Berod. Da beide Teams mit großen personellen Sorgen zu kämpfen hatten, waren sowohl Justin Keeler, Trainer der SG Berod-Wahlrod/Lautzert-Oberdreis, als auch Ralf Hannappel, Coach der SG Hundsangen/Steinefrenz-Weroth, zufrieden mit den eigenen Leistungen am Ende eines torlosen, aber dennoch unterhaltsamen Bezirksliga-Ost-Spiels.
„Als wir mit unserer Personallage hierhergefahren sind, und dann den Platz gesehen haben, da konnte ich mir nicht vorstellen, dass wir ein gutes Spiel machen“, berichtete Hannappel von seiner Gefühlslage vor dem Spiel. Was der zum Saisonende scheidende Trainer dann in den 94 Minuten von seiner Elf sah, stimmte ihn aufgrund des großen Einsatzwillens letztlich dennoch „hochzufrieden“. Auch wenn am Ende ein entscheidender Makel an den Nerven zehrte.
Intensive Anfangsphase
Mit Anpfiff entwickelte sich eine intensive Partie. Bereits in der zweiten Minute flankte Hundsangens Gabriel Leber den Ball von links in die Mitte, wo Berods Elias Voigt über den Ball trat und so Marvin Hölzenbein auf Höhe des zweiten Pfostens einschussbereit war, aber vorbei zielte. Bei einer weiteren Möglichkeit fand Kevin Silberzahn am Ende eines Konters mit seiner Flanke Colin Aßmann, der völlig frei stehend aus sechs Metern den Ball nur gegen die Latte köpfte (23.). Auf der Gegenseite sorgte einzig ein von der Mauer abgefälschter Freistoß Gordon Wilds für etwas Gefahr (14.).
„Wir haben uns heute den Punkt erkämpft.“
Justin Keeler, Trainer der SG Berod-Wahlrod.
Nach den intensiven 25 Minuten zu Beginn beruhigte sich das Spiel ein wenig. Die Gäste versuchten sich immer wieder spielerisch zu lösen, Berod hielt vor allem in den Zweikämpfen gut dagegen, hatte in den Entlastungsangriffen nach vorne aber meist zu wenig Personal in der Offensive. Auch im zweiten Durchgang waren die Gastgeber darauf bedacht, hinten sicher zu stehen. „Das war völlig okay, wir haben uns heute den Punkt erkämpft. Das war bei der personellen Lage das Einzige, was wir uns vorgenommen haben“, zollte ein zufriedener Keeler den Spielern seinen Respekt.
Hundsangen lässt etliche Chancen liegen
Dass die Gastgeber sich am Ende über einen Punkt freuen konnten, hatte aber vor allem auch mit dem Torabschluss der Hundsangener zu tun. Zwischen der 50. und 60. Minute hätte alleine Leber dreimal jubeln können. Nach Querpass von Marc Henkes –, der im zentralen Mittelfeld nicht nur seine bekannten Qualitäten ins Offensivspiel einbrachte, sondern auch in der Defensivarbeit eine enorme Laufbereitschaft an den Tag legte sowie etliche Ballgewinne für sich beanspruchte – konnte Leber den Ball nicht richtig platzieren, sodass Vincek reflexartig parierte (51.). Dann war Leber nach langem Ball, bei dem die Beroder Foul an der Mittellinie beklagten, auf und davon, traf aber nur den Außenpfosten (55.). Bei seiner dritten Chance nutzte er nach Hackenpass Aßmanns eine Unachtsamkeit in der Beroder Defensive reaktionsschnell aus, scheiterte mit seinem Piken-Abschluss aber am Bein Vinceks (58.).
Berods Keeper vereitelte zwei Minuten später auch eine Doppelchance, als zunächst Silberzahn mit einem Kopfball im Rückwärtslaufen und im Nachsetzen Aßmann aus spitzem Winkel zum Abschluss kamen (60.). Leber per Drehschuss (71., drüber), Aßmann nach sehenswerter Kombination über links (79., zu zentral) sowie abermals Aßmann mit einem Volleyschuss (89., knapp vorbei) ließen weitere gute Chancen ungenutzt. Und so bot sich auch der Keeler-Elf die Chance auf den Sieg. Nach Flanke von Voigt versuchte es Till Niedergesäß artistisch mit dem Außenrist (67.) und in der Nachspielzeit verpasste Yannik Stein mit seinem zu zentral platzierten Distanzschuss aus 18 Metern den „Lucky Punch“ (90.+1).
„Wir haben ein überragendes Fußballspiel gezeigt – bis auf den Torabschluss.“
Ralf Hannappel, Trainer der SG Hundsangen/Steinefrenz-Weroth
So waren es nochmals die Gäste, die es ein letztes Mal versuchten. Henkes schienen nach langem Dribbling im Strafraum die Kräfte zu schwinden, sodass Tim Luca Schulze in letzter Not den Ball vom Fuß grätschen konnte. Auch die anschließende Ecke Henkes’ landete vor den Füßen von Leber, der nicht an Vincek und den leidenschaftlich verteidigenden Berodern vorbei fand (90.+3). „Wir haben ein überragendes Fußballspiel gezeigt – bis auf den Torabschluss“, bilanzierte Hannappel.
SG Berod-W./Lautzert-O. – SG Hundsangen/S.-W. 0:0
Berod-Wahlrod/Lautzert-Oberdreis: Vincek – Brandenburger, Schulze, Neumann, Voigt – Brand (90.+2 Cziudej), Stein – Wild, Hesseler (46. Ostermann), Strauch – Niedergesäß (90. S. Schäfer).
Hundsangen/Steinefrenz-Weroth: P. Weimer – Dietz, Gloning, Schwickert, Hanke – Hölzenbein (82. Faßbender), Henkes, Wieland-Omotezako, Silberzahn (72. Marschall) – Leber, Aßmann.
Schiedsrichter: Jan Bernstädt (Plaidt).
Zuschauer: 150.
Tore: keine.