SG Weitefeld-Langenbach/Friedewald/Nauroth/Mörlen/Norken – SG Wallmenroth/Scheuerfeld (Fr., 20 Uhr, in Friedewald). Wenn die SG Weitefeld die SG Wallmenroth zum Freitagabendspiel empfängt, trifft der Letzte im Derby auf den Vorletzten. Zusätzliche Brisanz erhält die Partie durch einen Trainerwechsel bei den Gastgebern, dem ersten in dieser Saison in der Bezirksliga Ost. Nach dem 1:4 in Westerburg habe man noch einmal viel gesprochen, am Dienstagabend habe sich der Verein von ihm getrennt, so Ex-Trainer Heiko Schnabel. Die Nachfolge tritt der bisherige Co-Trainer Kevin Wiederstein zusammen mit Torwart Deniz Sakalakoglu an.
„Das sind richtungsweisende Wochen, die jetzt kommen“, sagt Wiederstein, dem nur eine Trainingseinheit zur Vorbereitung blieb. „Die Jungs aufbauen und gut einstellen“, nennt er als Hauptaufgabe, denn „eigentlich sind drei Punkte Pflicht“. Fehlen werden ihm Jan Niklas Mockenhaupt, Jona Heck und Melvin Seifer, Sascha Cichowlas kehrt zurück.
Wallmenroths Trainer Michael Boll äußert sich überrascht über den Trainertausch beim Kontrahenten aus der Nachbarschaft. „Wir gucken zu 95 Prozent auf uns selbst“, stellt er aber klar, dass die Aufmerksamkeit zuerst der eigenen Elf gilt, die zuletzt in letzter Minute ein 2:2 gegen St. Katharinen holte. „Leidenschaft und Kampf sind vorhanden“, lobt Boll seine Leute, die auch mitunter Pech hatten oder einmal durch ihre eigenen Fehler in Rückstand gerieten.
Nach einer „Seuchensaison“, wie Abteilungsleiter Manfred Ebener die vergangene Spielzeit nennt, und nun sieben Partien in der neuen Runde der Bezirksliga Ost, nach denen die SG Weitefeld-Langenbach/Friedewald/Nauroth/Mörlen/Norken erneut tief im Tabellenkeller feststeckt, sahen sich die ...Schlusslicht Weitefeld reagiert: Schnabel nicht mehr Trainer, Assistenten übernehmen bis Winter
„Wir müssen das Glück so langsam erzwingen und Ruhe in unser Spiel bringen“, wünscht sich Boll, das helfe auch ihm als Trainer an der Seitenlinie. Vor der womöglich richtungsweisenden Begegnung unter Flutlicht gibt es den einen oder anderen angeschlagenen Spieler, gleichzeitig kommen andere Akteure allmählich wieder zurück. Definitiv fehlen wird den Wallmenrothern im Derby allerdings der nach einer Ampelkarte gesperrte Hussein Jouni.
SG St. Katharinen-Vettelschoß – SG Müschenbach/Hachenburg (Fr., 20 Uhr, in St. Katharinen). Als Tabellenführer fährt die SG Müschenbach mit ihrem Trainer Stefan Häßler zur SG St. Katharinen. Der Blick auf die Tabelle sei eine schöne Momentaufnahme, so der Coach, doch „wir wissen das einzuordnen“ trotz vorhandener Euphorie. „Es ist ein schmaler Grat zwischen Selbstbewusstsein und Selbstzufriedenheit“, gibt Häßler außerdem zu bedenken vor dem Spiel gegen einen guten Gegner, dem er die „Augenhöhe“ zutraut.
Aber natürlich stehen die Müschenbacher nach einem Viertel der Saison nicht zufällig an der Spitze und dürfen auf ihre Qualitäten bauen. „Wir treten unfassbar geschlossen auf“, hat ihr Trainer erkannt, „das ist ein großes Pfand“. Der Zusammenhalt dürfte auf fremdem Platz heute umso wichtiger werden, da die personelle Lage nach Häßlers Auskunft schwierig ist. Wichtig sei es, Mittel gegen Labinot Prenku und Stefan Zent in Reihen der Gastgeber zu finden.
SG Lautzert-Oberdreis/Berod-Wahlrod – SF Höhr-Grenzhausen (Sa., 17 Uhr, in Oberdreis). Druck will Nihad Mujakic als Trainer der SG Lautzert nicht aufbauen, doch seine Mannschaft sollte schon eine „Antwort geben“ im Heimspiel gegen Höhr-Grenzhausen. Zuletzt waren nämlich zwei Misserfolge zu verkraften. Dass sein Team nach dem Spielabbruch gegen Burgschwalbach drei Punkte am Grünen Tisch verlor, entspricht für Mujakic nicht dem Sportsgeist. Es folgte eine hohe 0:5-Niederlage bei Kosova Montabaur.
Berod/Lautzert. Die Sachlage war eigentlich direkt klar, doch an diesem Samstagnachmittag vor eineinhalb Wochen wollten die Verantwortlichen der TuS Burgschwalbach von Freude über drei im Schnellverfahren gewonnene Punkte nichts wissen.Nach Abbruch-Farce: Punkte gehen an Burgschwalbach – Lautzert akzeptiert Urteil, sieht aber Redebedarf
„Das bringt uns nicht um“, ist Mujakic jedoch überzeugt. Mit wiedergefundenem Spielglück und den „grundlegenden Dingen“ soll es gegen Höhr drei Zähler geben. „Dagegenhalten“ und über Laufbereitschaft und Zweikampfstärke ins Spiel finden nennt der Trainer als Hauptaspekte. Nach wie vor müsse er auf fünf Stammspieler verzichten. „Das ist kaum zu ersetzen“, bedauert Mujakic, „aber wir müssen die Situation so annehmen“, macht er deutlich.
Mit zwei bis drei Fehlenden rechnet Höhr-Grenzhausens Trainer Stephan Roll: „Prinzipiell steht wieder ein guter Kader zur Verfügung.“ Das hat in den vergangenen Wochen schon geholfen, Boden in der Tabelle gutzumachen. „Da wo wir stehen, stehen wir zurecht“, findet Roll. Mit einem Dreier würde seine Mannschaft an Lautzert vorbeiziehen. Für Höhr ist es das zweite Auswärtsspiel hintereinander, in Neitersen siegten sie zuletzt mit 2:1.
Roll erwartet jetzt ein „hartes Stück Arbeit“ und einen Gegner, der mit „Wut im Bauch“ aufläuft nach den vorangegangenen Querelen. Dazu müssen sich die Gäste etwas umstellen auf den Naturrasen in Oberdreis. „Wir sind seit einigen Monaten keine Rasenmannschaft mehr“, sagt Roll aufgrund des eigenen neuen Kunstrasens. Auch wegen des eventuell nicht perfekten Untergrunds könnte es eine kampfbetonte Begegnung werden, meint er vorab.
TuS Asbach – SG Westerburg/Gemünden/Willmenrod (So., 15 Uhr). Im Monat September hat sich die SG Westerburg alle zu vergebenden Punkte gesichert. Am ersten Oktobertag könnte es nach dem Geschmack von Trainer Thomas Schäfer bei der Auswärtspartie in Asbach so weitergehen. „Personell wird es aber nicht besser – im Gegenteil“, gibt er zu bedenken. Zehn Ausfälle seien zu verkraften, „wir müssen ein bisschen basteln am Wochenende“. Nicht nur deswegen solle keiner zu lässig in die Begegnung beim Aufsteiger hineingehen.
Zehn Spiele noch in der Bezirksliga Ost, dazu die Drittrundenbegegnung im Rheinlandpokal gegen den FV Engers, dann schließt Thomas Schäfer als Trainer das Kapitel SG Westerburg/Gemünden/Willmenrod. „Aus privaten Gründen beendet Thomas Schäfer in der Winterpause nach dreieinhalb Jahren seine ...Meuer für Schäfer: Wechsel bei der SG Westerburg steht bevor
Der in der Winterpause als Westerburger Trainer aus dem Amtv scheidende Schäfer hat Asbach nicht beobachten können. Klar ist, dass beim Gegner meist ein Spektakel geboten wird, das macht dessen Torverhältnis von 15:17 sichtbar. „Nicht umsonst kommt der beste Torschütze der Liga aus Asbach“, erklärt Schäfer mit Hinweis auf Philipp Germscheid. Es gelte, die eigene Qualität auf den Platz zu bringen und dabei das eigene Spiel durchzusetzen.
SG Ahrbach/Heiligenroth/Girod – SG Neitersen/Altenkirchen (So., 15 Uhr, in Heiligenroth). Nach vier Niederlagen zum Auftakt hat die SG Ahrbach zuletzt in drei Spielen sieben Punkte gesammelt und erwartet nun die SG Neitersen. Im zweiten Heimspiel in Folge nach dem 2:0-Erfolg über die SG Ellingen erfolgt ein Umzug von Ruppach-Goldhausen nach Heiligenroth. „Wir hoffen, dass die Serie noch ein paar Wochen anhält“, erklärt Ahrbachs Trainer Zvonko Juranovic, zumal seine Mannschaft mit einem Dreier Neitersen einholen könnte.
Für den Aufschwung macht er vor allem die verbesserte personelle Lage verantwortlich. „Wir können jetzt aus dem Vollen schöpfen. Wenn alle da sind, steckt viel Potenzial im Kader“, erläutert Juranovic. Neitersen ordnet er als einen Gegner ein, der sich auch noch finden müsse und kündigt an: „Wir spielen zu 100 Prozent auf drei Punkte.“ Damit würde das Publikum den ersten Heimsieg der SG Ahrbach auf dem Platz in Heiligenroth miterleben.
„Ahrbach ist auf dem aufsteigenden Ast, man darf sie nicht unterschätzen“, erkennt Behar Prenku an als Trainer der SG Neitersen. Unter der Woche und am Sonntag befindet er sich übrigens im Urlaub und wird an der Seitenlinie von Co-Trainer Stefan Peters und dem Sportlichen Leiter Maik Rumpel vertreten. Es gelte das Motto „verlieren verboten“, nachdem Neitersen nach Prenkus Eindruck gegen Höhr-Grenzhausen gut gespielt hat, aber unterlag.
„Wir haben Geschenke verteilt“, blickt der Coach zurück, diese individuellen Fehler sollen im Spiel bei der SG Ahrbach abgestellt werden. Sonst sei es ein guter Auftritt mit der Chance auf drei oder zumindest einen Punkt gewesen. Beim Personal gibt es einen Zugang in Person von Sascha Freymann, dessen Sperre inzwischen abgelaufen ist. Neben den seit längerer Zeit verletzten Spielern ist weiterhin Leon Ritz zu ersetzen, teilt Prenku zum Aufgebot mit.
SG Hundsangen/Steinfrenz-Weroth – FC Kosova Montabaur (So., 15 Uhr, in Hundsangen). Drei Punkte sind am Sonntag das Ziel von Trainer Ralf Hannappel, der mit seiner SG Hundsangen am Sonntag den FC Kosova empfängt. Drei Punkte wollte die SG allerdings auch in Burgschwalbach holen und verlor dennoch 1:4. „Wir müssen noch ein bisschen was aufarbeiten“, sagt Hannappel. Zielstrebiger sein, mehr Chancen kreieren und bei Umschaltmomenten für den Gegner besser verteidigen, nennt er als wichtige Faktoren.
Gutes Umschaltspiel traut er auch dem nahenden Gegner zu: „Kosova hat gezeigt, dass sie in der Spur sind.“ Gegenpressing und nach Fehlern besser verteidigen, sind daher Forderungen Hannappels. „Wir können schon gut Fußball spielen, dürfen uns aber nicht von einer Aktion aus dem Spiel nehmen lassen“, sagt er. Verzichten muss Hannappel auf Fabian Steinebach. Daniel Hacker kehrt hingegen zurück, Gabriel Leber und Robin Stahlhofen arbeiten Rückstände auf.
Als Außenseiter geht der FC Kosova Montabaur in die Begegnung, was dem Trainer Arjan Dervishaj nichts ausmacht. „Die Situation hatten wir vorigen Freitag auch“ – und es gelang ein 5:0 gegen die SG Lautzert. „Wir haben über 90 Minuten jetzt mehr Kraft“, erklärt Dervishaj, welche Fortschritte seine Mannschaft nach einem gewohnt schwierigen Start in die Saison gemacht hat. Die Laufarbeit, die Zweikampfstärke und der Wille haben ihm gefallen.
„Das gilt es zu bestätigen, sonst ist der Sieg vom Freitag nicht viel wert“, schaut Dervishaj voraus. Übrigens hat er selbst bei diesem ersten Saisonsieg, mit dem die Kosovaren den letzten Platz verließen, einige Fehler gesehen. Die sollen vermieden werden gegen Hundsangener, die er als technisch gut und stark in der Offensive einstuft. Leutrim Husaj ist nach einer Erkrankung wieder in den Kader der Kreisstädter zurückgekehrt.
SG Alpenrod-Lochum/Nistertal/ Unnau – TuS Burgschwalbach (So., 15 Uhr, in Nistertal). „Wir wissen, was auf uns zukommt“, bekennt der Alpenroder Trainer Björn Hellinghausen vor dem Heimspiel gegen die TuS Burgschwalbach. Der Gegner habe eine der spielstärksten Mannschaften der Liga – und die Einheimischen einige Personalsorgen. Im Hintergrund stehen zwei Hochzeiten im Verein und die nicht zustande gekommene Spielverlegung. Grippe und Corona verursachen einige weitere Ausfälle im Kader der SG Alpenrod.
„14 Leute plus X“, will Hellinghausen trotzdem aufbieten. Im Training will er dafür sorgen, dass sein Team aus dem knappen 1:2 beim neuen Spitzenreiter Müschenbach etwas lernt. „60 Minuten lang war es ein packendes Derby. Dann haben wir zu tief gestanden und zu viele Standards zugelassen“, schildert Hellinghausen. Das führte zum späten Gegentreffer. Auch an der Kondition soll noch mal verstärkt gearbeitet werden, damit die Luft für 90 Minuten reicht.
Für Burgschwalbachs Trainer Walter Reitz ist die SG Alpenrod „die Überraschung der Saison“, wobei er selbst Erklärungen findet für die guten Leistungen des Aufsteigers. „Sie haben sich personell gut verstärkt“, sagt er und nennt als Beispiel Justin Keeler, den er noch aus Wissen kennt. Die eigene Mannschaft kennt personell derzeit keine Lücken bis auf den verletzten Yannis Scheid. Alle anderen Spieler dürften erneut zur Verfügung stehen am Sonntag.
Aufbauen können die Burgschwalbacher auf ihrem deutlichen 4:1-Heimerfolg über die SG Hundsangen. „Nach vorne scheint es wieder besser zu laufen“, analysiert Reitz, vier Tore seien schließlich keine Selbstverständlichkeit. Außerdem ist er mit der Defensivarbeit in jüngster Zeit zufrieden. Diese Qualitäten werden bei der SG Alpenrod gefragt sein, ist er sich sicher. Reitz rechnet damit, dass seine Elf sich ordentlich wehren muss beim starken Neuling.
Trainertipp: Björn Hellinghausen (Alpenrod)
SG Weitefeld – SG Wallmenroth 2:2
SG St. Katharinen – SG Müschenbach 1:0
SG Lautzert/Berod – SF Höhr-Grenzhausen 2:1
TuS Asbach – SG Westerburg 2:3
SG Ahrbach – SG Neitersen 1:1
SG Hundsangen – Kosova Montabaur 3:1
SG Alpenrod – TuS Burgschwalbach 1:1