Am Ende des Derbys wusste Björn Hellinghausen nicht wirklich, wie ihm geschieht. „Wir waren bis zum 2:0 für Müschenbach fußballerisch und kämpferisch die bessere Mannschaft, hatten zudem mehr Torchancen“, tat sich der Trainer der SG Alpenrod-Lochum/Nistertal/Unnau schwer, seine Eindrücke mit der 0:3 (0:1)-Niederlage seiner Mannschaft im Derby der Fußball-Bezirksliga Ost gegen die SG Müschenbach/Hachenburg in Einklang zu bringen. „Wir hätten heute mehr als einen Punkt verdient gehabt“, betonte er.
„Wir hätten heute mehr als einen Punkt verdient gehabt.“
Björn Hellinghausen, Trainer SG Alpenrod
In einer unspektakulären ersten Halbzeit, in der zwei Abschlüsse von Alpenrods Hachem Dachraoui (23., 29.) lange Zeit die einzigen Halbchancen blieben, kamen die Gastgeber fast aus dem Nichts zur Führung. Bis kurz vor der Pause hatten den Müschenbachern und Hachenburgern die Aktionen in die Tiefe gefehlt. Dann schlug der für den angeschlagenen Luke Jung eingewechselte Maurice Schug einen Eckstoß von der rechten Seite gefährlich vors Tor und Felix Velten kam in der Kopfballtraube an den Ball und nickte ein (41.).
Zum fünften Mal in dieser Punktrunde blieben die Gastgeber ohne Gegentor, zum zweiten Mal gegen Alpenrod. „Wir hatten zwischen der 50. und 65. Minute aber den Papst in der Tasche“, gestand Trainer Stefan Häßler später. Dass die Alpenroder angesichts von unter anderem drei Eins-gegen-Null-Aktionen durch Louis Pinkert (57.) und Jannis Pörtner (58., 81.) kein Kapital schlugen, ließ sie ungläubig zurück. „Entschuldigen müssen wir uns dafür nicht“, kommentierte Häßler den Chancenwucher des Gegners.
„Wir hatten zwischen der 50. und 65. Minute aber den Papst in der Tasche.“
Stefan Häßler, Trainer SG Müschenbach
Seine Mannschaft, in der Jonas Giehl auf der rechten Seite hervorstach, war deutlich effektiver und profitierte von einer übermotivierten Aktion von Gäste-Torhüter Artur Kühl, der in der 76. Minute Sergio Zules Muriel beim Herausstürmen aus seinem Fünf-Meter-Raum zu Fall brachte. Schiedsrichter Adrian Ax entschied sofort auf Strafstoß, den Zules Muriel verwandelte. Alpenrods Köpfe gingen runter, weil der zweite Gegentreffer nach den zuvor vergebenen Ausgleichsmöglichkeiten tief saß. „Wenn wir das 1:1 erzielt hätten, wären wir als Gewinner vom Platz gegangen“, war sich Hellinghausen sicher. Alpenrod machte das Tor nicht und stand schließlich deutlich unter Wert geschlagen mit leeren Händen da. Einen der größten Höhepunkte der Begegnung hob sich Benjamin Weber für die Endphase auf. Wunderbar schlenzte er den Ball aus rund 20 Metern unhaltbar für Kühl in den Giebel des Alpenroder Tores.
Der Dreier tat der Häßler-Elf, die sich auf Platz neun verbesserte, gut. So weit oben stand die SG zuletzt am sechsten Spieltag. Häßler machte aber klar, dass es auch weiterhin viel Arbeit im Kampf um den Klassenverbleib gibt: „Wir haben die langen Bälle von Alpenrod nicht gut verteidigt. Da müssen wir uns steigern. Vor allem, weil schwere Wochen mit Spielen gegen starke Gegner vor uns liegen.“
SG Müschenbach – SG Alpenrod 3:0 (1:0)
Müschenbach: Böhning – Heinen, Zeuner, Kempf – Weber, Glavcev (65. Schwendt) – Jung (35. Schug), Giehl (87. Kunz), Günter – Zules Muriel (81. Raack), Velten (89. Hüsch).
Alpenrod: Kühl – Rapita, Haas (81. Meyer), Heidrich, Benner – Olejnikov (71. Hellinghausen), Falk (82. Breuer), Dachraoui (65. Scherreiks), Mies – Pinkert (57. Rahn), Pörtner.
Schiedsrichter: Adrian Ax (Oberzissen).
Zuschauer: 300.
Tore: 1:0 Felix Velten (41.), 2:0 Sergio Zules Muriel (76., Foulelfmeter), 3:0 Benjamin Weber (79.).