Damit handelte sich Schüller die Ampelkarte ein, Tobias Schmidt rückte bei den Arzbachern zurück neben seinen Bruder Steffen in die Abwehrmitte. Diese Personalien belegen ein Dilemma der Gastgeber an diesem Tag: Beide Stamm-Innenverteidiger, Stefan Deusner und Nicholas Liefke, waren zu ersetzen. Das gelang nicht recht, die Verunsicherung dehnte sich offenbar auf die gesamte Mannschaft aus. „Ich musste heute Morgen umbauen, aber das soll keine Entschuldigung sein“, erklärte Saricicek, denn Liefke war kurzfristig erkrankt. Bei ihrer schwächsten Saisonleistung traf die SG auf einen Gegner, der sein taktisches Konzept gekonnt durchsetzte. Die Burgschwalbacher stellten drei Innenverteidiger auf und schalteten schnell um. Im Mittelfeld ließen sie wenig Raum und agierten in der Offensive variabel.
Zwei Spieler ragten letztlich bei der laut Baier „geschlossenen Mannschaftsleistung“ der TuS heraus. Sandro Fuchs erzielte das vorentscheidende 0:3 auf Pass von Niklas Biebricher und wurde zwei Mal elfmeterwürdig im Strafraum gefoult – im zweiten Fall von Tormann Michel Fechtner. Julian Ohlemacher verwandelte den Elfmeter erneut souverän und schraubte so seine Tages-Torausbeute auf drei Treffer.
Das Chancenverhältnis sprach außerdem für die Burgschwalbacher. Fuchs und Ohlemacher, Biebricher bei einem Freistoß sowie der eingewechselte Christian Busch besaßen weitere hervorragende Gelegenheiten. Kurz nach Wiederanpfiff stand einem Tor Tim Heimanns der Pfosten im Weg. Die Arzbacher spielten sich trotz ihrer anerkannt hohen Fähigkeiten diesmal auffällig wenige Chancen heraus.
Als Tobias Schmidt nach 64 Minuten mit einem wuchtigen Freistoß lediglich an der Unterkante der Latte scheiterte, waren die Gäste allerdings im Glück. Ein 1:2 hätte die Partie noch einmal spannend gemacht. So blieb bei den Einheimischen Ernüchterung zurück nach ihrem ersten Heimspiel in Arzbach. „Wir werden als Mannschaft da wieder rauskommen, das wirft uns nicht um“, versprach Saricicek.