2:1-Sieg bei Wissen II
SV Windhagen kehrt in die Bezirksliga zurück
Jubel: Nach der Enttäuschung im lezzten Saisonspiel in Puderbach dürfen die Spieler und Verantwortlichen des SV Windhagen ihren Gefühlen freien Lauf lassen. Nach zwei Siegen sind sie zurück in der Bezirksliga.
Manfred Böhmer

Der SV Windhagen ist nach zwei Jahren im Kreisoberhaus zurück auf Bezirksligaeben. Auch wenn sich am Ende nur die Gäste über den Aufstieg freuen durften, überwog auch bei den „Verlierern“ der Stolz. Um ein Haar hätten sogar beide jubeln können...

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Die zweite Mannschaft des VfB Wissen hat die Krönung einer überragenden Saison verpasst und musste sich nach der Niederlage im Entscheidungsspiel vor zwei Wochen gegen Herschbach auch im entscheidenden letzten Spiel der Bezirksliga-Aufstiegsrunde Ost geschlagen geben. Nach dem späten Remis in Niederahr unterlag die Rheinlandligareserve am Mittwochabend im Heimspiel gegen den SV Windhagen mit 1:2 (0:2). Die Fußballer aus dem Kreis Neuwied kehren damit nach zwei Jahren im Kreisoberhaus zurück in die Bezirksliga und durften nach dem Schock am letzten Spieltag, als die Mannschaft von Trainer Enes Özbek noch vom Spitzenrang der Kreisliga A2 rutschte, doch noch ihr Happy-End feiern. Letztlich wohl verdient, denn immerhin stand der SVW in der Kreisliga A2 an 15 von 26 Spieltagen auf dem ersten Platz.

Die Windhagener, die bereits die erste Partie gegen Niederahr ebenfalls mit 2:1 gewonnen hatten – und somit die bessere Ausgangslage als die Siegstädter aufwiesen –, erwischten einen Traumstart und gingen vor der stolzen Kulisse von 560 Zuschauern bereits in der neunten Minute in Führung: Die Wissener konnten einen Eckball im Zentrum nicht entscheidend klären, sodass ein Abpraller vor den Füßen von Robin Hessler landete, der aus kurzer Distanz frei stehend flach einschob.

Armando Grau (vorne in Blau), der selber vier Spielzeiten für den SV Windhagen in der Rheinlandliga aktiv war, konnte dem VfB Wissen II gegen seinen Ex-Verein nicht zum Aufstieg verhelfen.
Manfred Böhmer

Acht Minuten später verpasste der Ex-Windhagener Armando Grau, der normalerweise im Kader der Rheinlandligamannschaft zu finden ist, den Ausgleich, als er aus sechs Metern zu hoch abschloss. Effektiver zeigten sich wiederum die Gäste, die in der 27. Minute erhöhten. Andre Schneider verschätzte sich bei einem langen Ball, sodass Dong Yeon Yoo an den Ball kam und in die Mitte passte, wo der eingelaufene Muhmet Bayraktar nur noch einschieben musste. Die Wissener waren zwar im Spiel, kamen aber im letzten Drittel nicht entscheidend zum Abschluss.

Nach dem Seitenwechsel hatten die Gäste wieder die erste große Torchance, als Luca Busch nach Vorarbeit von Yoo links am Tor vorbei schoss (47.). Sieben Minuten später konnte Lorenz Klein eine Hereingabe von Bayraktar gerade noch zur Ecke klären. Der VfB agierte im Spielaufbau zu umständlich und kam mit seiner ersten echten Torchance in der 77. Minute etwas aus dem Nichts zum Anschlusstreffer. Pascal Freudenberg spielte auf links Micha Salomo Fuchs an und Maik Schnell nickte dessen präzise Flanke aus fünf Metern ein.

Windhagens Umbruch vor zwei Jahren wird belohnt

Danach verteidigten es die Gäste jedoch geschickt und ließen hinten nichts mehr anbrennen. „Ich bin überglücklich, wir sind verdient aufgestiegen. In der zweiten Halbzeit hatten wir gute Gelegenheiten, haben aber die Konter nicht sauber ausgespielt. Ich bedanke mich bei den Jungs, die nach der Enttäuschung in Puderbach mental saustark waren und die den Umbruch von vor zwei Jahren nun erfolgreich abgeschlossen haben“, so Windhagens Trainer Özbek anschließend.

VfB-Coach Emre Bayram war trotz der verpassten Chance nicht geknickt: „Wer hätte vor der Saison gedacht, dass wir diese Chance heute überhaupt haben. Die Mannschaft hat Potenzial und stand zu Recht in dieser Aufstiegsrunde. Leider haben wir uns unnötige Gegentore gefangen und hatten einige Abstimmungsprobleme. Aber individuelle Fehler passieren, wir haben den Anschlusstreffer gemacht und bis zum Schluss dran geglaubt. Das Leben geht weiter, ich bin zufrieden mit dieser starken Saison.“

Spielertrainer Emre Bayram, der in der Aufstiegsrunde verletzt fehlte, fand nur lobende Worte über seine Mannschaft.
Manfred Böhmer

Auch sein Co-Trainer Mario Weitershagen, der gesperrt nur von außen zuschauen konnte, sah dies so: „Wir können stolz sein auf eine überragende Saison, nach 26 Spieltagen standen wir auf Platz eins. Wir hatten ein Entscheidungsspiel, haben den Pokal geholt und die Leistungen in der Relegation waren aller Ehren wert!

Ein kleiner Wermutstropfen an der Sieg bleibt mit dem Blick auf die anderen Aufstiegsrunden. Mit einem knappen Wissener Sieg hätten am Ende sogar beide Teams in den Kabinen des Dr. Grosse-Sieg-Stadions feiern können. Da es keinen Oberligaabsteiger aus dem Fußballverband Rheinland herunterkommt, stehen vier freie Plätze aus den Aufstiegsrunden zur Verfügung. Neben den drei Siegern Windhagen, FC Urbar (Mitte) und dem SV Mehring (West) durfte sich ebenso die SG Reinsfeld über den Aufstieg freuen. Und das, obwohl sie zeitgleich zum Spiel in Wissen mit 1:7 in Mehring unterlagen. Dennoch reichten die drei Punkte aus dem 2:1-Sieg im ersten Spiel gegen die SG Kylltal.

Doch am Ende einer langen, kräftezehrenden Saison wird das für die Bayram-Elf auch sicherlich schnell wieder vergessen sein. So nimmt die Wissener Rheinlandligareserve, die erst im vergangenen Sommer aus der B-Klasse aufgestiegen ist, nach einer verdienten Pause sicherlich einen neuen Anlauf.

VfB Wissen II – SV Windhagen 1:2 (0:2)

Wissen II: Schumacher – Siegel (60. Beib), Lo. Klein (72. Happ), S. Ebach, Schneider (46. Lu. Klein) – Heck (59. Pascal Freudenberg), Deger (43. Müller) – M. Ebach, Grau, Fuchs – Schnell.

Windhagen: Nüsse – Heßler, A. Alt, Salz, Hilbers – Morina, Kandemir (90.+3 Jansen), Dagdelen (63. Hoxhaj) – Yoo (75.Berghoff), Busch (59. C. Alt), Bayraktar (81. S. Alt).

Schiedsrichter: Jan Schmidt (Rübenach).

Zuschauer: 560.

Tore: 0:1 Robin Heßler (9.), 0:2 Muhamet Bayraktar (27.), 1:2 Maik Schnell (78.).

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