4:1 im Pokal gegen Eisbachtal 
Engers freut sich jetzt auf Eintracht Trier
Das 1:0 für den FV Engers: David Eberhardt ist obenauf und setzt sich im Kopfballduell gegen Jonathan Kap und Luis Hesse durch.
Weiss René. René Weiss

Das war am Ende deutlich: Oberligist FV Engers setzte sich im Rheinlandpokal-Viertelfinale mit 4:1 gegen Liga-Konkurrent Eisbachtal durch. Die Reaktionen der Trainer waren entsprechend gegensätzlich. 

Sascha Watzlawik genießt auf seiner Abschiedstournee beim FV Engers jeden Einsatz. Zehn Spiele noch in der Oberliga, dann ist für den 46-Jährigen Schluss am Wasserturm. Im Rheinlandpokal-Viertelfinale haben die Spieler ihrem Trainer zumindest einen weiteren gemeinsamen Abend auf dem Platz beschert. Die Grün-Weißen setzten sich in der Runde der letzten acht Mannschaften verdient mit 4:1 (1:1) gegen die Sportfreunde Eisbachtal durch und dürfen sich als Nächstes auf heimischem Platz mit Regionalligist SV Eintracht Trier, der parallel mit 4:0 beim FC Karbach gewann, messen. „Es macht so viel Spaß mit dieser Mannschaft. Die Jungs sind momentan richtig heiß und zerreißen sich“, schwärmte Watzlawik nach dem Schlusspfiff mit glänzenden Augen.

Enrico Rössler schon wieder verletzt

Nur einen Wermutstropfen nahm der FVE mit: Enrico Rößler, mit acht Treffern der beste Liga-Torschütze seines Teams in dieser Saison, musste nur eine Viertelstunde nach seiner Einwechslung den Platz schon wieder verlassen. Gerade erst von einem Muskelfaserriss wieder genesen, griff sich der Stürmer wieder an den Oberschenkel. Watzlawik: „Das tut mir so unheimlich leid für den Jungen. Er wird möglicherweise schon wieder länger ausfallen.“

Auch die Bank macht den Unterschied

Die Wechselspiele machten mit den Unterschied. Während Eisbachtal-Trainer Thorsten Wörsdörfer lediglich vier Alternativen auf der Bank sitzen hatte, konnte Watzlawik reichlich Qualität nachlegen, die in der zweiten Halbzeit zum Unterschied beitrug. Lukas Müller leitete mit einem starken Steilpass auf Louis Klapperich das 2:1 ein (53.), Rössler hatte unmittelbar vor seiner Verletzung bei einem Alleingang das 3:1 auf dem Fuß (76.), das Gabriel Müller schließlich mit dem Kopf nachlegte (88.) und Jonas von Haacke setzte nach einem Fehler von „Eisbären“-Schlussmann Tim Weiler (Wörsdörfer: „Die letzten beiden Tore zähle ich nicht mehr. Tim hat seine Sache gut gemacht, aber für Samstag werden wir in der Liga wieder rotieren und Niklas Kremer kehrt ins Tor zurück“) den Schlusspunkt zum 4:1-Endstand (90.+4). „Wir konnten heute gut wechseln und Impulse von der Bank bringen. Das hat uns gegenüber den dezimierten Eisbachtalern einen Vorteil eingebracht“, freute sich der Engerser Trainer.

Engers bejubelt den Einzug ins Halbfinale
Weiss René. René Weiss

Die Gäste hatten den erwartet intensiven, aber fairen Pokalabend für sich gut eröffnet. Luis Hesse traf schon in der achten Minute mit einem Flachschuss zum 0:1. So wünscht man sich einen Start. Aber nach und nach kämpften sich die Einheimischen in die Begegnung und brachten das Spiel zum Kippen. Vadym Semchuk (11.) und der leichtfüßige, auf der linken Seite vor Tatendrang sprühende Manuel Simons (13.) gaben die ersten Warnschüsse ab. Dann spielte Engers erstmals seine Körpergrößen-Vorteile im Kopfballduell aus. David Eberhardt nutzte die Lufthoheit gegen den Ex-Engerser Jonathan Kap sowie den 0:1-Torschützen Hesse und glich aus (22.). Mit dieser Aktion begann Thorsten Wörsdörfer später seine Analyse – und zwar nicht mit Bezug auf seine Mannschaft, sondern im Hinblick auf Ingo Kreutz.

Diese Leistung heute war nichts.
Eisbachtals Trainer Thorsten Wörsdörfer ließ kein gutes Haar an Schiedsrichter Ingo Kreutz.

Der Ex-Profi holte zur Schiedsrichter-Kritik aus: „Ich kenne und schätze Ingo Kreutz seit Jahren, aber heute hatte er eine Rot-Grün-Schwäche“, spielte der Eisbachtal-Trainer auf die Trikotfarben an. „Es hätte vor dem Ausgleich keinen Freistoß für Engers geben dürfen, gegen Engers hätte es in der ersten Halbzeit eine Rote Karte gegen müssen und bei uns wurde ein Elfmeter übersehen. Diese Leistung heute war nichts.“

Fußballerisch steigerte sich der Rheinlandpokalsieger von 2022 im Laufe der 90 Minuten immer mehr und in einer Umstellung vom 4:4:2- auf ein 4:2:3:1-System zu Beginn der zweiten Halbzeit sah Watzlawik erfolgsbringendes Feintuning. So riss der FVE das Spiel an sich und kam zu einem klaren Chancenplus, gekrönt durch das zweite Tor nach einer Standardsituation und dem späten Doppelschlag durch die Joker, die Sascha Watzlawiks Abschiedstournee mindestens eine Station länger werden lassen.

FV Engers - SF Eisbachtal 4:1 (1:1)

Engers: Serdarusic – Schmitten, Eberhardt, Meinert, Semchuk – Klein (90. Von Haacke), Thewalt, Stoffels (32. L. Müller), Simons – Klapperich (67. Rößler, 81. G. Müller), Lahn (72. Arbursu).

Eisbachtal: Weiler – Orani (34. Muth), Jung, F. Müller, Jost – Olbrich, Hesse (90.+1 Wohlmann) – Kahles, Kap, Heuser (76. Erol) – Zey (76. Petak).

Schiedsrichter: Ingo Kreutz (Lutzerath).

Zuschauer: 334.

Tore: 0:1 Luis Hesse (8.), 1:1 David Eberhardt (22.), 2:1 Louis Klapperich (53.), 3:1 Gabriel Müller (88.), 4:1 Jonas von Haacke (90.+4).

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