Den Gastgebern war vom Anpfiff weg eine gewisse Verunsicherung anzumerken, die sich wie ein roter Faden über die gesamte Distanz des Spiels hinwegzog. Zudem war die Heimelf nicht bereit, in Sachen Präsenz den inneren Schweinehund zu bekämpfen.
Die SG Ellingen zeigte eine wesentlich positivere Reaktion. Zwar lief bei den Gästen, die am Mittwoch ihr Zweitrundenspiel des Wettbewerbs um den Rheinlandpokal gegen den Oberligisten FV Engers klar mit 0:6 verloren hatten, spielerisch längst nicht alles rund. Die Elf um Spielertrainer Christian Weißenfels funktionierte dennoch, weil sie Bereitschaft signalisierte, sich für den Erfolg zu quälen.
Nach einer zerfahrenen Anfangsviertelstunde kam Farbe in die Begegnung. Ellingens Florian Raasch hatte den Torwart schon ausgetanzt, vergab aber die mögliche Gästeführung (18.). Sein Teamkollege Nils Wambach setzte den Ball nach einem Sololauf neben das Tor (20.). Auf der Gegenseite vergab Alexander Haller nach kluger Vorarbeit von Maximilian Stähler (20.).
Die Gäste traten mir mehr Biss, großem Willen und klarer Körpersprache auf. Diese Vorteile brachte Wambach mit dem Treffer zum 0:1 nach 32 Minuten zum Ausdruck. Während Keigo Matsudas Versuch nach dem besten Angriff der Heimmannschaft am Außennetz gelandet war (36.), machte es Weißenfels auf der Gegenseite besser (45). Nach kurzer Drehung um seinen Gegenspieler stellte der Routinier auf 0:2.
Das Aufbäumen der SG Emmerichenhain nach dem Wiederbeginn erwies sich als Strohfeuer. Einige Akteure der Einheimischen erreichten keine Normalform. Die Gäste hingegen hielten die Konzentration bei intensiver Zweikampfführung hoch. Nach einem tollen Spielzug war Wambach von Emmerichenhains Torwart David Horz nur noch per Foulspiel zu bremsen. Den fälligen Strafstoß verwandelte Daniel Reichert im Nachschuss zum 0:3 (71.). Den heimischen Stürmern David Quandel (87.) und Jeremy Künkler (90.) fehlte bei ihren Torabschlüssen hingegen ein Quäntchen Glück. Das hatten die Hausherren an diesem Tag aber auch nicht wirklich verdient.
„Mit toller Einstellung und perfekter Moral haben wir eine top Mannschaftsleistung gezeigt. Es hat einfach alles gepasst“, sagte Weißenfels und holte sich vor dem Kracher am kommenden Freitag gegen die SG Ahrbach das nötige Selbstvertrauen zurück. „Das ist absolut verdient. Wir waren immer zu langsam, vom Kopf her und auf dem Platz einfach nicht da“, gab es bei Markus Schneiders Verlierern nach der ersten Heimniederlage der Saison Redebedarf.