Kampf um rettenden 11. Platz
Kellerkinder wollen sich Luft verschaffen
Sebastian Schneider (weißes Trikot) muss am Sonntag mit der SG Elbert am Altendiezer Lahnblick Farbe bekennen. Sebastian Konopka (Nummer 6) und Kapitän Lukas Mifka (rechts) erwarten zeitgleich mit dem TuS Holzhausen die unbequeme SG Birlenbach.
Marco Rosbach

Wer begleitet den TuS Singhofen in die B-Klasse? Schafft BoReiBo den Sprung in die Aufstiegsrunde? In der Staffel 3 der Fußball-Kreisliga A werden in den nächsten Wochen unter anderem diese Fragen beantwortet.

So langsam biegen die Teams der Fußball-Kreisliga A3 auf die Zielgerade der Saison ein. In den kommenden fünf Wochen sind an der Tabellenspitze und am unteren Ende des Klassements noch sämtliche Fragen zu klären. Für Spannung und Brisanz ist jedenfalls hinlänglich gesorgt.

Spfr Bad Ems - FC Kosova Montabaur (So., 14.30 Uhr, Hinrunde 0:1). „Das Potenzial ist zweifellos vorhanden. Aber den Jungs fehlt das nötige Selbstvertrauen“, hat der neue Spfr-Trainer Süleyman Düzce nach nur zwei Siegen aus den jüngsten neun Partien den größten Hemmschuh im Kampf gegen den erstmaligen Abstieg in der Vereinsgeschichte der Kurstädter ausgemacht. Der Nachfolger des aus gesundheitlichen Gründen passenden Bernd Kannegieser kennt aus langjähriger Erfahrung die Gepflogenheiten und Marotten der Hobbykicker und weiß dementsprechend damit umzugehen. Viel ändern kann der Ex-Lahnsteiner in der Kürze der Zeit bei den Kickern von der Lahn-Insel ohnehin nicht. Daher sollten sich die Sportfreunde gegen den ebenso spielstarken wie ambitionierten FC Kosova auf das Beherzigen der berühmten Grundtugenden konzentrieren, um in der Außenseiter-Rolle ihre Chance zu suchen. In der Hinrunde gelang dies weitgehend, auch wenn’s am Ende nichts Zählbares gab. Die Kosovaren gehören zu den auswärtsstärksten Mannschaften der Klasse. Sie nahmen nach dem 0:5-Debakel zum Auftakt der Runde in Hundsangen zuletzt neunmal hintereinander alle drei Zähler mit auf den Heimweg und wollen der sofortigen Rückkehr in die Bezirksliga den nächsten Schritt näher kommen.

„Bei uns herrscht bereits so eine Art Endspiel-Stimmung.“
Der zum Ende der Runde bei der SG Mühlbachtal ausscheidende Trainer Steffen Schmidt misst der Partie in Diez hohe Bedeutung zu.

SV Diez-Freiendiez - SG Mühlbachtal (So., 14.30 Uhr, Hinrunde 2:7). Am Wirt steigt wieder einmal eines dieser „Sechs-Punkte-Spiele“. Dementsprechend wissen beide Teams, was im Kampf gegen das Abrutschen in die B-Klasse die Stunde geschlagen hat. „Ich erwarte einen kampfstarken Gegner, der alles reinlegen wird, um bei uns nicht leer auszugehen“, hofft SV-Trainer Serkan Akcakaya, der wohl wieder auf Rudolf Zimbelmann und Daniel Wiediker zurückgreifen kann, dass seinem Team die Revanche für das Hinrunden-Debakel im Blauen Ländchen gelingt. „Wir wollen uns unbedingt Luft verschaffen.“ So gehen auch die Kombinierten aus Nastätten, Miehlen und Oelsberg die Partie an. „Bei uns herrscht bereits so eine Art Endspiel-Stimmung“, sagt der zum Ende der Runde ausscheidende Steffen Schmidt. Er zeigte sich trotz der 2:5-Niederlage gegen den TuS Niederahr zufrieden mit dem Auftritt seiner Schützlinge. „Auch wenn das Ergebnis etwas anderes vermuten lässt, war die Leistung in Ordnung. Wenn es uns gelingt, die Zahl der individuellen Fehler abzustellen, dann können wir in Freiendiez die ersehnten Punkte einfahren.“ Personell sieht es bei der SG vor dem Duell der Tabellennachbarn gut aus. „Kein Stammspieler ist verletzt, keiner ist gesperrt“, so Schmidt.

TuS Singhofen - TuS Gückingen (So., 14.30 Uhr, Hinrunde 3:5). Demütig fahren die Schwarz-Gelben vom Königstein an die Bäderstraße, wo es gilt sich bei der vermeintlichen Pflichtaufgabe gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten keine Blöße zu geben. Gückingens Trainer Mehmet Dragusha erwartet ein schwieriges Spiel. „Wir tun uns zumeist gegen die Mannschaften aus den hinteren Regionen der Tabelle recht schwer“, sagt der Ex-Profi der Frankfurter Eintracht, der bis zum Ende der Runde auf Andre Bäcker verzichten muss. Der Stammkeeper verletzte sich bei seinem Comeback erneut schwer und kehrt ins Lazarett der Langzeitverletzten zurück. Unbeschwert aufspielen können unterdessen die Singhöfer, für die ein Happy End einer total verkorksten Saison schon länger außer Reichweite ist. Vielmehr rückt für das Team von Steffen Richter unweigerlich der Zeitpunkt näher, an dem nach dreijähriger Zugehörigkeit zum Oberhaus des Kreises der Abstieg auch rechnerisch nicht mehr abzuwenden ist.

BoReiBo-Coach Nickel lobt Qualität der Offensive des TuS KK

TuS Katzenelnbogen/Klingelbach - SG Bogel/Reitzenhain/Bornich (So., 14.30 Uhr, Hinrunde 0:2). Die Kicker des TuS KK wollen ihrem Coach Jan Noppe nicht nur ein verspätetes Geschenk zu dessen 57. Geburtstag bereiten, sondern die Chance auf den Klassenverbeib wahren. Wie sein Mühlbachtaler Kollege Steffen Schmidt spricht der grundsätzlich Optimismus verbreitende Niederländer von „einer Art Endspiel“ für seine Elf. „Die Nummer vier der Liga ist zwar ein schwieriger Gegner für uns, aber wir können fast auf den kompletten Kader zurückgreifen und sind im Heimspiel in der Lage drei Punkte zu holen“, setzt Noppe auf den Aufwärtstrend seiner Hellenhahner, die im Jahr 2025 bisher immerhin 7 Zähler geholt haben. BoReiBo will im Einrich seine Anwartschaft auf den Platz unterstreichen, der zur Teilnahme an der Aufstergsrunde berechtigt. Den TuS KK misst SG-Coach Andreas Nickel nicht am Tabellenstabnd. „Der entspricht nicht der Qualität dieser Mannschaft. mit Robin Noppe, Felix Wick und Manuel Kaiser sind sie gerade in der Offensive gut besetzt“, sagt Nickel und rechnet auch mit ausgeprägtem Kampfgeist der Einheimischen. BoReiBo kann beim Gastspiel am Hellenhahn wieder auf Malte Henseleit und Stammkeeper Thomas Dreger zurückgreifen.

VfL Altendiez - SG Elbert/Horbach (So., 14.30 Uhr, Hinrunde 2:1). Wie hat der VfL das bittere Aus im Halbfinale des Kreispokals gegen Nachbar SG Birlenbach verdaut? „Das war ein emotionaler Rückschlag“, sagt Trainer Marcel Hannappel, der am Sonntagnachmittag das letzte Spiel seiner Sperre absitzen muss. Zudem stehen den Lahnblicklern gegen den formstarken Aufsteiger auch Florian Marschall (Oberschenkel) sowie Lorenz Feller (Bänderriss), Paul Merk und Indra Dewitz (Knie) nicht zur Verfügung. „Wir müssen ans Limit gehen, um etwas Zählbares holen und unseren Tabellenplatz festigen zu können“, erwartet Hannappel einen heißen Tanz und hofft trotz der personellen Probleme auf den achten Dreier im elften Heimspiel.

TuS Holzhausen - SG Birlenbach/Schönborn (So., 14.30 Uhr, Hinrunde 1:3). Die Ausbeute der Kombinierten auf fremden Plätzen liest sich recht bescheiden. Nur magere vier Zähler gab’s bisher auswärts, lediglich in Gückingen (1:0) reichte es zu einem Sieg. Der TuS Holzhausen hat zwar auf heimischem Terrain bisher keine Bäume ausgerissen (3/3/4), gehört aber mit 18 Zählern in der Rückserie zu den konstantesten Teams und gedenkt hinter das Vorhaben Klassenverbleib möglichst schnell einen Haken machen zu können. „Wir wollen den ersten Matchball unbedingt nutzen. Wenn wir es schaffen zu gewinnen, müssten wie durch sein. Aber wir müssen diesen letzten Schritt eben auch gehen. Das weiß die Mannschaft“, sagt TuS-Trainer Maximilian Minor, der auf einen nahezu kompletten Kader zurückgreifen kann. Minor gibt aber auch zu bedenken, dass die SG nach dem umjubelten Einzug ins Kreispokal-Endspiel mit Rückenwind an die Bäderstraße kommt und sich sein Team gegen kampfstarke Birlenbacher häufig schwer getan habe.

TuS Niederahr - SG Hundsangen/Steinefrenz-Weroth II (So., 15 Uhr, Hinrunde 3:2). Um besonders wichtige Punkte geht es im Spitzenspiel: der TuS will den begehrten dritten Rang festigen, um am Ende die Aufstiegsrunde zu erreichen, die mutmaßlich nicht aufstiegsberechtigte Reserve peilt den Staffelsieg an.

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