Dritter Sieg hintereinander
TuS Burgschwalbach bleibt zu zehnt auf Kurs
Schattenspiele zweier Leistungsträger am Märchenwald: Wallmenroths Celin Eisenkopf (links) gegen Tizian Goliasch. Am Ende hatte die personell dezimierte TuS mit 3:0 die Nase vorne.
Thorsten Stötzer

Ihren Zwischenspurt hat die TuS Burgschwalbach in der Fußball-Bezirksliga fortgesetzt. Das 3:0 gegen die SG Wallmenroth war der dritte Dreier hintereinander. Bei fünf Zählern Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz kann zunächst aufgeatmet werden.

Wie einem kundigen Beobachter auffiel, hat die TuS Burgschwalbach mit drei verschiedenen Torleuten ihr Bezirksliga-Spiel gegen die SG Wallmenroth/Scheuerfeld bestritten. Und weil alle drei Torwächter ohne Gegentor blieben und die Gastgeber trotz Unterzahl in der zweiten Halbzeit selbst dreifach trafen, siegte die Elf von Trainer Walter Reitz am Ende klar mit 3:0 (0:0) und überholte damit den Gegner in der Tabelle. Nicht nur Reitz sprach von einem „sehr interessanten Spiel“.

Kapitän Janosch Lauter hilft vorübergehend im Tor aus

Einen Schlüssel-Moment erlebte die Partie nach 35 Minuten. TuS-Torwart Sören Müller eilte dem Ex-Waldbrunner Celin Eisenkopf entgegen und wehrte den Ball mit dem Arm ab – nach Ansicht des Schiedsrichters außerhalb des Strafraums, weshalb er die Rote Karte zog. Für den Rest des ersten Durchgangs rückte Kapitän Janosch Lauter unter die Latte. Für Reitz war das der Moment, die bis dahin gesammelten Notizen einzupacken.

Stattdessen galt es, mit Be’la Dressler einen „gelernten“ Schnapper „einzufliegen“. Der spielte gerade mit Burgschwalbachs Zweiter beim Derby der Kreisliga B in Hahnstätten gegen die SG Aar-Einrich Allendorf. Zum Glück für die Erste hatte die Begegnung dort eine halbe Stunde früher begonnen, und der Weg ist nicht weit. So kam er zum Wiederanpfiff auf den Platz, Lauter durfte wieder ins zentrale Mittelfeld wechseln. Dort agierte er anschließend so engagiert und spielstark, dass Reitz hinterher seine Vorbild-Rolle herausstrich.

„Die spielentscheidende Szene zu unseren Ungunsten war der Platzverweis, auch wenn sich das kurios anhört“, sagte auf der Gegenseite Wallmenroths Trainer Tarek Petri. Er befand selbstkritisch, dass es ein Fehler war, nach der Pause offensiver spielen zu wollen: „Wir hätten einfach geduldiger bleiben sollen.“ Geordnete Struktur und effiziente Defensivarbeit gingen ein wenig verloren bei der SG. So öffneten sich nach und nach mehr Räume, die Einheimischen nutzten sie clever für erfolgreiche Angriffe.

Der zur zweiten Halbzeit eingewechselte Schützenkönig Julian Ohlemacher bereitete das 1:0 vor, das Luca Krugel schoss (59.). Das 2:0 erzielte Lauter mit einem beherzten Schuss aus gut 20 Metern (84.), nachdem kurz vorher Elias Biebrichers Ball aus günstiger Position am Außennetz gelandet war (75.). Nach einem Abstoß Dresslers hatten Lauter und Ohlemacher geschickt auf ihn weitergeleitet. Ohlemachers Einsatz zahlte sich aber endgültig aus, als er beim 3:0 Seyd Aydogdus Bezirksliga-Premierentor auflegte (90.+2).

„Das war eine Energieleistung unserer Mannschaft, die den Widrigkeiten in Unterzahl  getrotzt hat.“
TuS-Trainer Walter Reitz nach dem Abpfiff

Man sei in Konter gelaufen, weil das eigene Gegenpressing nicht funktioniert habe, analysierte Petri: „Das ist eine alte Krankheit von uns.“ Reitz hingegen durfte sich über eine „Energieleistung“ seiner Mannschaft freuen, die den Widrigkeiten in Unterzahl gut getrotzt habe. Beim dritten Sieg in Folge waren die Burgschwalbacher zum zweiten Mal hintereinander ohne Gegentor geblieben. Nach insgesamt ereignisarmen ersten 45 Minuten fehlten den Gästen im zweiten Abschnitt wieder die gefährlichen Abschlüsse. Erst in der Nachspielzeit kam Sascha Mertens dem Ehrentreffer nahe.

Burgschwalbach: S. Müller – Haas, Goliasch, Hassoun (46. Dressler), S. Biebricher – Weilnau, Schramm – Altenhofen (46. Ohlemacher), Lauter, E. Biebricher (77. Aydogdu) – Krugel (88. N. Biebricher).

Wallmenroth/Scheuerfeld: Akin – Schmidt (46. Mertens), T. Fischbach, K. Fischbach, Grossert (77. M. Müller) – Vedder, Favaretto – Gertz, Seyhan (83. Kahl), Cifci (72. El-Ghawi) – Eisenkopf.

Schiedsrichter: Frederic Lotzer.

Zuschauer: 135.

Tore: 1:0 Luca Miquel Krugel (59.), 2:0 Janosch Lauter (84.), 3:0 Seyd Aydogdu (90.+2).

Besonderheit: Rote Karte gegen Burgschwalbachs Torwart Sören Müller wegen Handspiels außerhalb des Strafraums (35.).

Nächste Aufgabe der Burgschwalbach: am Samstag, 17.30 Uhr, bei den Sportfreunden Höhr-Grenzhausen.

Top-News aus dem Sport