Wozlawek stand 15 Jahre lang an der Spitze, übertraf seine Vorgänger Adolf Fleischer aus Walporzheim (12 Jahre), Ulrich Christian aus Mayen (8), Paul Schmitt aus Ringen (6), Jakob Petermeier aus Ahrbrück (9) und Josef Frings aus Rheinbach (3) deutlich und avancierte damit zum dienstältesten Obmann seit Bestehen des Rhein/Ahr-Kreises (1970). Ihm folgt nun Obmann Athanasios Fasulas.
Vier Jahrzehnte lang als Schiedsrichter
Weiß war vier Jahrzehnte lang als Fußball-Schiedsrichter im Einsatz, hat unter fünf Obleuten „gedient“ und war zuletzt 30 Jahre lang als Ansetzer für den Seniorenbereich verantwortlich. „Es hat mir immer Spaß gemacht“, sagte der Multi-Ehrenamtler, der sich wegen seiner impulsiven Art und als Mann des offenen Wortes einen Namen gemacht hat. Da war es auch nicht verwunderlich, dass der Routinier zum Abschluss noch diesen Tipp auf Lager hatte: „Basis fürs Schiedsrichter-Soll der Vereine sollte nicht die Person, sondern die Anzahl der Einsätze sein.“
Wozlawek, der weiterhin auf Verbandsebene pfeifen und dem neuen Gremium beratend zur Seite stehen wird, verwies in seinem letzten Rechenschaftsbericht darauf, dass er nur deshalb so lange ausgehalten habe, weil ihm ein optimal funktionierendes Team zur Seite stand. „Ich sah meine Aufgabe mehr darin, als Moderator zu agieren und den Kreis nach außen zu repräsentieren.“
Athanasios Fasulasist neuer Obmann
Das wird sich ändern, da der neu gewählte Obmann Athanasios Fasulas wieder, wie dies in früherer Zeit üblich war, die Ansetzung in der A-Klasse und der Assistenten übernehmen wird. „Nascho“, wie der neue Chef im Kollegenkreis genannt wird, führt mit seinen 34 Jahren ein sehr junges Trio an, das dem Kreistag (20. Juni in Kempenich-Engeln) zur Bestätigung vorgeschlagen wird.
Jan Ulmer aus Hönningen zählt 25 Lenze, ist seit elf Jahren Schiedsrichter, pfeift in der Oberliga und soll künftig die Spiele der Senioren ansetzen. Adrian Ax aus Oberzissen, der seit neun Jahren pfeift und bereits Rheinlandliga-Luft schnuppert, ist erst kürzlich 20 geworden und soll fortan als Ansetzer für den Nachwuchsbereich verantwortlich sein. Auf seine Berufung zum Lehrwart darf der 29-jährige Michael Bell-Simons (Wehr) hoffen, Nachwuchsreferent soll der 21-jährige Yannis Bernard (Thür) werden. Angesichts dieser jungen Garde kann man, was das Schiedsrichterwesen im Kreis betrifft, von einem Generationenwechsel sprechen.
Führungswechsel ohne Nebengeräusche
Dem Applaus für die scheidenden Routiniers folgte ein ebensolcher für die nachfolgenden Youngster. Bemerkenswert dabei ist die Tatsache sein, dass sich der Führungswechsel ohne Nebengeräusche in völliger Harmonie vollzog. Dies sollte eine solide Basis sein für künftiges Agieren. Daran beteiligt sein werden neben den bisherigen erfahrenen Ausschussmitgliedern Alexander Müller (Mendig), Fabian Schneider (Bad Neuenahr-Ahrweiler) und Uwe Genn (Wehr) die für Michelle Sulewski (Heimersheim) und Benjamin Klapper (Andernach) nachrückenden Beisitzer Hamid Rostamzada (Mayen) und Markus Wozlawek (in beratender Funktion).
Kreisvorsitzender Dieter Sesterheim (Adenau), selbst seit 32 Jahren als Unparteiischer unterwegs, kennt die Anforderungen und die Anfeindungen bei der Ausübung des gewählten Hobbys und ermunterte seine Mitstreiter zum Durchhalten: „Denn ohne Schiedsrichter geht es im Fußball bekanntlich nicht.“
Schmittgen informiert über Neuerungen
Nach einem dicken Lob für Quantität und Qualität im Schiedsrichtersektor aus Sicht des Verbandes informierte Vizepräsident Thomas Schmittgen aus Cochem über einige Neuerungen. So werden die Spesen erhöht und an die Sätze in den Nachbarverbänden angepasst. Zudem wird das sogenannte Stoppkonzept eingeführt. Danach soll das Spiel in prekären Situationen erst unter- und nicht sofort abgebrochen werden.
DFB-Nadel für Zschiesche,
DFB-Förderpreis für Ax
Der Fußball-Kreisvorsitzende Dieter Sesterheim hatte bei der Jahreshauptversammlung der Schiedsrichtervereinigung eine besondere Auszeichnung dabei: Hans Werner Zschiesche erhielt die nur einmal pro Jahr verliehene DFB-Verdienstnadel, und dies nicht für einen 40-jährigen ehrenamtlichen Einsatz als Schiedsrichter, sondern auch für sein Engagement in seinem Heimatverein SC Saffig. Adrian Ax wurde als „Fußballheld“ mit dem Förderpreis des DFB für junge Ehrenamtliche ausgezeichnet.
Zahl der Unparteiischen im Kreis auf 140 gestiegen – Thomas Lethert besonders eifrig
In seinem letzten Bericht wies Markus Wozlawek auf eine positive Entwicklung hin: Die Zahl der Schiedsrichter hat sich seit 2021 um 21 erhöht auf 140, darunter allerdings nur sieben Frauen. In der zurückliegenden Spielzeit waren 4158 Spiele mit Schiedsrichtern besetzt, das sind etwa 30 Partien pro Referee. „Das ist jedoch nicht die Realität. In Wirklichkeit pfeifen zu viele zu wenige Spiele, einige andere dafür ganz viele“, sagte Wozlawek: Am eifrigsten war dabei Thomas Lethert aus Wershofen, der 46-Jährige brachte es auf 101 Einsätze, Jonas Braun, der mit 14 Jahren schon in der Kreisliga A aktiv ist, rangiert mit 93 Partien an zweiter Stelle.
Bemerkenswert auch das nach wie vor große Engagement von Ex-Obmann Jakob Petermeier, der als Pate 41-mal unterwegs war, um dem jungen Nachwuchs den Einstieg zu erleichtern. So auch den mit zwölf Jahren jüngsten Neulingen Justus Lomberg (Plaidt) und Raul Straub (Remagen).
Dass in den zurückliegenden drei Jahren 51 neue Schiedsrichter ausgebildet wurden und 42 (82 Prozent) davon noch immer dabei sind, wurde als erfreulicher Fakt gewertet. Positiv auf die Entwicklung dürfte sich auch der mit 43 hohe Anteil an Unparteiischen unter 20 Jahren auswirken.