„Ein A-Ligist aus der Eifel sorgt dafür, dass eine Mannschaft aus dem Kreis Westerwald/Sieg in der Liga bleibt – das ist die Faszination des kreisübergreifenden Spielbetriebs“, sagt Marco Schütz, Vizepräsident Senioren im Fußballverband Rheinland. Kreisliga-A 1-Staffelleiter Wolfgang Hörter durfte den Tabellen-13. „seiner“ Spielklasse die Nachricht übermitteln und stieß dabei auf glückliche Herdorfer. Für die SG hat sich die starke Rückrunde mit 23 Punkten aus 14 Partien ausgezahlt. Herdorf steht in der Rangfolge der besten Absteiger mit einem Punktequotienten von 1,10 auf Platz eins und rückt in Folge des Verzichts der SG Steinchen/Malbergweich somit nach.
Bis Ende des Monats läuft die Meldefrist für Vereine – gut möglich also, dass es weitere freie Plätze gibt. Nächster Profiteur davon wäre der SV Gonzerath, gefolgt von der SG Neitersen/Altenkirchen II. Derzeit hält sich das Gerücht, dass auch ein A-Ligist aus dem Kreis Westerwald/Sieg noch nicht endgültig sicher ist, sein Spielrecht in der höchsten Kreisklasse wahrzunehmen.
Ausgelassene Reaktionen in Whatsapp-Gruppen
„Wir hatten als der Absteiger mit dem besten Punktequotienten immer die Hoffnung, aber so wirklich gerechnet hat mit diesem Happy-End inzwischen glaube ich keiner mehr. Die Planungen liefen fest für die B-Klasse. Es ist umso schöner, dass es jetzt doch noch geklappt hat – wenn auch mit zwei Wochen Verzögerung“, sagt der SG-Vorsitzende Benjamin Erner, der von ausgelassenen Reaktionen in den verschiedenen Whatsapp-Gruppen des Vereins spricht, nachdem die Nachricht „wie ein Lauffeuer“ die Runde gemacht hatte.
Erner sieht den Klassenverbleib über Umwege als Belohnung für den großen Einsatz der Mannschaft in der Rückrunde: „Man hat in jedem Spiel gesehen, dass die Jungs unbedingt wollten. Ohne diese Einstellung und ohne die Arbeit von Trainer Marco John wäre das nicht möglich gewesen.“ Erner erinnert sich an die geflossenen Tränen, die den Spielern nach dem Unentschieden gegen die SG Rennerod am letzten Spieltag ob des eigentlich beschlossenen Abstiegs in den Augen standen. Die Nachricht vom Freitagvormittag trocknete sie endgültig. „Es liegen arbeitsreiche Wochen vor uns, weil wir die Planungen jetzt umstellen müssen. Schließlich wollen wir eine gute Saison in der A-Klasse spielen“, kündigt Erner an.