Berods Wild gleicht spät aus
Treffer in der Nachspielzeit macht Ahrbach sprachlos
Nach dem Führungstreffer von Joshua Kap (links, hier im Zweikampf mit Colin Römer) hatten die Ahrbacher allen Grund, an drei Punkte zu glauben. Doch dann kam die sechste Minute der Nachspielzeit.
Andreas Hergenhahn

Schluss ist erst dann, wenn der Schiedsrichter pfeift: Diese logische, in manchen Fällen aber doch so bittere Erkenntnis holte die SG Ahrbach im Heimspiel gegen die SG Berod/Lautzert ein, als schon alles gelaufen schien.

In einem verbissen geführten Spiel der Fußball-Bezirksliga Ost trennten sich die SG Ahrbach/Heiligenroth/Girod und die SG Berod-Wahlrod/Lautzert-Oberdreis mit einem 2:2 (1:1)-Unentschieden. Es war ein Ergebnis, mit dem die Gäste eher leben konnten als die Heimelf. Vor allem war es der Zeitpunkt des Ausgleichs für die Beroder in der sechsten Minute der Nachspielzeit, der auf und neben dem Heiligenrother Kunstrasenplatz polarisierte.

„Wir haben gegen die zweitbeste Defensive der Liga gespielt und trotzdem viele Chancen kreiert. Das war positiv. Doch der Elfmeter in der Nachspielzeit war absolut unnötig und ärgert mich schon sehr.“
Zvonko Juranovic, Trainer SG Ahrbach

Die Gästemannschaft um Spielertrainer Justin Keeler sah sich in ihren Bemühungen um diesen Treffer belohnt, während die Einheimischen nach der Partie eher mit ihrem Schicksal haderten, dachten sie doch, die drei Punkte wären bereits in trockenen Tüchern. Ahrbachs Trainer René Reckelkamm war die Enttäuschung nach Spielende dann auch anzusehen. „Mir fehlen die Worte“, gab er seinen Gefühlen Ausdruck. Zudem trauerte er den guten Chancen nach, die seine Elf nicht nutzen konnte. Sein Pendant Zvonko Juranovic sah das ähnlich. „Wir haben gegen die zweitbeste Defensive der Liga gespielt und trotzdem viele Chancen kreiert. Das war positiv“, sagte er nach dem Duell gegen seinen Ex-Verein. „Doch der Elfmeter in der Nachspielzeit war absolut unnötig und ärgert mich schon sehr.“

Wildes Spiel mit emotionaler Schlussphase

Berods Co-Trainer Mike Keeler sprach von einem wilden Spiel mit emotionaler Schlussphase: „Wir hatten viele Ballkontakte, doch einiges davon wieder weggeschenkt. Mein Respekt gilt der Mannschaft, dass sie nach der Roten Karte gegen Yannik Stein nicht aufgegeben hat. So fahren wir mit einem erkämpften Punkt zufrieden nach Hause.“ Der Platzverweis in der Nachspielzeit hätte in der Tat ein Knackpunkt sein können, stattdessen mobilisierten die Gäste noch einmal alle Kräfte und bekamen nach einem Foul von Almin Selman an Justin Keeler besagten Strafstoß zugesprochen, den der fußballerisch weit gereiste Gordon Wild sicher verwandelte (90.+6).

Beide Teams gingen von Beginn an konzentriert zu Werke und schenkten sich nichts. Die erste Chance hatten die Einheimischen, als Markus Rausch nach innen flankte, doch Jan Christian Webers Schuss landete am Außennetz (9.). Ein Fehler in der Ahrbacher Abwehr führte dann zum 0:1. Elias Voigt setzte sich auf der linken Außenbahn energisch gegen Nils Amelong durch, flankte in die Mitte, wo Gordon Wild aus kurzer Distanz einschob (22.).

Treffer von Rausch und Kap reichen nicht

Nach einem Steckpass auf Weber hätte dieser ausgleichen können, doch Berods Torwart Hrovje Vincek behielt dank seines hervorragenden Stellungsspiels nicht nur in dieser Situation die Oberhand (31.). Drei Minuten später war er jedoch gegen Markus Rauschs Schuss von der Strafraumgrenze machtlos. Als die Gäste dann in einer Druckphase der Ahrbacher nicht entscheidend klären konnten, markierte Joshua Kap per Kopf aus zwei Metern die 2:1-Führung (52.), die das Team von Reckelkamm und Juranovic letzlich aber nicht über die Zeit bringen konnte.

SG Ahrbach/Heiligenroth/Girod – SG Berod-Wahlrod 2:2 (1:1)

SG Ahrbach/Heiligenroth/Girod: Weimer – Kap, Amelong (64. Selman), D. Laux, Schmidt – Krebs (38, Kuhn), Turan, Murati (64. Sayan), Rausch (82. Sturm) – Weber, Korkmaz (90.+3 Conde).

SG Berod-Wahlrod/Lautzert-Oberdreis: Vincek – Brandenburger (77. Friedrich), Stein, Keeler, Voigt – Brand, Lang (39. Niedergesäß), Römer (70. Petrovic) – Brabender – Wild, Strauch.

Schiedsrichter: Markus Robert Pfitzmaier (Weitersburg).

Zuschauer: 160.

Tore: 0:1 Gordon Wild (22.), 1:1 Markus Rausch (34.), 2:1 Joshua Kap (52.), 2:2 Gordon Wild (90.+6, Foulelfmeter).

Besonderheiten: Rote Karte für Yannik Stein (Berod-Wahlrod) wegen groben Foulspiels (90.+1).

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