Die Spiele gegen die schweren Brocken liegen hinter der SG Hammer Land Bruchertseifen Eichelhardt, und sie brachten zum Beispiel mit dem Unentschieden gegen die SG Guckheim/Kölbingen (2:2) sowie dem Sieg gegen Tabellenführer SG Herschbach/Girkenroth/Salz (3:2) auch ein paar Bonuspunkte, mit denen man nicht unbedingt hatte rechnen können. „Die Jungs haben das im Training Erarbeitete sehr gut umgesetzt. Das haben wir vor allem gegen Guckheim und Herschbach gesehen. Man spürt auf dem Platz, dass es ihnen Spaß macht“, schildert Trainer Hans-Josef Held nach seinen ersten Wochen als SG-Cheftrainer.
„Wir kennen uns sehr gut und wissen um die kämpferischen Qualitäten des Gegners.“
Hammer Lands Trainer Hans-Josef Held vor dem Spiel gegen die SG Mittelhof.
Nun stehen die Partien gegen Mannschaften auf Augenhöhe und aus dem Tabellenkeller der Kreisliga A1 vor der Tür. Los geht’s am Sonntag ab 15 Uhr mit dem Auswärtsderby bei der SG Mittelhof/Niederhövels, die sich als Tabellensiebter mit einem Vorsprung von drei Punkten absolut in Reichweite befindet. „Wir kennen uns sehr gut und wissen um die kämpferischen Qualitäten des Gegners“, sagt Held. Dass auf dem Mittelhofer Rasenplatz nicht immer das große fußballerische Feuerwerk zu erwarten ist, ist bekannt. „Wir schauen, was über das Spielerische möglich ist, werden uns aber auch an den Gegner anpassen müssen und vollen Einsatz abrufen“, kündigt der 41-Jährige an.
Auf der Gegenseite verfolgen Michael Trautmann und seine Mannen eine etwas andere Ausrichtung. „Unsere Zuschauer wollen das sehen, was uns auszeichnet: Kampf, Leidenschaft und Einsatz. Wir werden versuchen, unser Spiel durchzuboxen. Das liegt uns und macht uns aus“, betont Mittelhofs Trainer, der zu vielen Spielern der Gäste noch ein gutes freundschaftliches Verhältnis pflegt. Mit Simon Langemann, Daniel Krieger und Co. spielte Trautmann einst zu Zeiten, als der VfL Hamm noch eigenständig war, gemeinsam in einer Mannschaft. Somit kennt Trautmann die Stärken der Gäste ganz genau.
Bei Mittelhof fehlen weiter die Langzeitverletzten
Er spricht von einem unangenehmen Gegner, dessen Stil auch vom zur Verfügung stehenden Personal abhängt. Während Philipp Arndt im Angriff eher als Turm in der Schlacht agiert, kommt Simon Langemann mehr über seine läuferische Stärke und die Wendigkeit. Und mit Yanick Tsannang haben sie natürlich noch eine Verstärkung hinzubekommen. Der Ex-Betzdorfer, -Wissener, -Malberger und -Neiterser hat sich im Training Stück für Stück besser in Form gebracht und weiß seine Torgefahr auszuspielen.
Bei der SG Mittelhof/Niederhövels kehren die erkrankten Spieler nach und nach zurück, zudem hat Trainer-Bruder Sebastian Trautmann seine Rotsperre abgesessen. „Trotzdem fehlen uns nach wie vor drei Langzeitverletzte, was in dieser Liga keine Mannschaft so locker wegsteckt“, merkt Michael Trautmann an, der froh ist, dass sich der eigentlich schon zurückgetretene Philipp Bedranowsky nach einer Anfrage wieder bereiterklärt hat, der SG auszuhelfen.
Der Blick auf die anderen Plätze: Komisches Gefühl in Weitefeld – Niederfischbach will oben angreifen – Ein erstes Endspiel für Niederdreisbach?
SG Weitefeld-Langenbach/Friedewald/Nauroth/Mörlen/Norken – SG Herschbach/Girkenroth/Salz (Sonntag, 15 Uhr). Es gibt Wichtigeres im Alltag als König Fußball. Wie schnell der Sport in den Hintergrund rücken kann, zeigte der schreckliche Tötungsdelikt in Weitefeld vor knapp einer Woche. Das Auswärtsspiel des Tabellenfünften in Guckheim fiel folgerichtig aus. „Es war gut und richtig, dass wir nicht gespielt haben. Jetzt hoffen wir, dass wir wieder spielen können“, so Weitefelds Trainer Kevin Wiederstein. Sein Team habe gegen den Spitzenreiter, der „nicht zu Unrecht auf Platz eins“ steht, nichts zu verlieren. Ein wenig hängen Wiederstein und sein Team aber noch in der Luft. „Ich weiß nicht, wie es am Sonntag letzten Endes aussieht. Es fühlt sich schon irgendwie komisch an auf dem Platz zu stehen, der auf dem halben Weg zwischen Tatort und Wohnung des vermeintlichen Täters liegt. Da müsste ja schon jemand die Verantwortung tragen und übernehmen.“
SV Adler Niederfischbach – VfB Wissen II (Sonntag, 15 Uhr). Seit dem zehnten Spieltag lag der SV nicht mehr auf dem ersten oder zweiten Tabellenplatz. Aber die „Adler“ hielten immer den Kontakt nach oben und haben am Sonntag mit einem Heimsieg gegen Wissens Reserve die Möglichkeit, den Kampf um Platz zwei wieder richtig spannend zu machen. Apropos Kampf: Den legte der VfB beim Sieg gegen Bruchertseifen an den Tag. „Der Gegner war sehr zweikampfstark, aber wir haben es geschafft, dagegenzuhalten. Besonders positiv war, dass wir mental gut auf das Spiel eingestellt waren und trotz allem torgefährlich wurden – vor allem über Standardsituationen. Für das Wochenende ist das Ziel, unsere spielerische Qualität noch deutlicher auf den Platz zu bringen und uns im vorderen Drittel stärker auf den letzten Pass zu konzentrieren“, erklärt Spielertrainer Bayram. Man wolle seine Aufgaben wieder konsequent erfüllen, als Team geschlossen auftreten und ein intensives Spiel liefern. „Wenn wir unsere Stärken abrufen, sind drei Punkte auf jeden Fall drin. Wir sind auf einem sehr guten Weg und wollen unsere positive Entwicklung weiter bestätigen“, so Bayram.
VfB Niederdreisbach – Sportfreunde Schönstein (Sonntag, 15 Uhr). Als der VfB Niederdreisbach Ende September in Schönstein mit 5:2 gewann, zeichnete sich noch nicht ab, wohin die Reise der Grün-Weißen gehen sollte. Nur elf Punkte sind in den elf Partien seitdem hinzugekommen, sodass die Koppelberg-Kicker in der ungewohnten Abstiegskampf-Position stecken. In den Spielen gegen die anderen Mannschaften aus dem Keller wird’s doppelt wichtig. Vor einer Abfolge von drei Partien gegen Spitzenteams ist die Heimbegegnung gegen die Sportfreunde Schönstein schon das erste Endspiel für das Team von Dennis Reder. Die Gelb-Schwarzen wissen, wie man in Niederdreisbach besteht. Von den drei zurückliegenden Partien auf dem Koppelberg entschied Schönstein zwei für sich.
DJK Friesenhagen – SG Rennerod/Irmtraut/Seck/Emmerichenhain (Sonntag, 15 Uhr). Es ist bemerkenswert, wie die DJK Friesenhagen trotz ihrer Unterlegenheit Woche für Woche aufs Neue versucht, das Beste aus der Situation zu machen. Der künftige B-Ligist hat am Sonntag die Motivation im Gepäck, den Tabellendritten aus Rennerod zu ärgern. Die Gäste zählen unverändert zu den Anwärtern auf Aufstiegsrundenplatz zwei und dürfen sich am Sonntag keinen Ausrutscher erlauben, um dem VfB Wissen II auf den Fersen zu bleiben. Der VfB merkt auf seiner Homepage als Randnotiz an, dass die zweite Welle zuletzt im Jahr 1995 der Bezirksliga angehörte – man setzt sich also gedanklich durchaus schon mit einem möglichen Sprung in den überkreislichen Spielbetrieb auseinander. Der Weg ist jedoch noch weit, weil das A-Klasse-Team noch einige Steine aus dem Weg räumen und das Rheinlandliga-Team, für das zuletzt Simon Ebach und Spielertrainer Emre Bayram aus der zweiten Mannschaft abgestellt wurden, die Klasse halten muss. Für Rennerod gilt dagegen erst einmal die eigenen Hausaufgaben zu erledigen.
SG Westerburg/Gemünden/Willmenrod – SG Herdorf (Sonntag, 15 Uhr). Die SG Herdorf setzt sich vor dem so gut wie sicher feststehenden Abstieg unverändert Teilziele. „Wir wollen die letzten Spiele maximal erfolgreich absolvieren und werden versuchen, den ersten Auswärtssieg einzufahren“, kündigt Trainer Tim Zimmermann vor der Partie auf dem Gemündener Rasenplatz an. Die Westerburger Rheinlandliga-Reserve stellt die nach Gegentoren drittbeste Abwehr der Liga und wird die Gäste somit vor eine große Aufgabe stellen. Zimmermann schöpft aus dem 1:1 gegen die SG Neunkirchen vor einer Woche Mut: „Wir haben eine deutlich bessere Leistung als die Woche zuvor gebracht mit mehr Stabilität, Zweikampfstärke und Konsequenz in unseren Aktionen.“