SG Rheinhöhen - Burgschwalbach
Warkentin hat richtig Bock aufs Flutlichtspiel
Die Ex-Nieverner Timo Hoffmeyer (links) und Florian Panny (rechts) nehmen hier Rheinhöhens Daniel Klein in die Mangel. Beim Kreisduell am Mittwochabend gegen die TuS Burgschwalbach dürfte auch Einsatz Trumpf sein.
Andreas Hergenhahn

Zum vorerst letzten überkreislichen Rhein-Lahn-Duell erwartet die so gut wie abgestiegene SG Rheinhöhen am Mittwochabend die TuS Burgschwalbach, die sich zwar im Aufwind, aber längst noch nicht auf der sicheren Seite befindet.

Es ist zwar ein Duell zweier dem selben Fußball-Kreis angehörender Teams, aber um ein Derby im klassischen Sinne handelt es sich sicher nicht, wenn am Mittwochabend ab 19.30 Uhr die Fußballer der SG Rheinhöhen und der TuS Burgschwalbach auf dem Dahlheimer Kunstrasen die Klingen kreuzen. „Wir fahren ja fast 45 Minuten dorthin“, sagt Tim Heimann, der derzeit den auf einer Fortbildung in Kroatien weilenden Chef Walter Reitz vertritt, über das anstehende Spiel. Am Märchenwald werden die Kräftemessen mit den Westerwälder Teams aus Hundsangen oder Montabaur schon eher in der Kategorie „Derby“ zugeteilt. So sieht man es auch im Lager der Gastgeber.

Wie dem auch sei: Die Rot-Schwarzen vom Märchenwald setzen alles daran, um auch in der kommenden Runde überkreislich vertreten zu sein. Gelingt dies, könnte dies höchstwahrscheinlich sogar ein Alleinstellungs-Merkmal bedeuten, denn die SG Rheinhöhen kann den Abstieg kaum noch verhindern. Ob derweil die SG Bogel/Reitzenhain/Bornich in der A-Klasse den Relegations-Zug noch erreicht, muss abgewartet werden.

„Für uns ist jedes der sechs noch ausstehenden Spiele ein Finale. Die Entscheidung könnte erst am letzten Spieltag fallen.“
Burgschwalbachs Tim Heimann geht davon aus, dass das Rennen um Platz 12 bis zum Schluss eng bleibt.

Doch auch die TuS Burgschwalbach kann sich ihrer Sache noch nicht hundertprozentig sicher sein. Obwohl das Team vom Stellweg immer besser in Fahrt kommt und aktuell sogar die drittbeste Rückrunden-Bilanz aufweist, muss weiter um den Klassenverbleib gebangt werden, da auch die Konkurrenz nicht schläft und eifrig punktet. „Für uns ist jedes der sechs noch ausstehenden Spiele ein Finale. Die Entscheidung könnte erst am letzten Spieltag fallen“, geht Heimann von einem engen Rennen um den rettenden 12. Platz aus. „Wir müssen also weiter unsere Punkte sammeln.“

Am besten schon am Mittwochabend, wobei die Aufgabe beim abgeschlagenen Schlusslicht von den Höhen der Loreley kaum undankbarer sein könnte. „Die haben doch nichts zu verlieren und können befreit aufspielen“, erwartet Heimann eine unbeschwerte SG. Sein Team aber steht gehörig unter Druck, die ordentliche Frühjahrsserie – die TuS Burgschwalbach verlor nach Ende der Winterpause nur bei der SG Betzdorf – auszubauen und sich fernab der „Roten Zone“ weiter zu festigen. „Wahnsinn. Fünf Punkte fehlen uns nur zu Rang vier, aber wir haben auch nur vier Vorsprung auf Platz 13. Es ist alles so dicht beieinander“, skizziert der 34-jährige Heimann, der derzeit nach einer Operation wegen eines Knorpelschadens im Knie noch auf Krücken herumläuft und gespannt dem Arzttermin am Morgen vor dem Spiel entgegensieht, die Lage der Liga.

Bis auf Kevin Siekmann, der sich am Karsamstag beim 2:0-Heimsieg gegen die SG Neitersen verletzte, stehen der TuS alle Kaderspieler zur Verfügung.

Rückkehrer Josip Topic gibt SG-Kader wieder größere Tiefe

Bei den Kombinierten aus Dahlheim, Dachsenhausen und Prath kehrt unterdessen mit Josip Topic ein zuletzt länger angeschlagener Kicker zurück, der beim Schusslicht die linke Seite beleben soll. „Das gibt unserem Kader wieder eine größere Tiefe“, ist Trainer Till Warkentin froh über eine zusätzliche personelle Alternative. Trotz der sportlich aussichtslosen Lage denkt im Lager der SG keiner daran, die recht ernüchternde Runde einfach so ausklingen zu lassen. „Unser Abstieg ist zwar so sicher wie das Amen in der Kirche. Wir wollen aber den Moment, in dem die A-Klasse auch rechnerisch nicht mehr abzuwenden ist, so lange wie möglich herauszögern und werden wie immer alles raushauen, was drin ist. Wir schenken nichts ab und wollen unseren Zuschauern in spezieller Flutlicht-Atmosphäre etwas bieten. Die Jungs haben weiter viel Bock.“ Ohnehin ist man auf den Höhen des Taunus von Resignation weit entfernt. „Ich bin davon überzeugt, dass wir ohne die vielen Langzeit-Verletzten eine realistische Chance auf den Klassenerhalt gehabt hätten. Aber die meisten Konkurrenten sind eben viel breiter aufgestellt.“

Vor der TuS Burgschwalbach hat Warkentin großen Respekt. „Wir freuen uns auf dieses Spiel. Das ist ein gut geführter Verein, der sich nicht umsonst nun bereits seit einigen Jahren in der Bezirksliga gut präsentiert.“

Top-News aus dem Sport