Fußball-Kreisliga A: Niederdreisbach empfängt am Sonntag Niederfischbach
Kreisliga A aus AK-Sicht: Niederdreisbach setzt daheim auf schwere Adler-Beine
„Wir haben vor der Saison gesagt, dass wir unter die ersten Sechs wollen. Daran halten wir fest“, sagt Dennis Reder, der mit dem VfB Niederdreisbach auf einem guten Weg ist, dieses Ziel zu erreichen. Foto: balu
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Niederdreisbach/Niederfischbach. Mit 51 Punkten stellte der VfB Niederdreisbach in der Kreisliga-A-Saison 2022/23 einen Vereinsrekord auf. „Das zu wiederholen, wird verdammt schwierig“, weiß Trainer Dennis Reder. „Die Liga ist ausgeglichener geworden, und in unserem Kader fehlt auch etwas die Breite.“ Der Tabellenfünfte, der die Vorsaison punktgleich mit Vizemeister DJK Friesenhagen abschloss, wird nach menschlichem Ermessen auf die Plätze ganz vorne nicht mehr stürmen können, verfolgt aber weiterhin klare Ziele.

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„Wir haben vor der Saison gesagt, dass wir unter die ersten Sechs wollen. Daran halten wir fest“, erklärt Reder. Und das trotz weiterer personeller Rückschläge. Matti-Hagen Höfer, kürzlich für seine 30-jährige Vereinsmitgliedschaft geehrt, ein Kämpfer vor dem Herrn und seit seinem Tor im Entscheidungsspiel der Runde 2017/18 gegen den Abstieg aus dem Kreisoberhaus mit Helden-Status in Niederdreisbach ausgestattet (Reder: „Wir singen heute noch manchmal das Lied: ‚Der Tag, an dem Matti Höfer traf‘“) zog sich beim 3:0-Sieg in Elsoff einen Kreuzbandriss zu. Obendrein fiel Tim Meyer in der gleichen Partie auf die Schulter und droht ebenfalls längere Zeit auszufallen.

Die Favoritenrolle gibt der VfB-Coach im Heimspiel am Sonntag ab 15 Uhr an den Tabellenzweiten SV Niederfischbach ab. „Niederfischbach ist im Angriff stark besetzt und kassiert auch nur wenige Gegentore“, begründet er. Zwei Punkte, die jedoch für Niederdreisbach sprechen könnten: Der heimische Hartplatz und möglicherweise etwas schwere Beine bei den „Adlerträgern“, die am Mittwoch ihre Partie gegen Neunkirchen nachholten.

In Westernohe holte die Mockenhaupt-Elf nach 1:0-Führung und 1:2-Rückstand durch einen späten zweiten Gegentreffer in der Nachspielzeit „nur“ einen Punkt. Dabei standen die Gäste aufgrund einer Roten Karte gegen Torwart Lukas Schmitt (Handspiel außerhalb des Strafraums) in der Endphase in Unterzahl auf dem Platz.

Für Schmitt kehrt Steffen Latsch nach einem operativen Eingriff ins Tor zurück. Insgesamt muss Trainer Jörg Mockenhaupt auf rund zehn Spieler verzichten. Er sagt: „Wir haben trotzdem auch dank unserer A-Jugendlichen noch genügend Qualität im Team. Ich gebe der Mannschaft mit auf den Weg, vernünftig organisiert aufzutreten, den entsprechenden Einsatz zu zeigen und sich zu wehren.“

Der Blick auf die anderen Plätze

DJK Friesenhagen – SG Gebhardshainer Land Steineroth (Sonntag, 15 Uhr – Hinrunde 2:2). Mit drei Niederlagen aus drei Spielen ist die DJK Friesenhagen nicht wie vorgestellt ins Jahr 2024 gestartet. „Wir sind etwas geknickt und wollen als Mannschaft alles dafür tun, dass die Kurve wieder nach oben führt“, sagt DJK-Spielertrainer Sebastian Erner vor dem Heimspiel gegen den Tabellenletzten. „Steineroth kämpft mit seiner körperbetont spielenden Mannschaft um jeden Punkt. Wir müssen dagegenhalten und dann unsere Qualitäten ausspielen“, erklärt Erner. Durch die 0:3-Niederlage gegen Herschbach und Herdorfs Sieg gegen Niederahr haben die Kombinierten aus dem Gebhardshainer Land seit dem vergangenen Spieltag drei Punkte Rückstand auf den vorletzten Platz.

Spfr Schönstein – SG Westerburg/Gemünden/Willmenrod II (Sonntag, 15 Uhr – Hinrunde 3:5). Nur durch vier Punkte sind die beiden Mannschaften voneinander getrennt. „Für uns steht ein Entscheidungsspiel an, in dem wir alles probieren müssen, um drei Punkte zu holen. Es wird sehr hart werden“, hofft Sportfreunde-Spielertrainer Marcus Meyer, den Rückstand auf die Westerburger Bezirksliga-Reserve auf einen Zähler zu reduzieren. Die Gäste sind auf heimischem Platz richtig stark, in der Fremde allerdings noch sieglos. Das spricht für die formstarken Schönsteiner. Meyer: „Unsere Verfassung ist zurzeit sehr gut. Wir haben gegen Rennerod, Betzdorf und Hundsangen drei gute Spiele gemacht. Da wollen und müssen wir gegen Westerburg anknüpfen.“

SG Honigsessen/Katzwinkel – TuS Niederahr (Sonntag, 15 Uhr in Katzwinkel – Hinrunde 4:6). In der Hinrunde sprühte der TuS Niederahr nur so vor Torgefahr, doch diese Kaltschnäuzigkeit ist der Mannschaft in der Winterpause ein Stück weit abhanden gekommen. In den drei Partien gegen Friesenhagen (1:0), Niederdreisbach (0:5) und Herdorf (0:2) gelang nur ein Treffer. Auf der anderen Seite vermisst Dominik Zimmermann, der Spielertrainer des Tabellenelften aus Honigsessen und Katzwinkel, die Konstanz im Spiel seines Teams. „Das liegt hauptsächlich daran, dass wir jede Woche unsere Startelf umbauen müssen. Zum Teil aufgrund von Verletzungen und Krankheiten, aber leider auch sehr häufig, weil private Dinge vorgezogen werden. Das ist sowohl bei den Trainingseinheiten als auch den Spielen der Fall“, moniert Zimmermann. „Hinzu kommt unsere sehr unbefriedigende Vorbereitung, die wir quasi mit zwölf Spielern durchgezogen haben. Aufgrund dessen können wir einfach nicht auf Ausfälle reagieren. Da viele Spieler Nachholbedarf haben und die Bereitschaft fehlt, an die eigene Grenze zu gehen.“ Gegen Niederahr müsse sein Team wieder mehr investieren und kämpferisch an den Auftritt beim 2:1-Erfolg gegen Hundsangen anknüpfen.

SG Herdorf – SG Neunkirchen/Westernohe/Elsoff-Mittelhofen (Sonntag, 15 Uhr, Kunstrasen – Hinrunde 2:3). An den ersten 16 Spieltagen dieser Saison holte die SG Herdorf acht Punkte – ein Wert, den die Mannschaft von Trainer Marco John allein in den zurückliegenden 180 Minuten fast verdoppelt hat. Durch die beiden Siege gegen Westerburg II (5:2) und Niederahr (2:0) steht Herdorf erstmals seit dem fünften Spieltag nicht auf dem letzten Tabellenplatz. Der Rückstand auf Schönstein und Guckheim wurde verkürzt. Dieser Trend soll auch im Heimspiel gegen die SG Neunkirchen anhalten, die am Mittwoch im Nachholspiel dem SV Niederfischbach ein 2:2 abtrotzte.

Kreisliga A2

SG Neitersen/Altenkirchen II – FV Rheinbrohl (Sonntag, 12.30 Uhr in Neitersen – Hinrunde 1:1). Die Blicke der SG Neitersen II gehen allmählich nach unten, denn das Polster auf Tabellenplatz zwölf beträgt nur noch vier Zähler. Am Sonntag müssen die Kombinierten aus dem Wiedbachtal und der Kreisstadt die zweitbeste Offensive der Liga bremsen. Der Rangvierte aus Rheinbrohl hat schon 40 Tore in 14 Partien erzielt. 17 davon gehören Yannik Stutzke, dem Zweiten in der Torschützenliste. „Rheinbrohl war offensiv vielleicht das Beste, das ich in der Hinrunde gesehen habe“, schwärmt SG-Trainer Nico Hees von den offensichtlichen Qualitäten des nächsten Gegners. Aber auch seine eigene Elf überzeugte ihn zuletzt beim torlosen Remis bei Ataspor Unkel, das Hees als „Punkt für die Moral“ wertete. „Wir haben gesehen, dass es geht. Wichtig war, mal wieder zu Null gespielt zu haben. Das muss unser Ansatz sein.“ Eventuell kehrt Florian Raasch am Sonntag ins Neiterser Aufgebot zurück. rwe/hf

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