Ahrbach wacht zu spät auf
SG 06 Betzdorf stellt die Weichen früh auf Sieg
Torschützen unter sich: Auch wenn in diesem Laufduell Ahrbachs Torschütze Markus Rausch (vorne in Schwarz) leicht vorne scheint, waren es am Ende Doppeltorschütze Marius Hüsch (in Grün) und die SG 06 Betzdorf, die über einen 4:1-Auswärtssieg jubeln durften.
Andreas Hergenhahn

In der Fußball-Bezirksliga Ost setzt die SG 06 Betzdorf ihren Lauf weiter fort. Bei der SG Ahrbach/Heiligenroth/Girod setzte es einen 4:1-Sieg. Dabei war das Spiel nicht so klar, wie das Ergebnis vermuten lässt.

Girod. Die SG 06 Betzdorf, hartnäckigster und mittlerweile einziger Verfolger des aktuellen Spitzenreiters der Fußball-Bezirksliga Ost EGC Wirges, wahrte durch einen 1:4 (0:3)-Erfolg bei der SG Ahrbach/Heiligenroth/Girod die Chance, dem Primus noch einmal gefährlich nahezukommen. Die Gäste rangieren weiterhin mit einem Abstand von vier Punkten auf Tabellenplatz zwei.

Die rund 100 Zuschauer sahen zwei grundverschiedene Halbzeiten. Während Betzdorf von Beginn an die Partie dominierte, kamen die Einheimischen mit einer komplett anderen Körpersprache aus der Kabine und bestimmten fortan das Spielgeschehen. Aber der Reihe nach: Die Mannschaft von Trainer Enis Caglayan erwischte einen Start nach Maß. Ahrbachs Defensive ging in der eigenen Hälfte nicht energisch genug zur Sache, sodass der Ball von Temel Uzun zu Fynn Jona Barth gespielt werden konnte, der aus kurzer Distanz zur Führung der Gäste einschob (6.). Nach einem Foulspiel vom Ahrbachs Nils Amelong an Ersel Sahin im Strafraum erkannte Schiedsrichter Dominik Link auf Strafstoß, den Marius Hüsch sicher verwandelte (10.). Zu Recht sprach hinterher Betzdorfs Coach von einem tollen Start. Alles sah nach einer klaren Geschichte aus, zumal Marius Hüsch nach einem weiten Freistoß am schnellsten schaltete und den dritten Treffer markierte (35.). „Nichtsdestotrotz habe ich in der Halbzeitpause mein Team gewarnt, die Sache nicht zu leicht zu nehmen. Als dann der Gegentreffer fiel, hat Ahrbach Lunte gerochen, und wir mussten mehr arbeiten, als uns lieb war“, führte Caglayan weiter aus.

„Wir mussten mehr arbeiten, als uns lieb war.“
Enis Caglayan, Trainer SG 06 Betzdorf

Und dank des schnellen Gegentreffers witterte die Heimelf plötzlich Morgenluft. Der sehr agile Jan Christian Weber hatte sich den Ball auf der rechten Außenbahn erkämpft, passte in die Mitte, wo Mario Marijanovic mit der Hacke auf Markus Rausch weiterleitete, der ohne Mühe auf 1:3 stellte (50.). Von nun an bestimmte Ahrbach die Partie, und die Gäste liefen meist hinterher. „Jungs, wir müssen diese Phase überstehen“, versuchte Caglayan dem Spiel wieder eine andere Richtung zu geben, was aber nicht fruchtete. Die Heimelf trat sehr dominant auf, konnte aber ihre Chancen nicht nutzen. „Hätten wir da den Anschlusstreffer gemacht, wäre das Spiel gekippt“, ist sich Trainer René Reckelkamm sicher.

Doch es kam anders. Dominik Bischoff, der eigentlich ein fußballerisches Sabbatjahr eingelegte hatte, sprang aufgrund aktueller Personalnot ein. Bei einer Aktion verlor er in der Defensive den Ball an Temel Uzun, der ganz abgezockt zum Endstand von 1:4 traf (85.). „Wir hatten nichts zu verlieren und sind druckvoll aus der Kabine gekommen. Nach der schwachen ersten Hälfte war dann wieder alles drin. Doch leider haben wir uns für unsere gute Leistung nicht belohnt“, zog Reckelkamms Trainerkollege Zvonko Juranovic ein objektives Fazit.

SG Ahrbach/Heiligenroth/Girod – SG 06 Betzdorf 1:4 (0:3)

Ahrbach: Schmitz – Selman (46. Bischoff), Kap, Laux, Amelong (90. Baylav) – Krebs, Turan, Rausch (88. Muth) – Weber, Marijanovic, Kuhn.

Betzdorf: Althoff – Balijai, Emer (21. Becker), Hüsch, Aydin – Sahin (71. Jashari), Dhariwal, Heinrich (71. Boger) – Moosakhani (88. Rashoyan), Uzun, Barth (46. Stephan).

Schiedsrichter: Dominik Link (Bingen).

Zuschauer: 100.

Tore: 0:1 Fynn Jona Barth (6.), 0:2, 0:3 Marius Hüsch (10./Elfmeter, 35.), 1:3 Markus Rausch (50.), 1:4 Temel Uzun (85.).

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