Montabaur
Volker Heun trifft alte Bekannte im Verfolderduell

Zwar fand dieser wuchtige Kopfball von Manuel Jung (Nummer vier) nicht den Weg ins Müschenbacher Tor, doch auch so gewann die SG Westerburg/Gemünden das Topspiel überraschend klar mit 4:1. Heute verteidigen die Meuer-Schützlinge ihre Tabellenführung gegen Osterspai. Foto: Horst Wengenroth

Horst Wengenroth

Montabaur. Am fünften Spieltag der Fußball-Bezirksliga Ost wird munter am Freitagabend gekickt, für Sonntag bleibt nur eine einzige Partie in Hundsangen übrig. Die SG Müschenbach/Hachenburg muss in Langenbach beweisen, dass sie die Heimpleite gegen die SG Westerburg/Gemünden gut weggesteckt hat. Die will als Tabellenführer ihren optimalen Lauf im Heimspiel gegen Osterspai fortsetzen. Und im Derby in Montabaur geht es für beide Mannschaften um Punkte im Tabellenkeller.

Montabaur. Am fünften Spieltag der Fußball-Bezirksliga Ost wird munter am Freitagabend gekickt, für Sonntag bleibt nur eine einzige Partie in Hundsangen übrig. Die SG Müschenbach/Hachenburg muss in Langenbach beweisen, dass sie die Heimpleite gegen die SG Westerburg/Gemünden gut weggesteckt hat. Die will als Tabellenführer ihren optimalen Lauf im Heimspiel gegen Osterspai fortsetzen. Und im Derby in Montabaur geht es für beide Mannschaften um Punkte im Tabellenkeller.

SG Weitefeld-Langenbach – SG Müschenbach/Hachenburg (Fr., 19 Uhr, in Langenbach). Sechseinhalb Jahre lang hat Volker Heun die SG Weitefeld trainiert, nun kehrt er mit der SG Müschenbach an die alte Wirkungsstätte zurück. „Die meisten haben noch bei ihm gespielt“, sagt Jörg Mockenhaupt, sein Nachfolger an der Seitenlinie der Gastgeber, über seine Mannschaft. Ein bisschen Brisanz dürfte in der Partie also stecken. Eines stellt Mockenhaupt indes klar: „Der sportliche Aspekt zählt“ – und da sieht er sein Team im Aufwind seit dem Pokalerfolg in Westerburg. Heute Abend soll die Elf vor allem an die zweite Halbzeit aus dem jüngsten 0:0 bei der SG Ellingen anknüpfen, um zu Hause möglichst zu siegen. Sascha Blazek fehlt Mockenhaupt allerdings aus privaten Gründen, eventuell muss auch Fabian Lohmar passen. Florian Kempf kehrt hingegen zurück, Niklas Utsch steht erstmals im Kader.

Volker Heun ist übrigens voll des Lobes für seinen ehemaligen Verein. „Für mich ist das der Top-Meisterschaftsfavorit“, sagt er über die Weitefelder, denn fast alle Positionen seien bei ihnen doppelt besetzt. Diese Breite gebe es kein zweites Mal in der Bezirksliga Ost. „Wir sind krasse Außenseiter“, folgert er, zumal die 1:4-Heimniederlage gegen Westerburg verdient gewesen sei. Hoffnung gibt Heun die Trainingsbeteiligung: 16 von 18 Spielern konnte er unter der Woche begrüßen. Er weist hin auf den niedrigen Altersschnitt seiner Müschenbacher und verspricht: „Am Freitagabend wollen wir anders auftreten.“ Über die mannschaftliche Geschlossenheit soll sich der Erfolg anbahnen. Über die personelle Situation äußert sich Heun allgemein zufrieden.

SG Westerburg/Gemünden – FSV Osterspai/Kamp-Bornhofen (Fr., 19.30 Uhr, Schulstadion Westerburg). „Wir wollen da weitermachen, wo wir in Müschenbach aufgehört haben“, erklärt Westerburgs Trainer Oliver Meuer. Gelingt dies, dürften die Gäste von der FSV Osterspai einen schweren Stand haben, denn die Einheimischen haben als einzige Elf in der Liga bisher alle Punktspiele gewonnen in der Saison. Ein kompletter Kader und das verdiente 4:1 im Spitzenspiel in Müschenbach dürften den Westerburgern zudem Auftrieb geben. Die Mannschaft müsse einfach wieder ihre Leistung abrufen, meint Meuer, der gleichzeitig „sehr viel Respekt vor dem Gegner“ bekundet. Aufgrund ihres guten Starts mit sieben Punkten seien die Gäste aus dem Mittelrheintal nicht zu unterschätzen. „Wir sind im Soll“, bestätigt Osterspais Coach Nico Helbach. Drei Bezirksliga-Begegnungen ohne Niederlage in Serie finden sich selten in der jüngeren Geschichte der FSV. „Wir wollen das Spiel so lange wie möglich offenhalten“, sagt der Trainer vor dem Anpfiff beim Spitzenreiter, den er eindeutig in der Favoritenrolle sieht: „Die scheinen einen richtigen Lauf zu haben.“ Die Aufstellung wird Helbach vermutlich kaum ändern. Der junge Matthias Gittler steht ihm wieder zur Verfügung, nachdem er aus dem Urlaub heimgekehrt ist. Mit der richtigen Einstellung und etwas Glück wollen die Gäste ihre Chance suchen, in der Vorsaison unterlagen die Osterspaier und Kamp-Bornhofener allerdings hoch mit 1:7 bei den Westerburgern.

SG Elbert/Welschneudorf/Stahlhofen – SC Berod-Wahlrod (Fr., 19.30 Uhr, in Oberelbert). Endlich hat der Aufsteiger SG Elbert sein Erfolgserlebnis gefunden dank des glücklichen 1:0-Auswärtssiegs in Bad Ems. Nun soll in Oberelbert nachgelegt werden, auch um am Wochenende entspannt die Niederelberter Kirmes feiern zu können. „Die drei Punkte tun uns gut, darauf müssen wir aufbauen“, fordert Elberts Trainer Michael Diel. „Spielerisch sind wir noch nicht da, wo wir einmal waren“, räumt der Übungsleiter des Liganeulings ein. Doch die Grundlagen müssten stimmen – „verteidigen, verschieben“ sind die Stichworte, die dazu fallen. Etliche Spieler seien nach wie vor nicht ganz fit. Den Tabellen-Vorletzten Berod-Wahlrod schätzt Diel übrigens als „stärker, als sie aktuell dastehen“ ein.

„Wir haben in dieser Saison einen langen Weg zu gehen“, vermutet auf der Gegenseite Spielertrainer Thomas Schäfer nach dem schwachen Saisonstart seines Teams. Die Erfolge der Vorsaison dürften niemanden bequem machen. Die Leistung im Pokal und der erste Punktgewinn deuten Besserung an beim SC Berod-Wahlrod, und trotz Verletzungssorgen will Schäfer nicht jammern. Aufsteiger Elbert hat er vor zwei Wochen beim Unentschieden gegen Osterspai beobachtet, drei bis vier Spieler der SG kennt er von deren früheren Bezirksliga-Stationen her. „Ich hoffe, ich habe genug gesehen“, sagt Schäfer. Bei der eigenen Mannschaft hält er die Einstellung derzeit für wichtiger als die Aufstellung. „Wir müssen punkten“, betont der Beroder Spielertrainer vor der Flutlicht-Partie in Oberelbert.

TuS Montabaur – Spvgg EGC Wirges II (Fr., 20 Uhr). Richtig rund läuft es nicht bei den Derby-Kontrahenten Montabaur und Wirges II. „Wir können unser Augenmerk nicht auf den Gegner richten, wir haben mit uns genug zu tun“, mahnt Montabaurs Trainer Benedikt Lauer. Er muss auf Pascal Merl, Ryuya Sumiyoshi und Maximilian Stähler verzichten. Lauer wünscht sich eine Heim-Mannschaft, die „eine Reaktion zeigt“ und „um jeden Zentimeter kämpft und das Spiel gewinnen will“. Das Ziel sei ein Dreier gegen den Tabellenletzten. „Wir sind keine Truppe, die sich hinten reinstellen kann“, sagt Lauer über die taktische Ausrichtung.

„Frisch, fromm, fröhlich und frei nach vorne spielen“, soll die Wirgeser Reserve laut Trainer Thomas Arzbach. Emotional und hitzig könne es werden im Derby – „da könnte man auch hinlaufen.“ Arzbach ist momentan noch in Doppelfunktion ebenso für die Wirgeser Oberliga-Elf zuständig. Die schwierige Situation innerhalb des Vereins dürfe jedoch für keinen ein Alibi sein, verdeutlicht er. „Die Spieler sollten ihre Jugend ausnutzen und sich keine Gedanken machen“, appelliert Arzbach. Und die Mannschaft zeichne ein „vernünftiger Charakter“ aus, sie arbeite gut im Training. Es seien „alle Mann an Bord“. Den TuS Montabaur hat er sich in der Vorbereitung angeschaut, das sei kein Verein, der gegen den Abstieg spiele.

SG Hundsangen/Obererbach – VfL Bad Ems (So., 15 Uhr). Im einzigen Sonntagsspiel hat es die SG Hund-sangen mit dem Aufsteiger VfL Bad Ems zu tun. „Wir wollen gewinnen und die letzten zwei Spiele abhaken“, berichtet SG-Trainer Egid Hannappel. Vom Anpfiff an sollen seine Leute das Heft des Handelns in die Hand nehmen, nicht lange warten, sondern direkt Druck aufbauen. Personell erkennt Hannappel langsam Licht am Ende des Tunnels. Es werde jetzt zweimal intensiv in der Woche trainiert und nicht mehr drei Mal. Über den VfL Bad Ems werde er noch Informationen erhalten, bisher kenne er die Mannschaft nicht. „Es wird keine leichte Aufgabe“, warnt Egid Hannappel.

Für den Bad Emser Trainer Kay Ludwig ist die SG Hundsangen momentan „unberechenbar“; deren Niederlage in Osterspai könne auch am Hartplatz gelegen haben. Er erwartet ein offenes Spiel und einen robusten Gegner. „Wir wollen da auf jeden Fall punkten und uns nicht verstecken, aber hinten gut stehen“, erklärt er zu den Vorgaben für das sonntägliche Auswärtsspiel. Entsprechend dürften die taktischen Richtlinien aussehen beim Aufsteiger aus dem Lahntal. In ihren Reihen füllen sich langsam wieder die Lücken. „Die Urlauber sind zurück“, teilt Kay Ludwig mit. Allerdings hätten diese Spieler nach ihren Ferienreisen noch konditionelle Rückstände. Somit kämen sie in Hundsangen nicht alle für einen Einsatz in der Startelf infrage.

Von unserem Mitarbeiter

Thorsten Stötzer

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