„Das fühlt sich gerade an wie zwei verlorene Punkte und nicht wie ein gewonnener Punkt“, war Wallmenroths Trainer Tarek Petri nach der Begegnung bedient. Seine SG Wallmenroth/Scheuerfeld musste im Heimspiel gegen die SG Ahrbach/Heiligenroth/Girod in der 89. Minute den Ausgleich hinnehmen. Beide Teams trennten sich 2:2 (0:1). Auf dem Wallmenrother Rasenplatz konnten die Zuschauer förmlich spüren, um was es in diesem Spiel ging. Die Sieg-Heller-Städter standen vor der Begegnung einen Punkt vor dem ersten Abstiegsplatz der Bezirksliga Ost, die Gäste aus Ahrbach mit drei Punkten Vorsprung einen Tabellenplatz darüber. Dabei bleibt es nun. Mit einem Sieg hätten die Wallmenrother mit den von Zvonko Juranovic und René Reckelmann trainierten Unterwesterwäldern gleichziehen können.
„Das fühlt sich gerade an wie zwei verlorene Punkte und nicht wie ein gewonnener Punkt.“
Tarek Petri, Trainer SG Wallmenroth/Scheuerfeld
Mit der ersten nennenswerten Aktion der Partie ging die SG Ahrbach in Führung. Gäste-Kapitän Markus Rausch setzte sich über die linke Seite durch und spielte den Ball flach in den Rückraum, wo Jannik Sturm Wallmenroths Keeper Tunahan Akin per Direktabnahme in den Winkel keine Chance ließ (9.). Leon Constantin Gertz hatte nur zwei Minuten später die Chance auszugleichen. Nach einer Hereingabe von Hussein Jouni schoss er aus fünf Metern über das Tor. Die erste Halbzeit gestaltete sich ausgeglichen mit Chancen auf beiden Seiten.
Der Ahrbacher Keeper Florian Weimer parierte gegen Jouni (16.) und Gertz (28.). Sein Gegenüber Akin musste kaum eingreifen, da die Schüsse von Mert Korkmaz (21.) und Sturm (22.) das Tor knapp verfehlten. Umstritten wurde es dann in der 38. Minute, als der vermeintliche Ausgleich fiel. Luca Favaretto traf traumhaft für die Wallmenrother per Dropkick zum Ausgleich, Schiedsrichter Vincent Hardt hatte zuvor allerdings ein Handspiel des Torschützen gesehen und nahm den Treffer zurück. So ging es mit einer knappen Gästeführung in die Kabinen.
Wallmenrother Chancenwucher – Ahrbach gelingt der späte Ausgleich
In Spielabschnitt zwei spielte nur noch die Heimelf. Dabei drehte sie das Spiel durch zwei Standards. Zunächst war es ein direkt verwandelter Freistoß von Florian Kempf, welcher unter Weimer hindurch ins Tor rutschte und zum Ausgleich führte (50.). Wallmenroth erarbeitete sich jetzt Chancen im Minutentakt, Ahrbach fand gar nicht mehr ins Spiel. „In Halbzeit zwei wollten wir es spielerisch lösen, das ist voll in die Hose gegangen“, bilanzierte Ahrbachs Trainer Zvonko Juranovic. Eine Flanke von Jouni wehrte Ahrbachs Pascal Schmidt mit der Hand ab. Folgerichtig zeigte Hardt auf den Punkt. Der stark aufspielende Manuel Plath verwandelte sicher in die rechte Ecke zur Wallmenrother Führung (58.).
„Das war Abstiegskampf pur.“
Zvonko Juranovic, Trainer SG Ahrbach/Heiligenroth/Girod
Wallmenroth hatte die Vorentscheidung mehrmals auf dem Fuß. Jouni zögerte zu lange (63.), Celin Eisenkopf schoss zweimal knapp daneben (69., 79.), und Plaths Schüsse parierte Weimer wiederholt stark (81., 85.). So kam es, wie es kommen musste, ganz nach dem Motto: „Wer sie vorne nicht macht, bekommt sie hinten rein.“ Mit dem ersten und einzigen Ahrbacher Torschuss in der zweiten Halbzeit sorgte Korkmaz nach Rauschs Vorarbeit für den „Lucky Punch“ der Gäste (89.).
„So ist das im Fußball. Wir müssen die Partie vorher entscheiden, die Chancen dazu waren zu Genüge da. So einen Konter zum Ausgleich kann man immer bekommen, vor allem dann, wenn man unten drinsteht“, betonte Petri nach der Begegnung. Sein Gegenüber Juranovic sah vor allem aufgrund der ersten Halbzeit eine gerechte Punkteteilung. „In der ersten Halbzeit hatten wir die Kontrolle, es gab Chancen auf beiden Seiten. Wir waren teilweise dominant. Unser Matchplan in der zweiten Halbzeit ist überhaupt nicht aufgegangen, wir haben die kämpferischen Wallmenrother selbst stark gemacht. Wenn Wallmenroth das 3:1 macht, ist die Partie gelaufen. Das war Abstiegskampf pur“, resümierte er.
SG Wallmenroth/Scheuerfeld – SG Ahrbach/Heiligenroth/Girod 2:2 (0:1)
Wallmenroth: Akin – Grossert, Lück, T. Fischbach, Meyer – Plath, Kempf (60. Petri) – Gertz, Favaretto, Jouni (78. Balci) – Eisenkopf.
Ahrbach: Weimer – Weber, Kap, Laux, Schmidt – Amelong, Turan (59. Murati) – Sturm, Marijanovic (59. Kuhn), Rausch – Korkmaz.
Schiedsrichter: Vincent Hardt (Nassau).
Zuschauer: 130.
Tore: 0:1 Jannik Sturm (9.), 1:1 Florian Kempf (50.), 2:1 Manuel Plath (58., Handelfmeter), 2:2 Mert Korkmaz (89.).