„Der Wille ist da, aber wir stoßen an unsere Grenzen“, lautete die zentrale Erkenntnis von Trainer Jörg Köhler, als seine SG Rheinhöhen Dahlheim/Dachsenhausen/Prath auf eigenem Platz mit 1:4 (0:2) gegen den HSV Neuwied verloren hatte. Der Mitaufsteiger durfte sich freuen. „Unser Faustpfand im Abstiegskampf ist, dass wir Fußball spielen und wissen, wie man tief stehende Gegner knackt“, erklärte der HSV-Trainer Stefan Fink.
Neuwieder lassen Ball und Gegner laufen
Vor allem die erste Halbzeit bestätigte Finks Worte. Die Gäste beherzigten eine alte Weisheit. Sie ließen Ball und Gegner laufen und erspielten sich so bald gute Gelegenheiten. Nur ein Dutzend Minuten dauerte es bis zu ihrer Führung. Der am linken Flügel freigespielte Giovanni Landi legte noch ein kleines Solo hin, eher er zum 0:1 vollendete.
Noch größer war der Kombinationsfluss beim 0:2. Bei insgesamt vier Stationen legte Landi am Ende für den heraneilenden Marius Christ vor, der dann keine große Mühe hatte, um zu vollenden (29.).
Als Dreh- und Angelpunkt im Spiel des Heimatsportvereins Neuwied erwies sich immer wieder der Oberliga erfahrene Yannik Finkenbusch mit seinen Ideen und seinen präzisen Bällen in die Tiefe. Die Rheinhöhen-Elf hatte da recht wenig entgegenzusetzen. Die Gastgeber agierten nicht griffig und ballsicher genug, fanden kaum einmal in die Zweikämpfe. Das Eckenverhältnis von 2:8 spiegelt nicht nur die Trefferquote wider, sondern ebenso die Kräfteverhältnisse. Sascha Kaiser und Landi vergaben kurz vor der Pause eine Doppelchance.
„Wir haben den Anspruch, die eine oder andere Szene noch besser auszuspielen.“
Neuwieds Trainer Stefan Fink war nicht restlos zufrieden mit dem Auftritt seines Teams.
„Wir haben den Anspruch, die eine oder andere Szene noch besser auszuspielen“, teilte Stefan Fink mit. Allzu große Sorgen um den Dreier musste er sich jedoch nicht machen, zumal nach dem Wiederanpfiff die Einheimischen ungewollt mithalfen, das Ergebnis noch klarer zu gestalten. Ein grober Abspielfehler Julian Köhlers ging dem 0:3 voraus, Kaiser wusste dies zu nutzen (49.). Ein Kuriosum war das 0:4. Eine Ecke Landis prallte dem überraschten SG-Tormann Philipp Lenz gegen die Brust und passierte die Torlinie. Landi ging als Schütze in die Statistik ein, womöglich hatte aber auch Dennis Daun den entscheidenden Ballkontakt, meinte sein Trainer zu dieser Aktion.
Christ scheiterte kurz darauf an Lenz (56.). Ansonsten setzen die Rheinhöhen trotz des unaufholbaren Rückstands ihre Akzente. Bei einem schönen Spielzug ließ Sven Klein für Daniel Klein durch, sodass der mit dem 1:4 sein Bezirksliga-Premierentor schoss (61.). „Das hat er sich verdient, er ist in vielen Spielen eine Stütze für uns gewesen“, freute sich Jörg Köhler mit. Er sah weitere Abschlüsse von Stefan Kring und Niklas Becker (65./88.), die allerdings nichts mehr einbrachten.
„Wir waren heute unterlegen“, räumte der Gastgeber-Coach ein, der unter der Woche mit seinem Trainerkollegen Till Warkentin die Mannschaft zum Nachholspiel in Niederroßbach führen muss. „Neuwied war fußballerisch reifer und hatte mehr Spielanteile, wir hatten nicht viel entgegenzusetzen“, erkannte er an. „Der Kopf gewinnt solche Spiele“, war auf der Gegenseite Stefan Fink zufrieden mit dem, was er erlebt hatte. Sein Team bleibt im Kampf um den Klassenverbleib überm Strich.
Dahlheim/D./P.: Lenz – Schmidt (46. Roth), Klinger, Monschauer, Michael – Köhler (85. Zils), N. Becker – Topic (46. Kring), D. Klein – S. Klein, Hamm.
Neuwied: Buchner – Christ, C. Fink, Jean Francois (85. Holzkämper), Goßler – Finkenbusch, Ahrendt – Mashayzade (84. Fensterseifer), Kaiser (62. Seemann), Landi – Daun (74. M. Fink).
Schiedsrichter. Niclas Berg.
Tore: 0:1 Giovanni Landi (12.), 0:2 Marius Christ (29.), 0:3 Sascha Kaiser (49.), 0:4 Giovanni Landi (53.), 1:4 Daniel Klein (61.).
Zuschauer: 140.