Neitersen und SG 06 gefordert
Zwischen Wiedergutmachung und Spannungsverlust
Sie haben lange an der Sensation gezerrt, am Ende stand das Aus: Nach dem Rheinlandpokal-Achtelfinale gegen Oberligist Eisbachtal (links Jonas Kahles) will die SG 06 Betzdorf (rechts Leon Dhariwal) in der Liga gegen den TuS Asbach nachlegen.
Manfred Böhmer

Nach desolater zweiter Halbzeit in Hachenburg pocht Behar Prenku, der Trainer der SG Neitersen/Altenkirchen, auf Heimsieg – Betzdorf ist nach dem Pokal-Highlight zurück im Liga-Alltag.

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SG Neitersen/Altenkirchen - SG Ahrbach/Heiligenroth/Girod (So., 15 Uhr). „Wir machen ein super Spiel gegen Neuwied, spielen eine sehr gute Halbzeit gegen Müschenbach, die sich nicht beschweren können, wenn sie 3:0 hinten liegen. Genau das Gegenteil haben wir in der zweiten Halbzeit gehabt“, zeigt sich Neitersens Trainer Behar Prenku immer noch nachdenklich. Seine Mannschaft habe in Hachenburg alles vermissen lassen. Zweikämpfe wurden nicht angenommen, die Laufbereitschaft war nicht da, die Stürmer sind stehen geblieben, zweite Bälle wurden nicht gewonnen, es wurden Geschenke verteilt. „Unerklärlich. Unerklärlich, wie man in solch einer Situation, so ein Spiel abgeben kann“, so Prenku.

Nach zwei, drei Schritten, die seine Mannschaft wieder nach hinten gemacht habe, bleibt allerdings auch etwas Gutes. „Wir haben jetzt nicht so viel Zeit, nachzudenken, sondern können es am Sonntag gegen Ahrbach direkt wieder gutmachen“, blickt der Neiterserer Trainer nach vorne. „Jedes Spiel ist bei uns wichtig. Wir müssen punkten, am besten dreifach. Es gibt keine Entschuldigungen mehr“, hat Prenku nicht erst seit dem Mittwoch den Ernst der Lage erkannt. Und er glaubt weiter an seine Mannschaft – trotz dieser desolaten zweiten Halbzeit: „Dass sie es können, zeigt sich immer wieder. Jeder einzelne Spieler muss über die 90 Minuten Verantwortung übernehmen und den Fokus auf einen Sieg richten.“

Nach dem Pokal ist vor der Liga

TuS Asbach - SG 06 Betzdorf (So., 15 Uhr). Enis Caglayan, der Trainer der SG 06, schaut gerne zurück auf das Highlight am Mittwochabend. Es sollte am Ende nach einem intensiven Pokalfight gegen den Oberligisten aus Nentershausen nicht reichen, aber nach „kurzem sackenlassen“, wie es Caglayan nennt, überwiegt bei Mannschaft und Trainerteam der Stolz. „Schade, dass die Reise so geendet hat, aber es war toll“, kommentiert der ehemalige Oberligastürmer. Dass es ein solch enges Spiel gibt, davon war der Trainer des Aufsteigers zumindest nach den ersten Minuten überrascht. „Eisbachtal hat losgelegt wie die Feuerwehr und hat uns versucht zu überrollen. Sie sind maximales Tempo gegangen. Wir haben es kaum bis über die Mittellinie geschafft“, blickt Caglayan zurück.

Doch nach der einseitigen Anfangsviertelstunde konnten sich auch die Siegstädter des Öfteren befreien und ihrerseits Akzente setzen. In der zweiten Halbzeit wurde es dann noch besser. Vor allem nach Standardsituationen wurde Betzdorf immer wieder gefährlich. „Natürlich haben wir auch ein wenig Glück gebraucht, dass sie ihre Chancen nicht nutzen“, weiß der 48-Jährige. Das Ergebnis ist am Ende bekannt. Die „Eisbären“ nutzten in der Nachspielzeit einen Konter zur Führung und ließen ein weiteres Tor folgen. Aus der Traum, es wurde nichts mit einer Pokalsensation.

„Wir dürfen keine Spannung verlieren.“
Betzdorfs Trainer Enis Caglayan

Doch das ist am Bühl nun vergessen. „Wir dürfen keine Spannung verlieren“, warnt Caglayan vor dem Gastspiel beim TuS Asbach. Wirges, Hundsangen, Niederroßbach, Eisbachtal. Die Betzdorfer Gegner in den vergangenen Spielen hatten es in sich. Da besteht die Gefahr, gegen Asbach ein wenig den Fuß vom Gaspedal zu nehmen. „Wenn wir da ein paar Prozent weniger machen, kann das in die Hose gehen. Auch in Asbach bedarf es maximale Leistung“, warnt Caglayan. Der Trainer sieht den kommenden Gegner als „große Herausforderung“. Der TuS trotze der SG Hundsangen am vergangenen Wochenende ein Remis ab. Im Rheinlandpokal unterlag man in der dritten Runde dem Oberligisten FV Engers nur knapp mit 1:2. Die 3:6-Niederlage gegen Wirges will Caglayan nicht überbewerten. „Gegen Wirges kann man verlieren“, sagt er.

In Asbach steht ein Fragezeichen hinter dem Einsatz von Butrint Jashari, der mit einer Erkältung derzeit flach liegt. „Für mich hat er am Mittwoch ein überragendes Spiel gemacht“, lobt sein Trainer. Nach den intensiven Wochen überlegt das Betzdorfer Trainerteam zudem, dem ein oder anderen Spieler eine gewisse Verschnaufpause zu geben, um zum Beispiel auch muskulären Verletzungen nach der Intensität vorzubeugen.

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