Kreispokalfinale als Abschluss
Ingo Kreutz hört mit der Schnapszahl 1111 auf
Ein letztes Abklatschen mit einem Lächeln im Gesicht: Ingo Kreutz (Mitte) und seine Assistenten Heiko Kreutz (links) und Michael Kausch nach dem Rheinlandliga-Spiel VfB Linz mit Trainer Thomas Schuster und FSV Trier-Tarforst mit Trainer Patrick Zöllner. Es war das 1110. Spiel von Ingo Kreutz als Schiedsrichter, am Samstag steht Partie 1111 an, es wird seine letzte sein.
Heinz-Werner Lamberz

Am Samstag geht eine Schiedsrichter-Ära beim Kreispokalfinaltag in Biebern zu Ende. Ingo Kreutz wird seine letzte Partie leiten, es wird sein 1111. Spiel.

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. Am Samstag kommt es zu einem Schnapszahl-Spiel der ganz besonderen Art für einen der bekanntesten und besten Schiedsrichter im Fußballkreis Hunsrück/Mosel: Der Lutzerather Ingo Kreutz wird das Finale im Kreispokal 1 zwischen der SG Viertäler Oberwesel und der SG Dickenschied/Gemünden in Biebern leiten. Es wird sein 1111. Spiel – und sein letztes.

Spiel Nummer 1110 war ebenfalls besonders, denn auf dem Linzer Kaiserberg ging es noch um viel für den heimischen Rheinlandligisten VfB gegen den FSV Trier-Tarforst. Linz kassierte das 1:1 in der Schlussminute und musste so in die Dreier-Relegationsrunde um den Klassenerhalt, die momentan läuft. „Linz wäre mit einem Sieg gerettet gewesen, sie haben aber einfach das Tor nicht getroffen und sich nur über sich selbst geärgert, nicht über uns“, blickt Kreutz auf das Spiel zurück, sein letztes auf Verbandsebene. Für das hatte er einen besonderen Wunsch beziehungsweise zwei. An der Linie sollten sein Bruder Heiko Kreutz, ebenfalls früherer Oberliga-Schiedsrichter, und Michael Kausch stehen. „Ich wollte Heiko unbedingt dabei haben, er hat es dankenswerterweise gemacht, obwohl er ja meist nur noch als Beobachter in der Ober- und Rheinlandliga unterwegs ist“, berichtet Ingo Kreutz, „und Michael habe ich mir auch gewünscht.“

Anekdoten mit Weltmeistern, Klopp und Tuchel

Am Samstag wird wieder sein Bruder Heiko an der Linie stehen, der zweite Assistent wird dieses Mal Nico Berenz, der Schiedsrichteransetzer bei den Senioren, sein. Und danach dürfte vielleicht auch das eine oder andere Schnäpschen auf die Schnapszahl die Kehle herunterfließen. Denn für Ingo Kreutz gibt es kein Zurück mehr: „Ich wollte das immer selbst bestimmen, das habe ich auch 2019 gemacht, als ich in der Oberliga aufgehört habe. Ich will nicht vom Platz getragen werden, sondern aufhören, wenn ich noch fit und auf der Höhe bin, das war mein großes Ziel – und das habe ich auch geschafft, glaube ich.“

Anekdoten aus der langen Zeit gibt es natürlich sehr viele. „Ich habe schon deutsche Weltmeister gepfiffen von 1954, 1974, 1990 und 2014. In Testspielen, in der Jugend-Bundesliga, sie haben mich vielleicht nicht gekannt, aber ich sie. Es gab auch gute Begegnungen mit Jürgen Klopp oder Thomas Tuchel aus ihrer Mainzer Zeit als Trainer. Aber auch jedes D-Jugend-Spiel war besonders, man lernt immer etwas neu oder dazu“, sagt der Kreis-Schiedsrichterobmann.

„25 Jahre ist eine gute Zahl, es war eine coole Zeit. Silberhochzeit, das kann ich mir gut merken.“
Schiedsrichter Ingo Kreutz

Woher er weiß, dass nun sein 1111. Spiel ansteht? „Ich habe seit meinem ersten Spiel vor 25 Jahren die Spielnotizen aufgehoben, dann kann man immer mal schmökern, welche Spiele man gepfiffen hat.“ Und das waren viele in den 25 Jahren. Die letzten Vereine werden Oberwesel und Dickenschied/Gemünden am Samstag (17 Uhr) in Biebern sein. „25 Jahre ist eine gute Zahl, es war eine coole Zeit. Silberhochzeit, das kann ich mir gut merken“, schmunzelt Kreutz.

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