Bei äußerst stürmischem Wetter, bei dem selbst für gewöhnlich außerordentlich auf die Gassirunde versessene Hunde nicht freiwillig vor die Tür gegangen wären, hatten es beide Teams am Freitagabend schwer.
Kein Unterschied feststellbar
In Durchgang eins war beileibe nicht zu erkennen, welche der beide Mannschaften von Platz 1 grüßt und welches Team sich in den hinteren Regionen der Rangliste tummelt. Bei leichtem Schneeregen versteckten sich die zuletzt in Unterzahl mit dem 1:1 am Burgschwalbacher Märchenwald überraschenden Kosovaren keineswegs. Bei den Platzherren wirkte auch der erfahrene Trainer Arjan Dervishay wieder aktiv auf dem Feld mit.
Hohe Bälle waren bei diesem Flutlicht-Kick angesichts des teilweise böigen Windes kein probates Mittel, um Druck auf den Gegner auszuüben. Die Kombinierten aus Westerburg und Umgebung kamen im ersten Abschnitt gegen die aufmerksame kompakte Defensive der Einheimischen überhaupt nicht zur Geltung. Die Hintermannschaft der SG sorgte mit leichtsinnigen Aktionen bei ihrem Trainer Thomas Schäfer für reichlich Argwohn.
Zunächst wurden die wenigen Unentwegten an der Waldschule nicht mit einen Feuerwerk an Torraumszenen verwöhnt. Der FC Kosova war es, der in dieser Phase zweimal in die Gefahrenzone kam. Zunächst aber klärte der aufmerksame SG-Keeper Jonathan Kloft nach Agim Xhaferis Pass in die Spitze vor Jakob Bender (25.). Dann zog Riilind Rama aus 20 Metern diagonal ab, doch sein Schuss verfehlte das anvisierte Ziel knapp (32.).
Gefährliche Westerburger Eckbälle
„Wer hier das erste Tor schießt, der wird das Ding gewinnen“, orakelte SG-Co-Trainer Steffen Dörner. Doch bei heftigen Schneefällen blieb es dabei: Überwiegend spielte sich das Geschehen im Mittelfeld ab. Immerhin ging bei Eckbällen des nun mit dem Wind spielenden Spitzenreiters Gefahr aus, doch der aufmerksame Enis Pronaj zwischen den Pfosten der Kosovaren ließ sich dabei nicht in ernsthafte Bedrängnis bringen.
Die SG kam dann in der Schlussphase deutlich besser zur Geltung. Zunächst zischte ein Fernschuss Tim Niedermowes an FC Kosovas Gehäuse vorbei (72.), dann fiel eine verunglückte Flank Paul Reichelts auf die Latte (74.).
Das Goldene Tor fiel dann in die Rubrik „Kuriosität“: Nachdem Tim Niedermowe einen weiten Abschlag Jonathan Klofts per Kopf verlängert hatte, glitt die Kugel Enis Pronaj zunächst durch die Finger, rollte gege den Pfosten und prallte dann von Pronajs Körper über die Torlinie (83.).
„Schade, das wir die Schlacht im Schnee durch so ein unglückliches Ding verloren haben. Unsere Mannschaft hat toll gekämpft und hätte einen Punkt verdient gehabt“, so FC Kosovas Trainer Arjan Dervishay. Kollege Thomas Schäfer meinte: „Durch die Einwechslungen erhielt unser Spiel eine andere Statik. Natürlich fiel das Tor glücklich, aber wir haben es auch irgendwie erzwungen.“
Kosova Montabaur: Pronaj – Rexhepi, Husaj, Dervishay, Ukshini – Xhaferi, Bardhaj, Rama – Malici – I. Barut, Bender.
Westerburg/Gemünden/Willmenrod: Kloft – Klöckner, Jung, Holzhäuser, Henry – D. Gläser 68. Kudrenko), J. Gläser (46. Hatoum), Kreckel – Niedermowe (86. Seiler), Derscheid (90.+1 Dillbahner), Reichelt (90.+4 Heep).
Schiedsrichter: Jan Schmidt (Rübenach) – Zuschauer: 40.
Tor: 0:1 Eigentor Enis Pronaj (83.).