„Der Spieler Zufall war heute der beste“, meinte Gäste-Trainer Tarek Petri nach dem Abpfiff. Dieser nicht genau zu identifizierende Fußballer muss ein frühlingsgrünes Trikot der SG Rheinhöhen Dahlheim/Dachsenhausen/Prath getragen haben, denn dem Tabellenletzten der Bezirksliga Ost gelang ein 2:1 (1:1) gegen die SG Wallmenroth/Scheuerfeld nach großem Kampf. Damit haben die Gastgeber erstmals seit Oktober vergangenen Jahres wieder Zählbares gesammelt – nach elf Niederlagen hintereinander.
Dachsenhäuser Asche liegt dem Tabellenletzten
„Endlich mal“, sagte dazu Till Warkentin, der mit Jörg Köhler die Rheinhöhen-Elf trainiert. „In Dachsenhausen ist gefühlt immer ein bisschen mehr für uns drin“, merkte er außerdem an, denn auch im Oktober – gegen Neitersen – hatte man auf dem Hartplatz in der Zachheck gesiegt. Leicht fiel das nicht, die Einheimischen mussten das Ergebnis drehen, um sich den Dreier zu sichern, der sie in den zweistelligen Punkte-Bereich gebracht hat. Vor der Pause gab es wenige Chancen, und wenn – eher für die Gäste.
Leon Gertz (21.) nach Steilpass Kevin Fischbachs und Furkan Cifci in der Nachspielzeit auf Flanke Jan Michel Grosserts scheiterten am starken Rheinhöhen-Torwart Philipp Lenz. Mehr Glück hatte Celin Eisenkopf, dem unverhofft in einer unübersichtlichen Szene der Ball vor die Füße geriet, sodass er aus kurzer Distanz zum 0:1 traf (40.). Gleich antworteten die Gastgeber: Bei einem Pass Leon Hamms enteilte Chris Lubitz auf der linken Seite und war beim Ausgleich nicht zu halten (45.+3).
Dass bei beiden Treffern ein Abseitsverdacht bestand, passte zur zähen und staubigen Angelegenheit. An Engagement mangelte es jedoch nicht. Die besseren Abschlüsse resultierten daraus für die Wallmenrother. Ihrer erneuten Führung kam Gertz am nächsten mit einem Schuss aus halblinker Position, den Lenz per Glanzparade abwehrte (70.). Kevin Fischbach per Kopfball (59.), Manuel Plath per Fernschuss (74.) und zwei Mal Cifci (83./85.) sorgten weiter für Gefahr, ohne erfolgreich zu sein.
Stattdessen trafen die Dahlheimer, Dachsenhausener und Prather. Der eingewechselte Niklas Mack passte auf Hamm, der mit dem Ball am Fuß in den Strafraum eindrang und von Tim Fischbach durch ein Foul gestoppt wurde. Der bereits verwarnte Sünder musste mit der Ampelkarte vom Feld, Lars Klinger legte sich den Ball für den Elfmeter zurecht. Längst lief die Nachspielzeit. Der Routinier verwandelte flach und ließ Mitspieler und Zuschauer jubeln, als sei der Klassenverbleib sicher.
„Es war kein feines technisches Niveau, aber die kämpferische Leistung war top.“
Till Warkentin zog den Hut vor seinen unverdrossenen Schützlingen
Warkentin fand den Dreier verdient wegen der Einsatzbereitschaft seiner Leute. „Es war kein feines technisches Niveau“, räumte er zugleich ein nach dem vierten Saisonsieg, „aber die kämpferische Leistung war top“. Petri hatte seiner Mannschaft in Sachen Einstellung ebenso nichts vorzuwerfen. „Das ist halt Fußball“, fasste er zusammen. Auf einem nicht leicht zu bespielenden Untergrund fand er die fußballerische Qualität „eines Bezirksliga-Spiels unwürdig“.
Für Petri war darüber hinaus die „katastrophale Leistung“ des Schiedsrichters mit dafür ausschlaggebend, dass es so zerfahren zuging. Wirklich unrühmlich war allerdings die Rangelei, die sich in der Mitte der zweiten Halbzeit zwischen Zuschauern entwickelte. Ein Zusammenhang mit dem Spielgeschehen ließ sich nicht erahnen.
Dahlheim/Dachsenhausen/Prath: Lenz – Roth, Monschauer, Klinger – Michael (85. Rücken), N. Becker (49. Jul. Köhler) – D. Klein, T. Müller, Leon Stein – Lubitz (85. Mack), Hamm.
Wallmenroth/Scheuerfeld: Akin – Grossert, K. Fischbach, T. Fischbach, M. Müller (90.+3 El-Ghawi) – Favaretto, Plath – Cifci, Vedder (36. Petri, 55. Balci), Gertz – Eisenkopf.
Schiedsrichter: Christian Baum.
Tore: 0:1 Celin Eisenkopf (40.), 1:1 Chris Lubitz (45.+3), 2:1 Lars Klinger (90.+2, Foulelfmeter).
Zuschauer: 180.
Besonderheit: Gelb-Rote Karte gegen den Wallmenrother Tim Fischbach wegen wiederholten Foulspiels (90.+2).