Am Wochenende startet die Fußball-Kreisliga A4 Koblenz aus der Winterpause. Der Beginn hat es dabei in sich: Mit der SG Augst und dem FC Urbar treffen zwei der drei vorerst enteilten Aufstiegsaspiranten direkt aufeinander.
Auch im Tabellenkeller wird es interessant, wenn der SV Niederwerth den VfR Koblenz empfängt. Beide Teams stehen momentan auf Abstiegsplätzen. Bevor die Auf- und Abstiegsrennen in die heiße Phase gehen, hat sich unsere Zeitung bei allen 14 Teams umgehört, wie die Winterpause verlaufen ist.
SG Augst gelingt mit Verpflichtung von Sebastian Knopp ein kleiner Coup
Mit 36 Punkten geht die SG Augst als Tabellenführer in die restliche Spielzeit. Aufstiegsdruck macht sich SG-Trainer Robin Reifenberg nicht: „Wir wollen gerne aufsteigen, der Verein ist dazu aber nicht gezwungen.“ Die Chancen stehen jedoch gut, zumal der Augst in der Winterpause mit der Verpflichtung des vereinslosen Ex-Jugendnationalspielers Sebastian Knopp ein kleiner Coup gelang.
Entsprechend selbstbewusst gibt sich Reifenberg vor dem Spitzenspiel gegen den FC Urbar auf dem Kunstrasenplatz in Simmern: „Für uns zählen am Wochenende nur drei Punkte.“ Darüber hinaus ergänzt Reifenberg: „Ich drücke allen Teams die Daumen. Die beste Mannschaft soll aufsteigen.“
Rot-Weiss Koblenz II „muss aufsteigen“
Eines dieser Teams ist der punktgleiche FC Rot-Weiss Koblenz II, der nur wegen einer minimal schlechteren Tordifferenz den zweiten Tabellenplatz belegt. Im Gegensatz zur Augst ist der Aufstieg für die Rot-Weißen keine bloße Option: „Wir müssen hoch, das ist der Wunsch des Vereins“, erklärt Trainer Josef Ivanovic.
Um diesem Wunsch zu entsprechen, verstärkte sich seine Mannschaft in der Winterpause mit Khalil Drissi (SV Niedernhausen), Joachim Akwapay (vereinslos) und Georgios Shengelia (SG Mülheim-Kärlich). Mit der Vorbereitung ist Ivanovic größtenteils zufrieden: „Wir wurden in unseren sechs Testspielen immer besser, nur am vergangenen Wochenende konnten wir wegen der Karnevalsumzüge wenig machen.“
FC Urbar freut sich über zwei Rückkehrer
Der FC Urbar, der mit 35 Punkten ebenfalls im Kampf um den Aufstieg mitmischt, geht die restliche Spielzeit gelassen an. „Wir haben den Aufstieg nicht als Ziel vorgegeben, aber wenn es passiert, passiert es. Es ist rechnerisch möglich, deshalb geben wir alles“, gibt FC-Trainer Gökan Bigün die Marschrichtung vor.
Neben der Verpflichtung von Dardan Galjaj (SV Anadolu) freut sich Bigün besonders darüber, dass die lange Zeit verletzten Spieler Aleks Miller und Sebastian Fetz wieder zur Verfügung stehen: „Sie haben die komplette Hinrunde nicht gespielt und sind wichtige Spieler für uns, deshalb sind sie wie Neuzugänge.“
Reinhardt’s Elf will weiter oben mitspielen
Theoretisch kann auch die Reinhardt’s Elf noch ein Wort um den Aufstieg mitreden. Die Mannschaft von Spielertrainer Enrico Köppen liegt zwar acht Punkte hinter der Tabellenspitze, hat aber ein Spiel weniger absolviert und trifft bereits in der übernächsten Woche auf die SG Augst. „Wir wollen oben mitspielen“, bestätigt Köppen, wehrt sich aber gegen zu viel Aufstiegsträumerei: „Wir wollen erst einmal gut starten, alles andere ergibt sich dann.“ Zu- oder Abgänge gibt es bei der Reinhardt’s Elf nicht zu verzeichnen.
SG Rhens/Spay beginnt mit Spiel beim Schlusslicht
Auf dem fünften Tabellenplatz hat die SG Rhens/Spay überwintert. Trotz der guten Platzierung sind die Rhenser mit ihren 24 Punkten von den Aufstiegsrängen genauso weit entfernt wie von den Abstiegsplätzen.

Wie die Reinhardt's Elf hat aber auch die SG noch ein Nachholspiel zu absolvieren. Zudem starten die Rhenser am Sonntag beim aktuellen Tabellenletzten SG Nörtershausen/Udenhausen mit einer vermeintlich einfachen Aufgabe in die Zeit nach der Winterpause.
FSV Osterspai beginnt eine Woche später
Im Gegensatz zu den meisten Ligakonkurrenten muss sich der FSV Osterspai noch eine weitere Woche bis zum Auftakt gedulden. Erst am 16. März beginnt das Fußballjahr 2025 für den FSV mit einem Gastspiel beim SC Vallendar. Bis dahin befinden sich die Osterspaier auf Tabellenplatz sechs im Niemandsland der Tabelle und weisen mit 25 geschossenen wie kassierten Toren eine völlig ausgeglichene Tordifferenz auf.
Zwei Neue für den TuS Niederberg für den Weg nach oben
Auf dem siebten Tabellenplatz hinkt der TuS Niederberg den eigenen Erwartungen aufgrund eines Leistungseinbruchs im November ein wenig hinterher. TuS-Trainer Sascha Wirtz erklärt: „Letzte Saison sind wir Vierter geworden, und wir schielen auch dieses Jahr wieder auf die Plätze eins bis fünf.“
In der Rückrunde werden den Niederbergern zwei Neue beim Angriff auf die Top 5 helfen: Marvin Walldorf schließt sich dem TuS nach einer zweijährigen Fußballpause an, und Paul Burghause spielte zuletzt im Heidelberger Raum in der Bezirksliga.
SC Vallendar mit einigen neuen Gesichtern
Auch der SC Vallendar wird mit einigen neuen Gesichtern antreten. Sebastian Frosch ist neu nach Rheinland-Pfalz gezogen, Dominic Klassen kam vom SC Korbach, Nicolas Plaßmann war bislang vereinslos und Tim Ecker wechselte von den SF Höhr-Grenzhausen nach Vallendar.

SC-Coach Benedict Christmann gibt ein bescheidenes Ziel für die verbleibende Saison vor: „Wir wollen uns fußballerisch weiterentwickeln und einen soliden Mittelfeldplatz sichern.“
Metternicher Reserve freut sich auf einige „knackige Spiele“
Einen einstelligen Tabellenplatz gibt auch Dennis Thiele, der Trainer des FC Metternich II, als Ziel aus. „Wir sind die einzige Mannschaft in der Liga, die keine Ambitionen hat, nach oben zu gehen“, lacht Thiele und verweist auf die erste Mannschaft des Vereins, die in der Bezirksliga antritt. „Im März haben wir ein paar knackige Spiele gegen direkte Konkurrenten, die wir für uns entscheiden wollen“, schwört Thiele sein Team auf die Rückrunde ein.
Nicht mehr dabei sein werden dann Mateusz Obrebski (SV Grieb) und Mehmet Severler (TuS Rheinböllen). Dafür stoßen Ex-TuS-Koblenz-Keeper Marco Seyfert und Alexander Beyl, der sein Studium in Österreich beendet hat, neu zum FC dazu.
Für die SG Moseltal zählt nur der Klassenverbleib
Bei der SG Moseltal fand der wichtigste Wechsel an der Seitenlinie statt. Während Timo Theisen sich nach Absprache mit dem Verein aus persönlichen Gründen zurückzieht, ist der neue Trainer mit Volker Schambach ein alter Bekannter.
Schambach hat ein klares Ziel für den Rest der Saison: „Für uns zählt nur der Klassenerhalt. Die Jungs müssen mit Spaß und Selbstbewusstsein Fußball spielen, wie in den drei Spielen vor dem Winter, als sieben Punkte geholt wurden.“ Schambach wird dabei nicht mehr auf Nils Bania zurückgreifen können, der die SG in Richtung Arzheim verlässt.
SG Rheindörfer: Mit weniger Gegentoren zum Klassenverbleib
Auch bei der SG Rheindörfer steht die Rückrunde unter dem Motto Abstiegskampf. Mit 13 Punkten befinden sich die Rheindörfer nur einen Punkt vor den Abstiegsrängen. Trainer Thorsten Wagner analysiert das Verbesserungspotenzial seiner Mannschaft: „Wir müssen definitiv weniger Gegentore nach Standards und individuellen Fehlern zulassen. Wenn wir aus einer stabilen Grundordnung heraus agieren, bin ich optimistisch.“ Für diese Stabilität soll in der Rückrunde unter anderem Oliver Pachl sorgen, der von der SG Eich/Kell an den Rhein wechselt.
VfR Koblenz im Abstiegskampf ohne Toptorjäger Samet Can
Auf dem ersten Abstiegsrang befindet sich der VfR Eintracht Koblenz. Im Kampf um den Klassenverbleib müssen die Karthäuser auf ihren bisherigen Toptorjäger Samet Can verzichten, der wegen seines Studiums nach Bonn gezogen ist. Als Ersatz holte der VfR bereits in der Hinrunde Alec Webel.
„Fußballerisch ist Alec vielleicht sogar der Bessere von beiden“, kommentiert VfR-Trainer Ilias Atzamidis. Mit Blick auf die gesamte Mannschaft analysiert Atzamidis: „Wir müssen Konstanz in unser Spiel bringen und kleine, einfache Fehler abstellen. In der Vorbereitung haben wir das oft gut gemacht, das wollen wir jetzt auf die Punktspiele übertragen.“
SV Niederwerth hofft auf neues Selbstvertrauen
Drei Punkte hinter dem VfR muss auch der SV Niederwerth um den Verbleib in der Kreisliga A kämpfen. Während es bei den Insulanern keine Zugänge gibt, verlässt Nico Janek den Verein.
SVN-Trainer Julian Urbas verweist vor dem Sechspunkteheimspiel gegen den VfR Koblenz auf die Bedeutung von mentalen Faktoren: „Durch Erfolgserlebnisse bekommen meine Spieler auch wieder Selbstvertrauen. Wenn wir mit Selbstvertrauen spielen, hoffe ich, dass wir die nötigen Punkte holen können, um den Abstieg zu verhindern.“
SG Nörtershausen/Udenhausen bleibt ihrem Stil treu
Die SG Nörtershausen/Udenhausen liegt zur Saisonhälfte bereits sechs Punkte hinter einem Nichtabstiegsplatz. Dennoch möchte die SG ihrem Stil treu bleiben, wie Trainer Andreas Conrad verrät: „Wir haben weder Zu- noch Abgänge, weil wir mit Spielern aus den Dörfern von unserer Spielgemeinschaft antreten. Die meisten sind noch relativ jung und haben in der Hinrunde einige Erfahrungen gesammelt.“
Zu diesen Erfahrungen gehörte auch, dass bei wichtigen Spielen immer wieder Spieler wegen Sperren, Verletzungen oder Urlaub ausfielen. „Das können wir uns in den verbleibenden Spielen nicht mehr erlauben, wenn wir drei Mannschaften hinter uns lassen wollen“, weiß Conrad.