A4: FC Urbar wird Zweiter
Augst besiegt Rot-Weiss II und jubelt über den Aufstieg
Die SG Augst besiegte im Topspiel den FC Rot-Weiss Koblenz II und jubelte anschließend über die Meisterschaft der Kreisliga A 4 und den Aufstieg in die Bezirksliga.
Marco Rosbach

Wer hätte das gedacht? Lange Zeit führte der FC Rot-Weiss Koblenz II die Kreisliga A 4 an, um am Ende doch noch abgefangen zu werden und komplett leer auszugehen. Denn die SG Augst wurde Meister, der FC Urbar Zweiter.

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Der letzte Spieltag der Fußball-Kreisliga A 4 hat die Tabellenspitze völlig auf den Kopf gestellt. Dank eines 3:1 (1:0)-Erfolgs im direkten Duell verdrängte die SG Augst Eitelborn den FC Rot-Weiss Koblenz II vom ersten Tabellenplatz und wird in der kommenden Saison zum ersten Mal seit 2003 in der Bezirksliga antreten. Die Rot-Weiss-Reserve rutschte dagegen durch die Niederlage auf den dritten Tabellenplatz ab, da der FC Urbar gegen die SG Moseltal seiner Favoritenrolle gerecht wurde und sich mit 7:0 (3:0) durchsetzte. So bekommen die Urbarer die Möglichkeit, als Tabellenzweiter in Entscheidungsspielen um den Bezirksliga-Aufstieg zu kämpfen, während Rot-Weiss II leer ausgeht und in der Kreisliga A bleibt.

Volle Ränge im Augst-Stadion: 550 Zuschauer verfolgten das Topspiel am letzten Spieltag, in dem die Rot-Weissen (links) in der zweiten Halbzeit vergeblich gegen die drohende Niederlage anrannten.
Marco Rosbach

Im Spitzenspiel zwischen der Augst und Rot-Weiss II erwischten die Westerwälder den deutlich besseren Start und gingen nach sechs Minuten mit 1:0 in Führung, als Lennox Simon einen perfekt ausgespielten Konter vollendete. Die Koblenzer fanden dagegen zu Beginn der Partie fußballerisch kaum statt und hatten auch noch Verletzungspech, sodass sich Rot-Weiss-Trainer Niklas Hunold in der 34. und 43. Minute zu zwei frühen Wechseln genötigt sah.

Nach Kabashis Freistoßtreffer wittert Rot-Weiss II Morgenluft

Die eingewechselten Maat Menes Elong und Leutrim Kabashi brachten besonders in der zweiten Hälfte mehr Schwung ins Koblenzer Spiel, doch das nächste Tor fiel auf der anderen Seite: Yama Ghulamsaid eroberte den Ball am Sechzehner der Rot-Weißen und legte in den Rückraum zu Maximilian Schneider ab, der das 2:0 erzielte (57). Die Rot-Weiss-Reserve gab sich jedoch noch nicht geschlagen und witterte nach einem direkten Freistoßtreffer von Kabashi zum 1:2 noch einmal Morgenluft (83.). Bei einem Unentschieden hätte Rot-Weiss II die Tabellenführung erneut übernommen, weshalb die Gäste jetzt volles offensives Risiko gingen und auf eine Dreierkette umstellten.

Das rächte sich in der 90. Minute, als ein Konter der Augst nur noch per Foul im Strafraum gestoppt werden konnte. SG-Kapitän Moritz Brendler übernahm den fälligen Elfmeter und besorgte mit dem 3:1 die Entscheidung.

Nach dem Erfolg kannte der Jubel bei der SG Augst keine Grenzen mehr.
Marco Rosbach

„So richtig kann es hier noch keiner fassen", jubelte Augst-Trainer Robin Reifenberg: „Was wir hier mit Eigengewächsen geleistet haben, ist absolut besonders. Der ganze Verein ist super stolz auf dieses Ereignis und auf diese Leistung der Mannschaft. Wir haben uns nicht ausgemalt, als Meister aus der Saison zu gehen, umso schöner ist es."

„Wir hatten genug Qualität auf dem Platz, um das Spiel zu gewinnen, und es nagt definitiv an uns, dass wir das nicht geschafft haben.“
Niklas Hunold, Trainer des FC Rot-Weiss Koblenz II

Trainer Hunold ärgerte sich dagegen besonders über den verschlafenen Beginn seiner Mannschaft: „Das frühe Gegentor hat unseren Spielplan über den Haufen geworfen, und wir sind für die ersten 30 Minuten nicht so ins Spiel gekommen." Angesichts des verpassten Aufstiegs wollte Hunold keine Ausreden wie die Verletzungen der Leistungsträger Jan Henrich und Kabashi im Saisonendspurt gelten lassen: „Wir hatten genug Qualität auf dem Platz, um das Spiel zu gewinnen, und es nagt definitiv an uns, dass wir das nicht geschafft haben.“

Humba in der Augst: SG-Kapitän und 3:1-Torschütze Moritz Brendler machte nach dem Spiel ordentlich Stimmung.
Marco Rosbach

Neben der eigenen Niederlage machte auch der zeitgleiche Sieg des FC Urbar die Aufstiegschancen der Rot-Weißen zunichte. Im Heimspiel gegen die SG Moseltal traf Mert Eroglu bereits in der 7. Minute nach einem Standard zum 1:0 für den FCU. Zwei weitere Treffer von Ante Serdarusic (20.) und Eroglu (37.) sorgten für einen deutlichen 3:0-Halbzeitstand. Wer in der zweiten Hälfte mit einer Moseltaler Aufholjagd gerechnet hatte, fand sich bereits nach einer Minute eines besseren belehrt: Ivan Serdarusic setzte sich auf der Außenbahn durch und legte quer auf Ante Serdarusic, der die letzten Zweifel am Heimsieg beseitigte (46.). Die restlichen Urbarer Tore besorgten Julian Holzem (51.), Yasar Yüksel (70.) und Ivan Serdarusic (85.).

„Das frühe 1:0 hat uns mehr Ruhe gegeben, aber der Gegner hatte zu keinem Zeitpunkt eine Chance und nur einen Torschuss", freute sich Urbars Trainer Gökan Bigün über den klaren 7:0-Sieg. Mit Blick auf die Entscheidungsrunde zur Bezirksliga ergänzte Bigün: „Wir sind sehr zufrieden mit der Saison. Jetzt wollen wir alles, was möglich ist, mitnehmen."

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