Wallmenroth. Wenn die SG Wallmenroth/Scheuerfeld am letzten Spieltag der Bezirksliga Ost am Samstag, 17.30 Uhr, die SG Hundsangen/Steinefrenz-Weroth empfängt, um dort die letzte Chance auf den Klassenverbleib zu wahren, wird sie das ohne ihren bisherigen Trainer Tarek Petri tun. Wie die SG noch am Montagabend mitteilte, „wird die Verantwortung für die Vorbereitung der Mannschaft in neue Hände gelegt – in der Hoffnung, damit noch einmal einen frischen Impuls im Kampf um den Klassenerhalt setzen zu können“. Ausschlaggebend ist auch ein angebotener Rücktritt Petris nach der 1:6-Niederlage bei der EGC Wirges am Sonntagnachmittag gewesen.
„Wir sind einfach der Meinung, dass das vielleicht noch den kleinen, letzten Kick geben kann.“
André Hachenberg, 1. Vorsitzender SG Wallmenroth/Scheuerfeld
Bereits nach dem Abpfiff gingen Petri und Fußball-Abteilunsgleiter Tunahan Akin in eine erste Analyse. Zusammen, so schildert es auch Vereinsvorsitzender André Hachenberg, sei überlegt worden, welche Möglichkeiten sich für das „Abstiegs-Endspiel“ bieten. „Alles immer zusammen mit Tarek“, betont Hachenberg. Nach mehreren Telefonaten am Montag ist man dann zum gemeinsamen Entschluss gekommen, dass auf der Trainerbank noch einmal ein neuer Impuls gesetzt werden soll. „Wir sind einfach der Meinung, dass das vielleicht noch den kleinen, letzten Kick geben kann“, sagt der SG-Vorsitzende. „Vielleicht bringt es etwas, der Mannschaft ein letztes Alibi zu nehmen. Jetzt sind sie gefordert, zu liefern.“
Kreshnik Himaj und Florian Kempf übernehmen
Den besagten Kick sollen Kreshnik Himaj, Trainer der zweiten Mannschaft, die sich jüngst zum Meister der Kreisliga C1 krönte, in Zusammenarbeit mit Florian Kempf geben. „Der Kontakt mit ’Kiki’ (Kreshnik Himaj, Anm. d. Red.) war ohnehin schon immer sehr eng, und er hat Tarek, wenn er nicht da war, auch schon vertreten“, so Hachenberg. Bis zuletzt habe man auf die Wende mit Petri gehofft, hatte daher auch keinen „Plan-B“ in der Hinterhand. Die Verantwortung nun auf Himaj und Kempf zu übertragen, sei in der Kürze das Richtige gewesen, schildert der SG-Vorsitzende.
Aufgegeben haben sich die Kombinierten, die zwei Punkte Rückstand auf den HSV Neuwied haben, noch nicht. „Es wird schwer, keine Frage, aber wir müssen daran glauben“, blickt Hachenberg voraus. Einen positiven Abschluss samt Klassenverbleib wünscht sich auch der nunmehr Ex-Trainer Petri. „Es gibt wenige Dinge, die ich mir mehr wünsche, als dass dieses Wunder eintritt“, so Petri. „Ich habe nur gemerkt, dass ich kein großer Faktor mehr sein und da nicht viel zu beitragen kann.“ Dinge, die der Trainer in den vergangenen Spielen vorgegeben hatte, seien nicht mehr so umgesetzt worden. „So etwas spürt man einfach, dann muss man das erkennen und ehrlich ansprechen“, sagt Petri.
„Tarek hat bei uns ganz hervorragende Arbeit geleistet.“
André Hachenberg
Dass es allen Beteiligten nicht einfach gefallen ist, spürt man in den Gesprächen mit den handelnden Personen. So will auch Hachenberg nicht alles in dieser Saison schlecht reden. „Tarek hat bei uns ganz hervorragende Arbeit geleistet. Er ist in einer für uns schwierigen Situation im Januar vergangenen Jahres eingesprungen und hat den Klassenverbleib gesichert“, erinnert sich Hachenberg. Auch mit der aktuellen Saison sei der Verein „nicht komplett unzufrieden“. Hachenberg stellt mit Blick auf die Tabelle fest: „Wir sind auch schon mit deutlich weniger Punkten in der Klasse geblieben. Wir spielen keine schlechte Runde, der nächste hinter uns hat 16 Zähler weniger, mit sechs Punkten mehr wären wir Achter.“
Zunächst sei da der (vor allem emotional) schwierige Start nach dem plötzlichen Tod des Vorsitzenden Uli Krämer gewesen. „Tarek hat sich mit den Jungs dann wieder hochgekämpft. Zu Beginn des Jahres kamen dann viele Dinge zusammen. Verletzungspech, immer wieder Abwesenheiten durch private Verpflichtungen, das war schwierig“, schätzt Hachenberg ein. Petri selbst fand auch nicht alles schlecht, schätzt aber auch realistisch ein: „Die Tabelle lügt eben nicht. Sollte es am Ende nicht reichen, hat das auch seine Gründe.“ Noch besteht für die SG aber eine kleine Resthoffnung. An die klammern sie sich und lassen nichts unversucht – ab heute aber ohne ihren Ex-Trainer Tarek Petri.