Obwohl beide Mannschaften nach ihrem vorangegangenen Einsatz in der Meisterschaft zehn Tage Regenerationszeit genießen durften, fehlten kurzfristig auf beiden Seiten wichtige Leistungsträger. Während der VfB (fast) problemlos auf seinen großen Kader zurückgreifen kann, musste Ellingens Trainer Claudio Schmitz vor allem in der Offensive improvisieren.
Vor 200 Zuschauern erwischte Linz einen Start nach Maß und ging früh durch Adis Siljkovic in Führung (7.). Aber auch Ellingen nutzte seinen ersten guten Angriff zum 1:1-Ausgleich. Eine scharfe Flanke von Lerato Powane fälschte der Linzer Kapitän Niklas Klein unglücklich mit dem Kopf ins eigene Netz (14.). Danach wirkten die Gastgeber geschockt. Mit teils übertriebenen Dribblings und zu langsamen Spielaufbau fanden die Linzer kaum Löcher in der stabilen Ellinger Abwehr.
„Es war klar, dass wir beim Spitzenreiter mehr Wert auf eine gute Defensive legen müssen. Das ist uns besonders im ersten Spielabschnitt auch ganz gut gelungen“, zeigte sich Schmitz mit der Abwehrleistung seiner Mannschaft zufrieden. Im Spiel nach vorne leisteten sich die Gäste jedoch zu viele Abspielfehler. Der „letzte“ Pass kam oft nicht an. So blieben Höhepunkte Mangelware. Lediglich der VfB-Akteur Michael Krupp sorgte mit seinem Fernschuss in den rechten Winkel zur 2:1-Pausenführung noch mal für Aufsehen (45.+3).
Nachdem Adis Siljkovic schnell nach dem Wiederbeginn seinen Doppelpack schnürte und den Vorsprung auf 3:1 ausgebaut hatte (51.), war die Partie entschieden. Ellingen fehlten im Angriff die spielerischen Mittel, um sich noch entscheidend aufzubäumen. „Wir haben nichts mehr zugelassen. Das war wichtig, denn unser Abwehrverhalten beim 1:1-Ausgleich hat mir überhaupt nicht geschmeckt. Im Angriff haben wir uns oft zu spät vom Ball getrennt. Aber die Ellinger haben uns über 90 Minuten auch das Leben schwer gemacht“, machte Thomas Schuster dem Gegner ein Kompliment. „Wichtig sind am Ende nur die drei Punkte“, betonte der Linzer Trainer in seiner Bewertung des 16. Saisonsiegs seiner Mannschaft, der einen weiteren Schritt in Richtung Bezirksliga-Meisterschaft und Aufstieg in die Rheinlandliga bedeutet.
Dagegen schrillen die Alarmglocken bei den Ellingern immer lauter. Der Abstieg in die Kreisliga A droht, doch Schmitz bleibt optimistisch: „Linz ist das absolute Topteam der Bezirksliga Ost. Gegen alle anderen Mannschaften sind wir nicht chancenlos. Noch sind 21 Punkte zu vergeben.“
VfB Linz – SG Ellingen/Bonefeld/Willroth 3:1 (2:1)
VfB Linz: Lück – Moritz Rott, Dillmann, Klein, Juniku (53. Schlebach) – Krupp, Becker – Meris Siljkovic, Schopp (90.+2 Schönhals), Böcking – Adis Siljkovic (90. Focke).
SG Ellingen: Krokowski – Mertgen, Hümmerich (77. Kurz), Kevin Kleinmann, Müller (90. Eul) – Marvin Kleinmann, Wranik – Dümmel, Tom Puderbach (59. Krämer), Dehaerne (72. Engers) – Powane.
Schiedsrichter: Alexander Mroß (Niederfell). – Zuschauer: 200.
Tore: 1:0 Adis Siljkovic (7.), 1:1 Niklas Klein (14., Eigentor), 2:1 Michael Krupp (45.+3), 3:1 Adis Siljkovic (51.).