„Es ist momentan fast jede Woche das Gleiche: Wir waren wieder nicht die schlechtere Mannschaft, haben hohen Aufwand betrieben und konnten uns trotzdem wieder nichts dafür kaufen“, haderte Trainer Stephan Roll nach der 1:2 (1:1)-Niederlage gegen den Tabellenzweiten TuS Burgschwalbach. Sein Kollege Walter Reitz aufseiten der Gäste pflichtete bei: „Wir haben uns glücklich durchgesetzt. Trotzdem muss ich meiner Mannschaft für den kämpferischen Einsatz ein Kompliment aussprechen. Wir haben uns die Tore erarbeitet.“
Der Burgschwalbacher Fußball-Philosophie entspricht es normalerweise, Aufgaben mit spielerischen Mitteln zu lösen. „Das ist uns heute nicht gelungen, weil wir auf eine temperamentvolle Höhr-Grenzhausener Mannschaft getroffen sind, die uns keine Ruhe gelassen hat“, schilderte Reitz.
Dazu passte, dass beide TuS-Tore eher mit einer Kombination aus Burgschwalbacher Nachsetzen und Spielglück zu tun hatten als mit herausgespielten Aktionen. Beim 0:1 stand Julian Ohlemacher genau dort, wo der Klärungsversuch von Höhrs Innenverteidiger Jürgen Czakert landete. Burgschwalbachs Torjäger nahm den Ball direkt und ließ Philip Gelhard keine Abwehrchance (22.). Beim entscheidenden Siegtreffer für die Rot-Schwarzen aus dem Märchenwald kam der Ball nach einem Eckstoß flach am kurzen Pfosten an, und Maximilian Janz gab der Kugel mit der Hacke den letzten Impuls (64.).
Das Tor fiel just in einer Phase, als die Gastgeber einer Führung näher waren. Der Schuss von Innenverteidiger Carlo Meyer, am Samstag der beste Mann auf dem Platz, wurde geblockt (58.), Samet Sögünmez' beherzter Versuch flog knapp über das Tor (62.). „Auch nach dem Tor haben wir weitergemacht“, konnte Roll seinen Schützlingen keinen Vorwurf machen. Meyer, der defensiv kaum einen Zweikampf verlor, hatte in der 82. Minute mit einem Lattentreffer Pech. Bei allem Einsatz der Sportfreunde: Ein zweites Mal sollte der Ausgleich nicht mehr gelingen. Was Tobias Gleich mit einem Kopfball nach Eckstoß zum 1:1 in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit geschafft hatte, gelang den Einheimischen nach dem zweiten Gegentreffer nicht mehr.
SF Höhr-Grenzhausen: Gelhard – Knopp, Czakert (71. Klein), Meyer, Blatt (71. Zöller) – Zimmerschied – Kiehl (78. Groß), Gleich, Schauer (80. Schuster) – Sögünmez (85. Abou Shaker).
TuS Burgschwalbach: Darda – Biebricher, Schramm, Heimann, Fiedler – Weilnau, Lauter (46. Siekmann) – Breuer (65. Haas), Heimann (90. Bremenkamp), Janz – Ohlemacher.
Schiedsrichter: Markus Wozlawek (Bad Breisig).
Zuschauer: 80.
Tore: 0:1 Julian Ohlemacher (22.), 1:1 Tobias Gleich (45.+3), 1:2 Maximilian Janz (64.).