Vier Partien, vier Niederlagen – von wegen Goldener Oktober. „Diese Situation ist ungewohnt für die Mannschaft. Sie kennt solche Serien nicht und muss damit erst einmal zurechtkommen“, spricht Trautmann von einer „Kopfsache“, die der Tabellenachte meistern muss.
Neuer Monat, neues Glück? Der November beginnt fußballerisch für die Mittelhofer am Sonntag um 15 Uhr mit einem Auswärtsspiel bei der Zweitvertretung der SG Westerburg/Gemünden/Willmenrod auf dem Westerburger Kunstrasenplatz.
„Es war eigentlich mehr drin als wir bislang geholt haben“, resümiert Trautmann die ersten zwölf Saisonspiele. „Das Glück befindet sich nicht auf unserer Seite. Der Ball fällt dem Gegner regelmäßig vor die Füße und irgendwie ist fast jeder Schuss ein Treffer“, hadert der Trainer mit der derzeit anhaltenden Pechsträhne. „Aber so etwas gleicht sich erfahrungsgemäß im Laufe einer Saison aus.“ Trautmann sagt im Rückblick zu einigen Begegnungen, dass man diese „eigentlich nicht verlieren“ hätte dürfen. Dazu zählte das spektakuläre 5:6 gegen die SG Lasterbach Neunkirchen auf heimischem Platz vor einer Woche und auch die 2:3-Niederlage gegen den SV Niederfischbach Mitte des vergangenen Monats.
Mit 39 Saisontoren hat die SG bislang einen Wert aufzuweisen, der besser ist als die Ausbeute von Tabellenführer SG Herschbach/Girkenroth/Salz. In der Abwehr befindet sich das Problem. Trautmann: „Wir kassieren unsere Gegentore zu einfach.“
Die Westerburger Rheinlandliga-Reserve steht eher für das Kontrastprogramm. 18:17 Tore nach 12 Partien gehören eher in die Kategorie Minimalismus. „Westerburg hat sich in den vergangenen Jahren in der A-Klasse stabilisiert. Man weiß als Gegner nie, welche Spieler sie aus der Rheinlandliga bekommen“, ist Trautmann gespannt, welche Gegenspieler am Sonntag auf dem Platz stehen.
Zum Spiel des Tabellensiebten gegen den Neuling sagt Westerburgs Trainer Patrick Weber: „Wir werden jetzt nicht abheben, wollen aber weiter Punkte sammeln.“
Der Blick auf die anderen Plätze: Sportfreunde Schönstein empfangen innerhalb von vier Tagen zweimal den gleichen Gegner
VfB Niederdreisbach – SG Hammer Land Bruchertseifen (Sonntag, 14 Uhr). 23 Gegentore geben eigentlich keinen Anlass zur Sorge. Der Tabellenzweite SG Rennerod/Irmtraut/Seck/Emmerichenhain steht schon bei 27, der Fünfte SV Niederfischbach handelte sich nur einen Treffer weniger ein. Trotzdem steht der VfB Niederdreisbach vor dem letzten Hinrundenspieltag nur auf Position elf an der Grenze zum roten Bereich.
23 eigene Tore sind das Problem, mit dem die Mannschaft von Dennis Reder zu kämpfen hat. Ligaweit haben nur drei Mannschaften den Ball seltener im gegnerischen Netz untergebracht. Die Situation ist ungewöhnt für die Grün-Weißen vom Koppelberg, die die vergangenen beiden Spielzeiten noch auf dem dritten Platz der Abschlusstabelle beendeten. „Ich bin davon überzeugt, dass wir uns unserem Tief auch wieder befreien werden. Der Charakter der Mannschaft stimmt“, blickt Trainer Reder nach vorn.
SV Niederfischbach – SG Herdorf (Sonntag, 15 Uhr). Vor dem Abschlusstraining am Donnerstagabend kreisten Jörg Mockenhaupts Gedanken vor allem um die Besetzung der Abwehr am Sonntagnachmittag im Heimspiel gegen Herdorf. Im ohnehin dünn besetzten Defensivbereich der „Adler“ fehlen in Person von Justus Buchen und Kevin Hering zwei Leute aufgrund von Sperren. Buchen sah gegen Rennerod Rot (drei Spiele gesperrt), Hering in Weitefeld die Ampelkarten.
„Ich werde im Abschlusstraining sehen, wer vielleicht durch gute Abwehraktionen auf sich aufmerksam macht und für einen Einsatz hinten in Frage kommt. Den Ball wegtreten wird schon einer können“, so der SVN-Trainer, der mit einem Dreier gegen den Tabellenvorletzten die Enttäuschung über die Niederlage in Weitefeld wettmachen will. „Rennerod hat gegen Herdorf nur knapp gewonnen. Einfach wird das Spiel ganz bestimmt nicht“, warnt Mockenhaupt seine Mannschaft davor, das Kellerkind auf die leichte Schulter zu nehmen.
DJK Friesenhagen – VfB Wissen II (Sonntag, 15 Uhr). „Wir dürfen die Tabelle nicht im Blick haben“, sagt Emre Bayram vor der Partie in Friesenhagen. Der Wissener Trainer hat keine Lust darauf, die Partie beim Tabellenletzten zur Kopfsache werden zu lassen. „Ich bin davon überzeugt, dass meine Mannschaft mit der richtigen Einstellung und dem entsprechenden Charakter in die Partie gehen wird. Das wird das Spiel entscheiden.“
Im Hinblick auf die bevorstehende Englische Woche mit dem Kreispokal-Auswärtsspiel beim SV Niederfischbach am Mittwoch zieht Bayram eine mögliche Rotation in Betracht. „Es könnte sein, dass dass der eine oder andere, der viel zum Einsatz kam, eine kleine Pause erhält. Mit unserer guten Kaderbreite können wir das auffangen“, sagt der VfB-Coach. „Aber das heißt nicht, dass es auch so kommen wird“, will er sich nicht allzu sehr in die Karten schauen lassen.
Sportfreunde Schönstein – SG Herschbach/Girkenroth/Salz (Sonntag, 15 Uhr). Drei von vier Begegnungen bis zur Winterpause (inklusive Kreispokal) bestreiten die Sportfreunde Schönstein auf heimischem Geläuf. Das gefällt Spielertrainer Marcus Meyer. Kurios ist die Konstellation, dass sein Team innerhalb von vier Tagen zweimal auf den gleichen Gegner trifft. Das fühlt sich an wie in den Play-offs des US-Sports. Sowohl am Sonntag im Kampf um Ligapunkte als auch am Mittwoch im Pokalwettbewerb versucht der Tabellenzwölfte, den Spitzenreiter aus Herschbach, Girkenroth und Salz zu überraschen. Von den vier vergangenen Heimspielen verloren die Sportfreunde nur eines. Dem stellt der Gast einen Oktober mit neun von zwölf möglichen Zählern gegenüber.
Zur Partie beim Tabellenelften sagt Herschbachs Trainer Dirk Hannappel: „Wir sind uns bewusst, dass bei den Hartplatz-Profis in Schönstein eine schwere Aufgabe auf uns wartet. Mit einer ähnlich guten Leistung wie gegen Niederdreisbach wollen wir den Gegner knacken.“
SG Rennerod/Irmtraut/Seck/Emmerichenhain – SG Guckheim/Kölbingen (Sonntag, 15 Uhr). Beide Mannschaften konnten am vergangenen Spieltag ihre Siegesserien fortsetzen und bleiben somit dem Spitzenreiter SG Herschbach weiterhin dicht auf den Fersen. Auf dem Kunstrasen in Rennerod treffen die mit Abstand treffsicherste Offensive (SG Rennerod, 49 Tore) und die drittbeste Defensive (SG Guckheim, 18 Gegentore) der Liga aufeinander. Zudem ist die SG Rennerod zu Hause noch ungeschlagen und schlüpft trotz dreier Auswärtssiege der SG Guckheim leicht in die Favoritenrolle.
Zum Derby sagt Rennerods Trainer Markus Schneider: „Die SG Guckheim hat keine erkennbaren Schwächen, sodass wir uns gewaltig strecken müssen, um als Sieger vom Platz zu gehen. Sein Gegenüber, Guckheims Trainer Thomas Benner, meint: „Rennerod wird ein richtig großes Kaliber und scheint momentan die stärkste Form aller Mannschaften der Liga zu haben.“
SG Lasterbach Neunkirchen – SG Weitefeld-Langenbach/Friedewald/Nauroth/Mörlen/Norken (Sonntag, 15 Uhr, in Elsoff). Nach vier Niederlagen in Folge konnte die SG Lasterbach beim 6:5-Torspektakel in Niederhövels endlich die lang ersehnte Reißleine ziehen und die Talfahrt stoppen. Gegen den letztjährigen Bezirksligisten, der als derzeitiger Tabellensechster gegen Ende der Hinrunde allmählich zur Form gefunden hat, soll nun der Aufwärtstrend fortgesetzt werden. Zu diesem Vorhaben sagt Neunkirchens Spielertrainer Christian Mehr: „Ich hoffe, dass wir und wieder gefangen haben und punkten werden.“