Bezirksliga Ost: Niederahr dreht im Duell der Absteiger gegen Rennerod nach 0:1 richtig auf
„Superzeit“ mit Markus Lehmler endet mit Torgala – Niederahr dreht gegen Rennerod auf
Markus Lehmler hat den TuS Niederahr aus der B-Klasse bis in die Bezirksliga geführt. Jetzt gönnt er sich eine Pause. Foto: Hergenhahn
Andreas Hergenhahn

Niederahr. Oftmals sagen wenige Worte, mit Bedacht gewählt, mehr aus als lange Reden: So geschehen nach dem Spiel der Bezirksliga Ost zwischen dem TuS Niederahr und der SG Rennerod/Irmtraut/Seck, das die Gastgeber mit einem deutlichen 7:1 (2:1) für sich entschieden.

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Benny Walkenbach, Rennerods Spielertrainer, konstatierte nach Spielende lediglich: „Gut, dass alles vorbei ist!“ Niederahrs Markus Lehmler sah in der Partie einen würdigen Abschluss einer schwierigen Saison für die Mannschaft – und auch für sich. Er beendet nämlich seine Trainertätigkeit nach sieben erfolgreichen Jahren und gönnt sich eine Pause. Für die Steigerung in der zweiten Halbzeit hatte er auch eine Erklärung: „Wir haben das Tempo erhöht und waren dem Gegner konditionell überlegen.“

Doch zu Beginn lief es für die Niederahrer nicht nach Wunsch. Nick Löwen, der mit seinem Bruder Michael das Sturmduo bildete, nahm einen langen Ball im Strafraum auf, umspielte Torwart Florian Scheid und schob zum 0:1 ein (7.). In der Folge wurde den 70 Zuschauern Sommerfußball in Reinkultur geboten. Dabei wirkten die Gäste etwas angriffsfreudiger, während Niederahrs Aktionsradius nur bis zum Strafraum des Gegners reichte. Das sollte sich jedoch nach einer halben Stunde Spielzeit ändern. Niederahrs Torwart Florian Scheid spielte einen Abschlag auf Jonas Pörtner, der den Ball aus 30 Metern über Nico Haas lupfte und zum 1:1 ausglich (28.). Pörtner war es auch, der kurz vor der Pause eine Eckball so platziert hereingab, dass Leon Schwickert nur den Kopf hinhalten musste, um die 2:1-Führung zu erzielen (42.).

Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts lief dann bei den Gastgebern viel über Mario Denker, der nicht nur das Spiel ordnete, sondern auch mit einem direkt verwandelten Freistoß aus 17 Metern zum 3:1 erfolgreich war (53.). Von da an ging ein Ruck durch die Elf von Markus Lehmler. Es kam Spielfreude auf, man hatte Lust bekommen aufs Toreschießen.

Niederahrs Verteidiger Jannik Schulte scheiterte zunächst noch nach feinem Solo an Nico Haas (62.), doch nur eine Minute später zirkelte er einen zweiten Ball aus 25 Metern in den Winkel zum 4:1. Marius Baier erhöhte dann mit einem Doppelschlag das Ergebnis auf 6:1 (64., 72.). Dem eingewechselten Luca Schlag blieb es schließlich vorbehalten, den letzten Treffer der Partie zu erzielen (80.). Dabei profitierte er von einer Renneroder Abwehrschwäche, die er als lachendender Dritter zu nutzen wusste. Trotz des klaren Ergebnisses muss Niederahr als Tabellenvorletzter ebenso den Weg zurück in die A-Klasse antreten wie das Schlusslicht aus Rennerod.

Nach dem Spiel bedankte sich Niederahrs Kapitän Jonas Pörtner für die „Superzeit“ beim scheidenden Trainer Markus Lehmler, der seinerseits überzeugt ist, dass er die Mannschaft, auf die er sehr stolz ist, nach drei Aufstiegen nach vorne gebracht hat. Anschließend wurde er von den Aktiven der beiden Niederahrer Seniorenmannschaften in einem großen Kreis gefeiert. Das zeigt, dass in Niederahr trotz des Abstiegs die Fußballwelt noch in Ordnung ist.

Von Helmut Rosbach

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