Der Trainer ist um Sachlichkeit bemüht, dabei könnte sich am Mittwochabend in Kirchberg Historisches ereignen. Der Fußball-Rheinlandligist bestreitet erstmals in der Vereinsgeschichte ein Viertelfinale im Rheinlandpokal – und das muss beileibe noch nicht das Ende sein für das Team um Artem Sagel. Ab 19.30 geht es gegen Liga-Konkurrent FSV Trier-Tarforst, es ist eine Partie, in der es keinen Favoriten gibt. Ohnehin gilt nach wie vor die gute alte Fußball-Weisheit, wonach der Pokal seine eigenen Gesetze hat.
Lage in der Liga bleibt trotz starkem Start angespannt
Womöglich hätte man in Kirchberg der Partie noch ein bisschen mehr entgegengefiebert, wenn der Alltag nicht durch den Abstiegskampf in der Liga geprägt wäre. Trotz eines starken Starts in die restliche Runde mit zwei Auswärtssiegen in Folge (2:1 bei der SG Hochwald, 3:0 in Immendorf) bleibt die Lage angespannt, steht der TuS nach wie vor unter dem Strich. Wobei die Hunsrücker noch das auf Mittwoch, 23. April, verlegte Heimspiel gegen Aufsteiger Westerburg in der Hinterhand haben. Ungeachtet des souveränen 3:0 am Sonntag in Immendorf hielt sich denn auch der Jubel von Sagel in Grenzen, der mit seinem ausgedünnten Kader vor zwei intensiven englischen Wochen steht. Erst gegen Trier-Tarforst, dann am Sonntag (15.30 Uhr) gegen Linz, und am Mittwoch darauf in Morbach.
In Summe wird das ein gutes Fußballspiel.
Kirchbergs Trainer Artem Sagel vor dem Pokal-Duell gegen Trier-Tarforst.
Für den Mittwochabend steht einem Pokal-Krimi eigentlich nichts im Weg – vielleicht sogar mit Verlängerung. Nach dem 3:2 im Oktober in der Liga, als Florian Daum gegen Tarforst doppelt traf, erwartet der TuS-Trainer nun eine ähnlich enge Begegnung. „In Summe wird das ein gutes Fußballspiel“, glaubt Sagel, seit November als Cheftrainer im Amt, „Trier hat eine Mannschaft mit vielen jungen Leuten, die einen gepflegten Fußball spielen.“ Die Gäste reisen ebenfalls mit einem Erfolgserlebnis an, am Samstag gab’s ein 3:2 gegen die SG Vordereifel.
Rot-Weiss Koblenz wäre Gegner im Halbfinale
Die Form stimmt also bei beiden Viertelfinalisten. „Es ist ein schönes Pokal-Highlight. Natürlich hat man im Hinterkopf, dass man danach vielleicht noch das Spiel gegen Rot-Weiss Koblenz hätte“, sagt Sagel. Doch das ist (noch) Zukunftsmusik. Die Rot-Weissen hatten sich im Koblenzer Stadt-Duell gegen die TuS nach Verlängerung mit 1:0 durchgesetzt und wären am 9. April der nächste Gegner. Apropos TuS: 2015 schlugen die Kirchberger, seinerzeit als Bezirksligist, den Oberligisten mit 2:1, aber das war schon in Runde drei, im Achtelfinale kam das Aus gegen den SV Mehring mit 2:3. Beim Achtelfinal-Aus 2022 war der TuS Oberliga-Aufsteiger und musste sich daheim Regionalligist Eintracht Trier mit 1:4 beugen. Gegen Trier könnte es in diesem Jahr erst im Finale gehen. Sagel: „Aber ich bleibe dabei: Natürlich wollen wir gegen Tarforst eine gute Partie abliefern und auch gewinnen – aber Priorität hat für mich eindeutig die Liga.“