Kreispokal Westerwald/Sieg
Favoriten Guckheim und Wissen II ziehen ins Finale ein
Das Tor zum Kreispokal-Endspiel: Guckheims Fabien Rusteberg (am Ball) trifft in wenigen Sekunden in der 26. Minute zum 2:1-Siegtreffer gegen die Spfr Schönstein (gelbe Trikots).
Horst Wengenroth. Photo: (c) Horst Wengenroth 2025

Im Kreispokalfinale des Fußballkreises Westerwald Sieg treffen am 30. Mai jeweils ein Team aus dem Westerwaldkreis auf eines aus dem Kreis Altenkirchen. In Bitzen musste das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen.

Die Teilnehmer der Kreispokal-Endspiele im Fußballkreis Westerwald/Sieg wurden am Ostermontag ermittelt. Sowohl bei den Halbfinalspielen der A- und B-Klassen sowie in der Vorschlussrunde der Kreisligen C setzten sich am Ende die im Vorfeld favorisierten Teams durch. Im Endspiel der Kreisliga A und B kommt es am Freitag, 30. Mai, zum Endspiel zwischen der SG Guckheim/Kölbingen und dem VfB Wissen II. Zuvor stehen sich im Wettbewerb der Kreisliga C die SG Wallmenroth/Scheuerfeld II und die SG Westerburg/Gemünden/Willmenrod III gegenüber.

Kreisliga A und B

SG Guckheim/Kölbingen – Spfr Schönstein 2:1 (2:1). Die Gastgeber hatten im ersten Durchgang vor 205 Zuschauern mehr vom Spiel. „Da war Guckheim klar besser“, gestand auch Schönsteins Spielertrainer Marcus Meyer hinterher. Auch Thomas Benner, der Trainer der SG sah seine Elf „gut drin“ in der ersten Halbzeit. Und dennoch geriet die Benner-Elf nach einem Fehler im Spielaufbau in Rückstand. Sebastian Simon bekam von der rechten Seite eine Hereingabe, nahm den Ball gekonnt um einen Gegenspieler herum an und schob zur Gästeführung ein (19.). Doch die sollte nicht lange währen, denn quasi im Gegenzug traf Nico Lauf per direkt verwandeltem Freistoß in den Winkel zum Ausgleich (20.). Und nur sechs Minuten später drehten die Guckheimer das Spiel durch den 2:1-Treffer von Fabien Rustenberg.

Da war die Welt der Gäste noch in Ordnugn: Sebastian Simon (gelbes Trikot) trifft hier zur 1:0-Führung für die Spfr Schönstein. Am Ende jubelten vor 205 Zuschauern aber die Gastgeber der SG Guckheim/Kölbingen (blaue Trikots).
Horst Wengenroth. Photo: (c) Horst Wengenroth 2025

Bis zur Pause verpassten es die Hausherren, die Führung bei noch weiteren Chancen auszubauen und mussten dann im zweiten Durchgang noch mal gehörig zittern. „Wir haben uns in der zweiten Hälfte deren Spiel angepasst und zu viel mit langen Bällen gespielt. So war es dann mehr oder weniger ein offenes Spiel“, rekapitulierte Benner den zweiten Durchgang. „Das war eine ordentliche zweite Halbzeit von uns“, sah auch Meyer sich und seine Mitspieler nach dem Wiederbeginn verbessert. Beide Teams verbuchten bei Chancen von Alexander Leonardo Kolb und Ben Jeuk (beide Guckheim) sowie René Meyer (Schönstein) noch Alutreffer. Die Gäste schnupperten zudem bei zwei weiteren Möglichkeiten am Ausgleich. Kurz vor dem Abpfiff konnte sich Guckheims Schlussmann Fabien Rueth mit einer sehenswerten Parade im Eins-gegen-eins-Duell auszeichnen und hielt so den Finaleinzug der SG fest.

„Letztlich ging’s darum, ins Finale zu kommen. Das haben wir geschafft und darüber freuen wir uns sehr.“
Thomas Benner, Trainer SG Guckheim/Kölbingen

„Wenn man beide Halbzeiten nimmt, kann man schon sagen, dass es auch Unentschieden stehen kann. Dann geht’s in die Verlängerung. Wir waren dem 2:2 näher, als Guckheim dem 3:1“, trauerte Marcus Meyer dem verpassten Finaleinzug ein wenig hinterher. Sein Gegenüber sah es nicht grundverschieden. „Nach der letzten Chancen war es irgendwo glücklich, aber aufgrund der Chancen und Spielanteile insgesamt auch nicht unverdient“, so Benner, der sich über das Weiterkommen freute: „Letztlich ging’s darum, ins Finale zu kommen. Das haben wir geschafft und darüber freuen wir uns sehr.“

VfB Wissen II – VfB Niederdreisbach 3:1 (2:1). Die Rollen im Halbfinalspiel auf dem Rasenplatz im Wissener Stadion waren vor dem Anpfiff klar verteilt – und auch während der 90 Minuten plus Nachspielzeit sollten sich diese Vorzeichen bewahrheiten. Die abstiegsbedrohten Gäste fuhren personell schon „auf dem Zahnfleisch“ nach Wissen und waren nach dem kurzfristigen Ausfall von Lars Lapp nach dem Aufwärmen noch zum Umstellen gezwungen. „Von daher war es ein schwieriges Spiel für uns“, so Niederdreisbachs Trainer Dennis Reder.

Die Gasteber gingen in der 14. Minute in Führung. Ein Freistoß konnte von der Niederdreisbacher Defensive nicht geklärt werden und so konnte Simon Ebach aus fünf Metern einschieben. Doch die Reder-Elf fand zurück und glich durch einen Kopfball-Treffer von Pascal Lüneberg sogar aus (24.). „Das war kein gutes Spiel“, fand Wissens Trainer Emre Bayram. Zum einen erschwerte der holprige Rasen den Wissenern ein geradliniges Spiel, zum anderen „hat Niederdreisbach versucht, die Räume immer eng zu machen“, fand Bayram. So fiel seinen Hausherren nicht viel im letzten Drittel ein.

Personell gebeutelt versuchte der VfB Niederdreisbach (am Boden Sebastian Zimmermann) alles in die Waagschale zu werfen, am Ende setzte sich aber der Favorit aus Wissen (in Blau von links: Felix Beib, Jasper Müller; hinten Mario Weitershagen) hochverdient im Halbfinale durch.
Manfred Böhmer

Und dennoch ging die Rheinlandligareserve noch vor dem Halbzeitpfiff erneut in Front. Lukas Deger brachte von halbrechts eine Flanke in den Strafraum, wo Max Ebach ins lange Eck einköpfte (42.). „Da war das Ding eigentlich schon durch“, berichtete Bayram hinterher. Die personell gebeutelten Niederdreisbacher kamen nur noch über Konter zu ihren Möglichkeiten. Für die Entscheidung sollte dann erneut Ebach sorgen. Einen Distanzschuss aus 20 Metern von Hüseyin Samurkas konnte Gäste-Torwart Niklas Platte nur noch vorne abtropfen lassen, wo Ebach abstaubte (85.).

Wissens Schlussmann Mel Brucherseifer (in Gelb) erlebte einen ruhigen Ostermontag im Tor des VfB Wissen II.
Manfred Böhmer

„Am Ende hat sich die individuelle Klasse durchgesetzt, es war ein hochverdienter Sieg“, bilanzierte Bayram. Der Meinung war auch Reder: „Der Wissener Sieg ging in Ordnung. Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir haben unter den Voraussetzungen das beste daraus gemacht.“ Und auch wenn der Gäste-Trainer dem verpassten Finale ein wenig hinterher trauerte (Reder:„Schade. Ich glaube, es war noch nie so einfach wie dieses Jahr, ein Finale zu erreichen“), blickte er bereits voraus: „Wir müssen uns jetzt auf die Saison konzentrieren, da haben wir auch noch Nachholbedarf. Wir hoffen, dass ein paar verletzte Spieler zurückkehren, und dann schauen wir nach vorne.“

Kreisliga C

SG Wallmenroth/Scheuerfeld II – Spfr Ingelbach II 3:1 (2:1). Im Halbfinalspiel, das gleichzeitig als Meisterschaftsspiel gewertet wurde, ging der Außenseiter aus Ingelbach vor 80 Zuschauern nach 13 Minuten durch Robert Müller in Führung. Doch nur zwei Minuten später antwortete der Favorit durch den Ausgleichstreffer durch Philipp Böhmer (16.). Top-Torjäger Florian Gerhardus ließ in der 23. Minute das 2:1 für die Kombinierten aus Wallmenroth und Scheuerfeld folgen. In der Folge blieb es weiter spannend, ehe Böhmer mit seinem zweiten Treffer, den er von knapp hinter der Mittellinie – Ingelbachs Schlussmann Julius Burbach war mit aufgerückt – erzielte, das Spiel endgültig entschied.

TuS Bitzen II – SG Westerburg/Gemünden/Willmenrod III 4:5 n.E. (1:1, 0:0). „Das Spiel war relativ ausgeglichen, aber sie hatten auf ihrem Hartplatz sicherlich ein paar Vorteile“, fand Westerburgs Trainer Luca Benner. Auf dem kleinen Platz und vor den vielen euphorischen Heimfans – insgesamt waren 170 Zuschauer am Mömelshof – tat sich seine favorisierte Mannschaft schwer mit dem Herausspielen der Torchancen. Nach torlosen 90 Minuten erzielte Adrian Langenbach für die Gastgeber in der Verlängerung das 1:0 (95.). Im Vorfeld des Treffers hätte sich Benner allerdings eine Unterbrechung gewünscht, da ein Westerburger Verteidiger nach einem Zusammenstoß mit dem eigenen Schlussmann mit Kopfverletzung am Boden liegen blieb. Da spielten die Gastgeber nach einer Gelb-Roten Karte (85.) bereits in Unterzahl.

Nach dem Rückstand rannte die Benner-Elf an, vergaben ihre Chancen aber „kläglich“, wie es der Trainer schildert. So war es Janik Ferger, der mit einem Freistoß aus knapp 30 Metern den Ausgleich markierte (115.) und das Spiel so in das Elfmeterschießen schickte. „Beim Elfmeterschießen haben wir das Glück dann auf unserer Seite gehabt. Wir hatten mehr Ballbesitz, aber unter dem Strich zu wenig Ertrag. Die fleißigere Mannschaft hat am Ende wohl gewonnen“, sagte ein glücklicher Pokalfinalist Luca Benner.

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