingbeteiligungen. Die Jungs sind gut vorbereitet auf die Saison.“ Bis auf Oliver Seibel und Mario Schönberger können alle Weitefelder auflaufen.
SG Neunkirchen – SV Niederfischbach (Sonntag 15 Uhr, in Neunkirchen). Im Rheinlandpokalspiel gegen den FC Niederroßbach (0:1) haben die „Adler“ aus Niederfischbach natürlich auf eine Überraschung gegen den Rheinlandliga-Absteiger gehofft, aber Trainer Jörg Mockenhaupt zieht nicht nur das Ergebnis, sondern auch die Leistung in Betracht: „Wir haben ein gutes Spiel abgeliert.“ Im ersten Punktspiel auf dem Neunkirchener Rasenplatz soll aus SVN-Sicht jetzt auch das Resultat passen, denn: „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein erstes Saisonspiel immer sehr wichtig ist. Es kann eine Richtung für die nächsten Wochen vorgeben“, wünscht sich Mockenhaupt genauso wie vor einem Jahr gegen Niederahr einen Dreier. Er geht von einem anderen Spielcharakter als am Freitag aus: „Ich erwarte, dass wir mehr Ballbesitz haben werden.“
Kreisliga A2
SG Ellingen/Bonefeld/Willroth – FV Rheinbrohl (So., 15.30 Uhr in Straßenhaus). Elf Jahre lang war die SG Ellingen ein fester Bestandteil der Bezirksliga und kratzte sogar mehrfach an der Rheinlandliga. Nach dem Abstieg soll der neue Trainer Erhan Evrem das Team wieder stabilisieren. Die jüngsten beiden Testspiele gegen Elbert (1:0) und Lion’s Ransbach (5:1) wurden ebenso gewonnen wie das erste Pflichtspiel am Mittwoch im Kreispokal bei der SG Grenzbachtal (3:1).
Der Kreispokalsieger aus Rheinbrohl hat bereits zwei Pflichtspiele absolviert: Gegen den B-Ligisten TuS Niederahr II gab es im Kreispokal einen knappen 1:0-Sieg. Raus mit Applaus hieß es im Rheinlandpokal, wo der FVR dem Bezirksligisten SG Hundsangen einen großen Fight lieferte und sich erst nach Verlängerung mit 2:3 geschlagen geben musste. „Mit dem neuen Trainer Erhan Evrem, den ich sehr schätze, wird die Ellinger Mannschaft sicherlich alles dafür tun, die letzte Saison vergessen zu machen und gut in die Saison zu starten. Mit der Vorbereitung waren wir sehr zufrieden und freuen uns auf die erste Bewährungsprobe gegen Ellingen“, sagt der Rheinbrohler Coach Carsten Bent.
VfL Oberlahr-Flammersfeld – SV Roßbach/Verscheid (Sonntag,, 15 Uhr in Oberlahr). Beim ersten A-Klasse-Spiel seit 2003 muss der VfL auf Angreifer Timothy Hayward verzichten, der sich beim Kreispokal-Aus gegen den SV Roßbach/Verscheid (2:3) verletzt hat. „Wir möchten besser und konzentrierter auftreten als im Pokalspiel. Trotz der Niederlage gehen wir gut vorbereitet und voller Selbstvertrauen in unser erstes Ligaspiel“, fiebert Spielertrainer André Fischer dem Auftakt entgegen. Wie schon beim Pokalspiel rechnet der Roßbacher Co-Trainer Pascal Böhm mit viel Gegenwehr: „Uns erwartet eine schwere Aufgabe. Wir freuen uns, dass es wieder um Punkte geht und werden versuchen, etwas Zählbares mitzunehmen.“ rwe/hf/ius