Bezirksliga Ost: Hundsangen und Westerburg haben die besten Karten - Wirges empfängt Linz zum Verfolgerduell
Wer überwintert an der Spitze? Hundsangen und Westerburg haben die besten Karten – Ein Trio lauert dahinter
Nach holprigem Start inzwischen im Aufwind: Gegen Berod-Wahlrod feierte die SG Ahrbach bereits den dritten Sieg in Folge und will den Trend zum Jahresabschluss gegen Müschenbach bestätigen. Foto: Andreas Hergenhahn
Andreas Hergenhahn

Westerwald. Mit dem ersten Spieltag der Rückrunde verabschiedet sich die Bezirksliga Ost an diesem Wochenende in die Winterpause. Zum Aufgalopp gibt es zwei Flutlichtspiele am Freitagabend, der Rest folgt am Samstag und Sonntag.

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Die punkgleichen Team der SG Hundsangen/Steinefrenz-Weroth und der SG Westerburg/Gemünden/Willmenrod (beide 29) haben die beste Chancen, Ende Februar als Tabellenführer ins neue Jahr zu starten. Doch dahinter lauern die TuS Burgschwalbach (28), die Spvgg EGC Wirges (27) und der VfB Linz (26), wobei die beiden Letztgenannten am Samstag in Wirges im Verfolgerduell aufeinandertreffen.

Nach holprigem Start inzwischen im Aufwind: Gegen Berod-Wahlrod feierte die SG Ahrbach bereits den dritten Sieg in Folge und will den Trend zum Jahresabschluss gegen Müschenbach bestätigen. Foto: Andreas Hergenhahn
Andreas Hergenhahn

SG Ahrbach/Heiligenroth/Girod – SG Müschenbach/Hachenburg (Fr., 19.30 Uhr, in Heiligenroth/Hinrunde: 1:0). Drei Siege in Serie haben der SG Ahrbach sichtbar in der Tabelle weitergeholfen. Nun erwartet sie am Freitagabend zum Jahresausklang die SG Müschenbach, die ebenso über Wochen stark gespielt hat. „Das waren immer enge Spiele zwischen uns“, sagt Ahrbachs Spielertrainer Niklas Wörsdörfer, „beide Mannschaften nehmen sich nicht viel“. Einen Unterschied mache beim Gegner aus, wenn Trainer Lukas Haubrich selbst stürme.

Für sich selbst lässt Niklas Wörsdörfer noch offen, ob er mittut. „Wir haben elf, zwölf Leute – und dann komme ich“, beschreibt er die personelle Situation, die bei den Ahrbachern seit längerer Zeit angespannt ist. Dass trotzdem etliche Erfolge gelangen, macht diese umso bemerkenswerter. „Es ist nicht so schlecht, wie es lange Zeit aussah“, fasst Wörsdörfer zusammen und setzt darauf, dass in der Winterpause vier bis sechs Spieler zurückkehren.

Trainer Lukas Haubrich steht mit der SG Müschenbach zwei Punkte hinter der SG Ahrbach, mit einem Dreier könnten die Gäste ihre Kontrahenten also wieder überholen. Kürzlich sind sie hinter die Gastgeber zurückgefallen durch ein 0:3 bei Kosova Montabaur, das Haubrich als ärgerlich empfindet, denn „wir hatten viel Ballbesitz und gute Chancen“. Nun soll es mit einem positiven Erlebnis in die Pause gehen: „Wir werden alles in die Waagschale werfen.“

Allgemein dürfen die Müschenbacher mit ihrem Zwischenstand zufrieden sein, den Haubrich mit dem vom Ende der Hinrunde der Vorsaison vergleicht: Diesmal hat seine Mannschaft fünf Punkte mehr gesammelt. „Das zeigt die Entwicklung der Jungs, sie haben viel investiert“, hebt der Trainer hervor. Personell ist die Lage am ersten Advent ebenso erfreulich. Außer einem Grippefall gibt es keine großen Sorgen, „wir können aus dem Vollen schöpfen“.

SG Westerburg/Gemünden/Willmenrod – SG Weitefeld-Langenbach/Friedewald (Fr., 20 Uhr, in Girkenroth/3:2). Als Tabellenzweiter, punktgleich mit Herbstmeister Hundsangen, erwartet die SG Westerburg am Freitagabend den Tabellenletzten aus Weitefeld. „Man kann nicht sagen, wir wären der Außenseiter“, meint Westerburgs Trainer Thomas Schäfer, man nehme die Favoritenrolle an. Zugleich warnt er: „Weitefeld hat nichts zu verlieren“, den Gegner dürfe niemand an seinen Punkten messen, sondern an den Leistungen auf dem Platz.

„Ich kann nicht verstehen, weshalb die erst vier Punkte haben“, sagt er über die Weitefelder, bei denen immer noch viel Qualität auf dem Platz stehe. Ähnlich war die Ausgangslage zuletzt gegen den Vorletzten Osterspai, gegen den es einen 4:1-Erfolg gab. An die erste Halbzeit dieser Partie solle seine Elf anknüpfen, wünscht sich Schäfer. Fehlen werden aber Albert Kudrenko mit einer Zerrung und der erkältete Julian Jung. Doch der Kader sei groß genug.

„Sportlich wird es natürlich nicht leichter“, ist sich Weitefelds Trainer Heiko Schnabel bewusst, generell seien alle Spiele für seine Mannschaft schwierig, denn die Gegner sind ausnahmslos besser platziert. Nun gelte es, aus dem alten Jahr noch mal etwas herauszuholen unter Flutlicht auf dem Platz in Girkenroth, den die Weitefelder von einer Pokal-Begegnung her kennen. „Wir freuen uns“, versichert Schnabel trotz des ernüchternden Tabellenbildes.

Immerhin bessert sich die jüngst in Burgschwalbach sehr schlechte personelle Situation etwas. Heiko Schnabel rechnet damit, dass Luca Thom, Tim Schneider, Fabian Lohmar und nach einer Sperre Torwart Steffen Latsch wieder auflaufen können. Nicolai Mudersbach leidet unter einem Muskelfaserriss, bei David Floris ist wegen einer Grippe ebenso noch offen, ob er mitwirken kann. Dann folgt endlich die Winterpause mit einem erhofften Neuaufbau.

Spvgg EGC Wirges – VfB Linz (Sa., 15.30 Uhr/1:1). „Wir wollen wieder punkten. Wir müssen alles in die Waagschale werfen und über 90 Minuten alles raushauen“, verlangt Sven Baldus, Trainer der EGC Wirges, vor dem Jahresfinale gegen den VfB Linz. Vor dem Heimspiel muss er jedoch mit einem hohen Krankenstand umgehen. Zehn Spieler hätten sich unter der Woche abgemeldet, hauptsächlich wegen Erkältungen, berufliche Gründe kamen hinzu. Bis Samstag sollte sich die personelle Situation jedoch wieder bessern.

Im Vergleich mit dem VfB Linz treffen Tabellennachbarn aufeinander, wobei die Wirgeser nach den Worten von Baldus „sehr glücklich sind, dass wir da oben dabei sind“. Die Linzer sind für ihn „immer noch der absolute Meisterschaftsfavorit“ und in der Breite gut besetzt. Seine eigene junge Mannschaft sollte das 1:4 gegen Ellingen „nicht umhauen“. Nach komplexer und kurzer Vorbereitung im Sommer komme die Winterpause jetzt aber sehr gelegen.

TuS Burgschwalbach – SG Berod-Wahlrod/Lautzert-Oberdreis (So., 15 Uhr/0:1). Auf die Tabelle und die Statistik will Burgschwalbachs Trainer Walter Reitz erst in der Winterpause schauen. Dabei könnte seine Elf mit einem Heimsieg über die SG Berod sogar Adventsmeister der Bezirksliga Ost werden. „Wir müssen mehr auf das Hinspiel gucken“, mahnt der Coach, das ging 0:1 verloren und war „mit die schwächste Leistung in der Saison“. Es gelte daher einiges gutzumachen und den Zuschauern ein gutes Spiel zu bieten.

Reitz erwartet eine motivierte Beroder Mannschaft, gegen die er vermutlich exakt das identische Personal aufbietet wie beim 3:0 gegen die SG Weitefeld. Marco Esposito, der jüngst nach seiner Einwechslung überzeugt hat, brauche jedoch eine Vertretung am Arbeitsplatz in seiner Pizzeria. Yannis Scheid ist weiterhin erkrankt. Für Leistungsträger Tim Heimann steht drei Tage nach dem sportlichen Jahresausklang eine Operation an den Kreuzbändern an.

Die SG Berod reist mit 20 Punkten auf dem Konto an, die der Aufsteiger aber allesamt auf dem eigenen Platz geholt hat. „Das ist schwierig zu erklären“, wundert sich selbst SG-Trainer Zvonko Juranovic, denn oft „spielen wir gar nicht so schlecht“. Inzwischen sehnt er aber die Winterpause herbei: „Ich bin froh, dass es das letzte Spiel ist. Wir laufen auf dem Zahnfleisch“, berichtet der Übungsleiter von körperlichem Verschleiß und Personalproblemen.

Verletzungen und Erkältungen schwächen derzeit den Beroder Kader. Dazu kommt, dass der Angreifer Mario Pavelic in Katar weilt, um die kroatische Nationalelf bei der WM zu unterstützen. Almin Selman ist nach einer Ampelkarte gesperrt, und auch Zvonko Juranovic kann nicht seine gewohnte Rolle einnehmen. Er sah jüngst die Rote Karte, will in Burgschwalbach jedoch hinter der Bande stehen und hofft: „Vielleicht gelingt uns ja eine Überraschung.“

SG Wallmenroth/Scheuerfeld – FSV Osterspai/Kamp-Bornhofen (So., 15 Uhr, in Wallmenroth/2:0). „Wir sind ein bisschen in der Favoritenrolle“, sagt der Wallmenrother Trainer Thorsten Judt vor dem Heimspiel gegen die FSV Osterspai und schränkt ein: „Wenn man da von Favoriten reden kann.“ Jedenfalls ist „unterschätzen nicht angesagt“ gegen den Vorletzten, denn „sonst haben wir vorher schon verloren“. Schließlich hätten sich die Osterspaier keinesfalls aufgegeben und kämpften Woche für Woche weiter.

Nach verbüßter Sperre kann Neuzugang Saban Hamza seine FSV Osterspai am Sonntagnachmittag beim Kellerduell in Wallmenroth wieder aktiv unterstützen. Foto: Andreas Hergenhahn
ANDREAS HERGENHAHN

Bei der SG Wallmenroth muss noch geschaut werden, welche Spieler am Sonntag einsetzbar sind. Mit der Anzahl ist Thorsten Judt zufrieden, zumal Stürmer Sascha Mertens wieder ins Training eingestiegen ist. Ein oder zwei kleinere Blessuren gebe es aber weiterhin. Weil in Wallmenroth die einzige Naturrasen-Partie des Spieltags ansteht, stellt sich auch die Frage nach dem Untergrund. „Der ist tief, aber besser als voriges Jahr um die Zeit“, beruhigt Judt.

„Wir sind unebene Plätze gewohnt“, bestätigt Sebastian Weinand, der Trainer der FSV Osterspai. Personell muss er sich aber auf ein Wechselspiel einstellen. Saban Hamza und Felix Lemler stehen nach verbüßten Sperren wieder zur Verfügung. Tobias Hahn und Sebastian Kimmel drohen hingegen auszufallen. Bei Noah Schneider müsse ein Physiotherapie-Termin darüber entscheiden, ob er am Sonntagnachmittag in Wallmenroth mit auflaufen kann.

Auf dem Platz wünscht sich Weinand „das Beste aus zwei Welten“. Das soll heißen, dass seine Mannschaft die engagierte und disziplinierte Defensiv-Leistung aus der Begegnung mit Burgschwalbach mit der spielerischen Esprit kombinieren soll, den sie 20 Minuten lang in Westerburg geboten hat. Allerdings wurden beide Spiele verloren. „Westerburg hatte auch zu viel Qualität“, meint Weinand. In Wallmenroth würde ein positiver Start sicherlich helfen.

TuS Burgschwalbach – SG Berod-Wahlrod/Lautzert-Oberdreis (So., 15 Uhr; Hinspiel: 0:1). Auf die Tabelle und die Statistik will Burgschwalbachs Trainer Walter Reitz erst in der Winterpause schauen. Dabei könnte seine Elf mit einem Heimsieg über die SG Berod sogar Adventsmeister der Bezirksliga Ost werden. „Wir müssen mehr auf das Hinspiel gucken“, mahnt der Coach, das ging 0:1 verloren und zwar „mit die schwächste Leistung in der Saison“. Es gelte daher einiges gut zu machen und den Zuschauern ein gutes Spiel zu bieten.

Reitz erwartet eine motivierte Beroder Mannschaft, gegen die er vermutlich exakt das identische Personal aufbietet wie beim 3:0 gegen die SG Weitefeld. Marco Esposito, der jüngst nach seiner Einwechslung überzeugt hat, brauche jedoch eine Vertretung am Arbeitsplatz in seiner Pizzeria. Yannis Scheid ist weiterhin erkrankt. Für Leistungsträger Tim Heimann steht drei Tage nach dem sportlichen Jahresausklang eine Operation an den Kreuzbändern an.

Die SG Berod reist mit 20 Punkten auf dem Konto an, die der Aufsteiger aber allesamt auf dem eigenen Platz geholt hat. „Das ist schwierig zu erklären“, wundert sich selbst SG-Trainer Zvonko Juranovic, denn oft „spielen wir gar nicht so schlecht“. Inzwischen sehnt er aber die Winterpause herbei: „Ich bin froh, dass es das letzte Spiel ist. Wir laufen auf dem Zahnfleisch“, berichtet der Übungsleiter von körperlichem Verschleiß und Personalproblemen.

Verletzungen und Erkältungen schwächen derzeit den Beroder Kader. Dazu kommt, dass der Angreifer Mario Pavelic in Katar weilt, um die kroatische Nationalelf bei der WM zu unterstützen. Almin Selman ist nach einer Ampelkarte gesperrt, und auch Zvonko Juranovic kann nicht seine gewohnte Rolle einnehmen. Er sah jüngst die Rote Karte, will in Burgschwalbach jedoch hinter der Bande stehen und hofft: „Vielleicht gelingt uns ja eine Überraschung.“

SG Hundsangen/Steinefrenz-Weroth – FC Kosova Montabaur (So., 15 Uhr, in Hundsangen/2:1). Der Herbstmeister SG Hundsangen will „ein bisschen besser weitermachen, als wir die Vorrunde abgeschlossen haben“, kündigt Trainer Ralf Hannappel an vor dem Heimspiel gegen FC Kosova Montabaur. Die erste Saisonniederlage, kassiert in Müschenbach, stuft er als „völlig unnötig“ ein. So bleibt es spannend. „Es ist eine enge Liga“, sagt Hannappel, „keiner macht den Durchmarsch.“ Selbst wolle man nun unbedingt einen Sieg vor der Pause. Verzichten muss der Trainer auf Fabian Steinebach, der in Urlaub gefahren ist, und auf Kevin Hanke, der mit einer Handfraktur ausfällt.

„Zwei absolute Stammspieler, die prägend für unser Spiel sind“, bedauert Ralf Hannappel. Seine Verletzung auskuriert hat hingegen Gabriel Leber. Einiger Einsatz wird gebraucht. Den FC Kosova nennt Hannappel eine sportlich unangenehme Mannschaft, die nicht vergleichbar sei mit der aus der Vorsaison bekannten.

„Wir fahren zuversichtlich da hin und wollen befreit aufspielen“, kündigt Arjan Dervishaj an, der Trainer des FC Kosova Montabaur. Dabei ist ihm bewusst, dass die SG Hundsangen ein sehr spielstarkes Team stellt. Doch die Kosovaren haben in jüngster Vergangenheit ordentlich gepunktet und zuletzt mit einem 3:0 die Müschenbacher Erfolgswelle gebrochen. „Es geht in die richtige Richtung“, freut sich Dervishaj über sichtbare Fortschritte in seiner Formation.

„Ehrgeiz, Kraft, Aufwand, Leidenschaft“ sind Stichworte, die ihm wichtig sind. Spielerisch laufe es ebenfalls einen Ticken besser, eine gewisse Breite im Kader dürfte dem förderlich sein. „Es ist immer gut, wenn man mehr Optionen hat“, erklärt Arjan Dervishaj. Große Verletzungssorgen herrschen somit nicht beim FC Kosova, lediglich Torjäger Ismail Barut habe Probleme mit einer Rippe. Sonst dürfte das Spieleraufgebot gleich aussehen wie zuletzt.

Trainertipp:
Thorsten Judt (SG Wallmenroth)

SG Ahrbach – SG Müschenbach 2:1

SG Westerburg – SG Weitefeld 2:2

Spvgg EGC Wirges – VfB Linz 1:2

SG Vettelschoß – SG Ellingen 0:2

SG Wallmenroth – FSV Osterspai 2:0

TuS Burgschwalbach – SG Berod 3:1

SG Hundsangen – Kosova Montabaur 2:1

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