Niederdreisbach. Der Profifußball mag sich immer weiter von der Basis entfernen, doch ab und an gibt es zwischen beiden Welten doch noch Parallelen. So war die Anzahl von 300 Spielen am vergangenen Wochenende nicht nur in der Bundesliga-Partie Union Berlin gegen SC Freiburg gleich doppelt ein Thema, sondern auch im Vorfeld der A-Klasse-Begegnung VfB Niederdreisbach gegen DJK Friesenhagen.
Während die Freiburger im direkten Duell um die Champions-League-Plätze einen Rückschlag erlitten, „feierte“ Spielführer Christian Günter wenigstens seinen 300. Einsatz im Oberhaus. Bei seinem eigenen Jubiläum so richtig freuen konnte sich aber wohl nur Union-Kapitän Christopher Trimmel – einerseits über den 4:2-Heimsieg, andererseits über sein 300. Pflichtspiel für die Köpenicker.
Die Situation des Österreichers kommt auch schon jener näher, in der sich einen Tag später Sandro Josten befand, wenn auch sieben Ligen tiefer. Nicht nur, weil auch er im Heimspiel mit seiner Mannschaft einen 4:2-Erfolg davontrug, sondern vor allem wegen der ebenfalls 300 Pflichtspiele, die der 30-Jährige im Trikot des VfB Niederdreisbach eine Woche zuvor vollgemacht hatte – und für die sein Verein kurz vor Anpfiff des Heimauftritts gegen Friesenhagen extra eine Ehrung abhielt. Das Besondere dabei: Sämtliche Trainer, unter denen Josten seit seinem Debüt am 16. Juli 2010 beim VfB gespielt hat, waren gekommen, um Niederdreisbachs Nummer 17 die Ehre zu erweisen. Zu sehen sind die Herrschaften auf dem Foto im Hintergrund von links, beginnend mit dem aktuellen Coach Dennis Reder über Volker Seibert, Achim Platte, Uwe Jünge und Heiko Schnell bis hin zu Christian Freitag (ehemals Hensel).
In den Genuss eines derartigen Festakts kam Trimmel in Berlin nicht. Vielleicht deshalb, weil er für die „Eisernen“ nur in zwei Klassen (neben der 1. auch in der 2. Bundesliga) aufgelaufen ist, während Josten schon in der C-Klasse für die Elf vom Koppelberg kickte. jogi/hun