Montabaur
Trainer verabschieden sich von ihren Teams

Die SG Guckheim/Kölbingen (gelbe Trikots) erwartet schon am heutigen Freitagabend die Spvgg EGC Wirges II, der SC Berod-Wahlrod (weiße Trikots) tritt am Sonntag in Langenbach zum Derby bei der SG Weitefeld an. Foto: Michelle Saal

Michelle Saal

Montabaur - Die Saison 2013/2014 geht in den Fußball-Bezirksligen am Sonntag zu Ende. Für einige Trainer und einige Spieler wird das letzte Spiel der Saison sicherlich ein emotionales, denn sie verlassen ihre Vereine. Sportlich spannend ist in der Staffel Ost nur noch der Kampf um die - allerdings bedeutungslose - Vizemeisterschaft zwischen Guckheim und Ellingen sowie das Rennen um Platz vier, bei dem noch sieben Mannschaften realistische Chancen haben.

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Montabaur – Die Saison 2013/2014 geht in den Fußball-Bezirksligen am Sonntag zu Ende. Für einige Trainer und einige Spieler wird das letzte Spiel der Saison sicherlich ein emotionales, denn sie verlassen ihre Vereine. Sportlich spannend ist in der Staffel Ost nur noch der Kampf um die – allerdings bedeutungslose – Vizemeisterschaft zwischen Guckheim und Ellingen sowie das Rennen um Platz vier, bei dem noch sieben Mannschaften realistische Chancen haben.

Bezirksliga Ost

SG Guckheim/Kölbingen – Spvgg EGC Wirges II (Fr., 19.45 Uhr, Hinrunde 3:0). Im Vorfeld des direkten Aufeinandertreffens am Freitagabend nehmen beide Trainer noch einmal Bezug zum 9:0-Auswärtserfolg der Guckheimer (2./53 Punkte) in Herdorf. „Das zeigt, dass die Trauben für uns hoch hängen“, so der Wirgeser (8./44) Trainer Thomas Arzbach: „Wenn man über Kampf, Leidenschaft und Mentalität spricht, dann muss man Guckheim fast im gleichen Atemzug nennen.“ Sein spielender Trainerkollege auf Guckheimer Seite, Stefan Schäfer, meint zum Erfolg seiner Elf in den vergangenen Wochen und der bei einem Sieg sicheren Vizemeisterschaft: „Das zeigt, wie ernst wir die Sache nehmen. Wenn wir den zweiten Platz ins Ziel bringen, dann war das eine überragende Saison.“ Die Favoritenrolle am heutigen Freitag müssen die Guckheimer annehmen, wenngleich die zweite Mannschaft der Spvgg EGC Wirges eine gute Rückrunde gespielt hat und mit einem Sieg und Patzern der Konkurrenz sogar noch den vierten Tabellenplatz erreichen kann. „Wir wollen die Außenseiterchance nutzen“, so Thomas Arzbach.

SG Westerburg/Gemünden – SG Müschenbach/Hachenburg (Sa., 17 Uhr, in Gemünden, Hinrunde 1:0). Gegen Wirges II haben sie „nur“ 1:1-Unentschieden gespielt, beim anschließenden Blick auf die Ergebnisse könnte dieser Punkt der SG Westerburg/Gemünden (4./45) im Rennen um Platz vier allerdings den entscheidenden Vorteil verschafft haben. „Wir wollen am Sonntag auf jeden Fall noch einmal gewinnen und uns mit einer guten Leistung und einer genauso guten Platzierung von den eigenen Zuschauern verabschieden“, so Westerburgs Trainer Oliver Meuer. Für die Gäste aus Müschenbach und Hachenburg (12./37) geht es seit dem vor zwei Wochen fixierten Ligaverbleib um die berühmte „Goldene Ananas“. Trotzdem erklärt Trainer Björn Hellinghausen: „Wir wollen die Saison natürlich mit einem positiven Ergebnis beenden.“ Positiv, das war auch der Verlauf der Rückrunde für die Müschenbacher. „Wir haben in der Winterpause die Ärmel hochgekrempelt und uns dann auch klar gesteigert“, zieht Hellinghausen ein ordentliches Fazit seines ersten (halben) Trainerjahres.

SG Puderbach – TuS Montabaur (So.,14.30 Uhr, in Urbach, Hinrunde 2:1). Nach dem 2:1-Sieg gegen die SG Hundsangen ist der TuS Montabaur (13./36) auch rechnerisch gerettet und wird auch in der kommenden Saison in der Bezirksliga Ost antreten dürfen. Allen Verantwortlichen in der Kreisstadt dürfte somit ein großer Stein vom Herzen gefallen sein, auch dem scheidenden Trainer Heiko Weidenfeller. „Es ist gut, dass es geschafft ist. Die Situation war über die ganze Saison nicht erfreulich, vor allem nicht, dass wir so nach hinten durchgereicht wurden. Das war für alle eine Riesenbelastung.“ Zum Kehraus am Sonntag bei der SG Puderbach (11./42) will Weidenfeller in Urbach zum letzten Mal selbst die Fußballschuhe schnüren und freut sich besonders, noch einmal mit seinen langjährigen Weggefährten Daniel Alves, Julien Horner und dem über fast die gesamte Saison verletzten Jan Goller zusammenspielen zu dürfen.

SG Hundsangen/Obererbach – SG Ellingen (So., 14.30 Uhr, Hinrunde 0:3). Abschiedsstimmung herrscht auch bei der SG Hundsangen/ Obererbach (6./44), wo Trainer Ralf Hannappel am Sonntag nicht ganz freiwillig aufhören wird: „Ich habe es immer gern gemacht. Das Schöne am Fußball ist, dass man Menschen kennenlernt, von denen man sich begeistern lässt und die man begeistern kann.“ Ohne den verletzten Daniel Hannappel (Muskelfaserriss) wollen die Hundsangener gegen die SG Ellingen (3./51), den besten Aufsteiger der Liga, eine gute Leistung zeigen und im Rennen um Platz vier noch ein gewichtiges Wort mitreden. „Wir werden so gut es geht dagegenhalten, auch wenn es für Ellingen vielleicht noch um die Vizemeisterschaft geht“, so Hannappel, der verspricht – wenn auch nicht als Trainer – der Bezirksliga Ost auch im kommenden Jahr treu zu bleiben: „Ich werde mir natürlich weiterhin Spiele anschauen, weil es einfach Spieler gibt, deren Werdegang mich interessiert.“

SG Weitefeld-Langenbach/Friedewald/Neunkhausen – SC Berod-Wahlrod (So., 14.30 Uhr, Hinrunde 0:4). Unabhängig davon, ob seine SG Weitefeld (10./43) die Saison nun auf Platz vier oder Rang zehn abschließen wird, ist sich Volker Heun vor seinem letzten Spiel als Weitefelder Trainer sicher: „Ich kann nach dem Spiel erhobenen Hauptes aufhören. Ich bin im Januar 2008 durch den Haupteingang gekommen und kann nun auch wieder durch den Haupteingang verschwinden.“ Trotzdem erhofft sich Heun natürlich einen würdigen Abschied. „Zwar sind nach dem 0:4 gegen Ellingen die Chancen auf Platz vier erheblich gesunken. Aber wir wollen in der Tabelle schon noch ein paar Plätze nach oben klettern.“

Diesem Vorhaben werden die Kicker des SC Berod-Wahlrod (7./44) einen Strich durch die Rechnung machen wollen. Denn die Mannschaft um Spielertrainer Thomas Schäfer fügte zuletzt Spitzenreiter Malberg dessen erste Saisonniederlage zu und will nun die gelungene Saison abrunden – am besten mit Platz vier. „Jeder, der sagt, es sei ihm egal, wo seine Mannschaft landet, der lügt“, spielt Schäfer auf die sechs weiteren Kontrahenten an, für die Rang vier noch möglich ist.

Bezirksliga Mitte

TuS Oberwinter – SF Höhr-Grenzhausen (So., 14.30 Uhr, Hinrunde 3:1). Ob sie mit ihren 38 Punkten gerettet sind, das wissen die Sportfreunde Höhr-Grenzhausen (10. Platz) erst am Samstagabend, wenn die Ergebnisse aus den übergeordneten Ligen feststehen. Sollten tatsächlich fünf Mannschaften aus der Bezirksliga Mitte absteigen, müssten die Höhrer am Sonntag beim Meister in Oberwinter (1./71) punkten, um auf Nummer sicher zu gehen. „Wir bereiten uns auf alle Fälle so vor, als ob alles gegen uns läuft“, erklärt Trainer Dirk Hannappel. Seine Mannschaft zeigte am vergangenen Wochenende beim 2:1 über Metternich eine überzeugende Leistung: „Wir waren engagiert und laufstark“, so Hannappel, der seine Mannschaft auf einem guten Weg sieht, allerdings auch zugibt: „Ob es der richtige Weg ist, das werden wir am Sonntag sehen, wenn wir die Klasse gehalten haben oder nicht.“

Von unseren Mitarbeitern Nils Heinen und Andreas Hundhammer

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