Kreispokal-Endspiele Ww/Wied
Finale als Ransbacher Stadtduell unter Freunden
Der SV Türkiyemspor hatte oft Grund zu jubeln, war aber ausgerechnet am letzten Spieltag tief betrübt. Ob es im Ransbach-Baumbacher Stadtduell gegen den FC Lion's ein Happy End gibt?
René Weiss

Von den vier Pokalfinalisten im Fußballkreis Westerwald/Wied sind zwei nicht nur Nachbarn, sondern stehen sich auch auf dem Platz gegenüber, den sie sich sonst teilen. im „kleinen Endspiel“ kommt es zu einer Neuauflage.

Lesezeit 3 Minuten

Die Kreispokalendspiele der Senioren im Fußballkreis Westerwald/Wied finden am Freitagabend auf dem Kunstrasenplatz in Ransbach-Baumbach statt. Zunächst treffen um 18 Uhr im Finale der Kreisliga C und Reserveklasse die SG DJK Neustadt-Fernthal II und der FC Kosova Montabaur II aufeinander. Anschließend empfängt um 20 Uhr Ausrichter SV Türkiyemspor Ransbach-Baumbach im Finale der A- und B-Klasse den FC Lion’s Ransbach zum Stadtderby.

Kosova II mit offener Rechnung

Im „kleinen“ Endspiel kommt es zu einer Neuauflage des Finals der Saison 2018/19. Damals bezwang Neustadt II den FC Kosova Montabaur II deutlich mit 4:0. Auf dem Papier sind die Kosovaren diesmal Favorit, nachdem sie sich in der Kreisliga C6 dank einer starken Rückrunde hinter Meister Malberger Kickers als Zweiter mit 57 Punkten und 129:34 Toren den Aufstieg in die B-Klasse sicherten. Mit Titus Müller (37 Tore) und Stefan Gorin (22) stellte das Team von Trainer Valentin Konaj die beiden besten Torschützen der Liga.

Die DJK-Reserve belegte in der C4 mit 40 Punkten (69:42 Tore) den sechsten Tabellenplatz, ließ aber im Pokal nicht zuletzt durch den 3:1-Sieg im Halbfinale beim B-Klassen-Aufsteiger Linz II aufhorchen. Bester Torschütze im Team von Coach Christian Scheuten war David Stanskij mit zehn Treffern.

Türkiyemspor muss Enttäuschung ausblenden

Der SV Türkiyemspor Ransbach-Baumbach musste am Sonntag durch das 1:3 gegen Vettelschoß den Traum vom Aufstieg in die Bezirksliga begraben. Mit 57 Punkten (80:30 Tore) landeten die Töpferstädter in der Endabrechnung hinter der SG Vettelschoß und dem SV Windhagen auf dem dritten Rang in der Kreisliga A2. „Das war sehr, sehr bitter und hart für uns alle, aber auch das gehört zum Fußball dazu. Wir hätten uns beim Stand von 1:1 in der 82. Minute mit dem Elfmeter selbst den Aufstieg schenken können, haben das Geschenk aber nicht angenommen. Leider waren wir etwas zu ängstlich. Und wer Angst hat vorm Gewinnen, der verliert meistens“, blickt Türkiyemspor-Trainer Murat Sayim auf das dramatische Saisonfinale zurück.

Der FC Lion's Ransbach (in Hellblau, hier im B7-Topspiel gegen Horressen) will nach dem Aufstieg auch den Pokal.
Marco Rosbach

Vor dem Finalgegner zeigt er großen Respekt: „Beide Mannschaften trainieren auf dem gleichen Platz und kennen sich bestens. Ich bin großer Fan der beiden Brüder Selim Yasin Akarsu und Serkan Öztürk, die diesen Verein gegründet haben und unheimlich gut führen. Wir sind sehr gut miteinander befreundet und schätzen uns sehr.“ Für das Finale sieht Sayim den Gegner im Vorteil: „Wir haben uns in den letzten Wochen komplett auf die Meisterschaft fokussiert und sind mental total am Boden. Wir müssen zusehen, dass wir uns bis Freitag wieder sammeln, aufrichten und zu alter Stärke finden. Das wird nicht einfach, zudem fehlen mit Aykut Aydin und Fabio Scumaci zwei Leistungsträger. Wir werden alles geben und hoffen, dass wir die Saison mit dem Pokalsieg beenden können.“

Lion’s schwimmen auf Erfolgswelle

Der noch junge FC Lion’s Ransbach schwimmt auf einer Erfolgswelle und steigt in seiner dritten Saison zum dritten Mal auf. In der Kreisliga B7 belegten die „Löwen“ hinter dem ungeschlagenen Meister aus Horressen mit 60 Zählern (99:39 Tore) den zweiten Platz und sind seit Ende September in 19 Pflichtspielen in Folge ohne Niederlage geblieben. „Der Aufstieg in die A-Klasse war unser großes Ziel – und unsere Mannschaft hat sich dieses mit Leidenschaft, Zusammenhalt und unermüdlichem Einsatz verdient erarbeitet. Mit dem Einzug ins Finale des Kreispokals haben wir nun die Möglichkeit, eine ohnehin erfolgreiche Saison sportlich abzurunden. Für uns ist das alles andere als selbstverständlich – es ist ein Meilenstein. Die Jungs haben sich dieses Finale mit starken Leistungen in den Runden zuvor hart erkämpft“, erklärt Selim Yasin Akarsu, in Personalunion Trainer und Vereinsvorsitzender des FC Lion’s.

„Wir haben nichts zu verlieren – aber ganz viel zu gewinnen. Wir wollen diesen besonderen Abend im Final-Stadtderby nicht nur genießen, sondern werden auf dem Platz alles geben. So ein Pokalfest hat Ransbach-Baumbach wohl noch nie erlebt. Wir hoffen, gemeinsam mit allen Zuschauern ein Finale zu erleben, das in Erinnerung bleibt.“

Top-News aus dem Sport